Hallo Zusammen, ! Hilfe! hier meine Geschichte! Ich habe seit etwa 4 Monaten einen 5 jährigen, sehr kräftigen, grossen Tinker. Er wurde mir unter " indianisch angeritten" verkauft. Am Anfang konnte ich ihn nicht einmal anbinden, da kam er gleich in Panik, was jetzt aber problemlos verläuft. Am Anfang ging auch alles super im Gelände. Doch einmal hatte ich einen neuen Westernsattel, der eigentlich knapp gepasst hätte, doch das war der auslöser für alle diese probleme sagte eine Pferdepsychologin. Er kehrte mir ohne irgends eine Forwarnung um und ging mir durch, ich hatte keine Chance in zu bremsen, was mit einem Sturz endete, mir und meinem Tinker ist zum Glück nichts passiert. Er hatte es als wir nach vieler Bodenarbeit ect. wieder reiten gingen nochmals probiert, diesmal konnte ich ihn halten, aber trozdem. Im Stall & in der Reithalle ist er ein Engel! Da ich erst 13. Jahre alt bin, reite aber schon seit meinem 4. Lebensjahr, machen sich meine Eltern sorgen und wollen ihn verkaufen wenn wir keine gute Ausbildung finden, wir haben auch nicht endlos Geld.. aber ich will ihn nicht aufgeben er ist mein Leben! Ich weiss einfach nicht mer was ich tuhen soll!
Was um alles in der Welt bedeutet denn "indianisch angeritten" ???? Dass da einer auf dem nackten Rücken saß und dem Pferd nen Strick durchs Maul gezogen hat...oder wie? Hast Du da nicht nachgefragt? Wo hast Du den denn her? Ist er deutsch gezogen oder ein frischer Import? Klingt eher nach nem rohen Pferd, das keinen Sattel kennt und und kein Gebiss und kein Anbinden und kein gar nix. Und das nun schlichtweg völlig überfordert ist mit dem was Du von ihm willst. Ich würde folgendes raten: 1. fang mal an mit ihm zu arbeiten wie mit einem rohen Jungpferd. Also nix mehr mit reiten. Bodenarbeit, Führübungen, langsames gewöhnen an Sattel und Zaumzeug und irgendwann wenn zwischen euch alles passt (lass das ruhig mal ein viertel Jahr sein) richtig anreiten. 2. Lass vom Ta nachprüfen wie alt das Pferd wirklich ist. Nur weil er groß und kräftig wirkt, heißt das noch nicht, dass er wirklich 5 ist. 3. Auch ein Sattel der "knapp passt" ist kein passender Sattel. Also weg damit (oder anpassen lassen wenn möglich) wenn Dir der Rücken Deines Pferdes wichtig ist (und Deine Gesundheit). 4. Das Pferd kann für diese Situation rein gar nix. Erzähl mal in welcher gegend Du wohnst - vielleicht findet sich ja der eine oder andere Tinkerfreund in Deiner Nähe, der Dir beim erlernen des umgangs mit einem Tinker behilflich ist und auch nen Ausbilder kennt.
Ja ich habe nachgefragt, das ist geritten mit Baumlosem Sattel und Trensenlos. Er ist ein Import aus England. Ich habe ihn dort auch einpaar mal probegeritten, dort habe ich ihn auch angebunden bin ins Gelände geritten ect. Am Anfang dachte ich auch er kenne das nicht. Doch etwa 2 Monate ging alles Problemlos auch im Gelände was ich auch geschrieben habe, es kam wie auf einen Schlag. Auch in der Reithalle macht er alles mit und kennt die hilfegebung, reite ihn nun auch mit Gebiss was er auch schon kannte und keine Probleme damit hatt. Ich habe 1 Monat lang Professionell mit einer Lehrerin Bodenarbeit gemacht. Er hatte auch keine Probleme mit Sattel oder Zaumzeug. Ich weiss er ist noch jung und ich verlange nicht viel von ihm. Der Sattel ist schon verkauft. Ja sicher ist der Rücken meines Pferd wichtig. Mir wäre es auch egal ihn länger nicht mer reiten zu können, ich nehme alles auf mich. Doch wieso ging es länger gut mit allem drum und dran und jetzt plötzlich im Gelände nicht mer? Soll ich ihn wirklich gar nicht mer reiten, auch in der Halle nicht wenn es problemlos verläuft? Ich bin im Moment noch auf guter Sattelsuche der im wirklich passt, vielleicht lasse ich auch einen Anpassen.
Aha. ok. Dann wäre also noch die Möglichkeit, dass er jetzt einfach mal "wach" wird. Bei den meisten importierten Tinkern (und vermutlich auch bei anderen Rassen), löst ja so ein komplettumbau des gesamten Lebens erstmal so etwas wie eine "Schockstarre" aus. Also seelisch betrachtet. Von heute auf Morgen ist plötzlich alles was man kannte anders. Anderes Klima, anderes Wetter, die Luft riecht anders, das futter schmeckt anders, die Menschen kennt man eh nicht und ausserdem reden sie in einer unbekannten Sprachmelodie, die Unterbringung, der Tagesablauf....einfach alles verändert sich total. Stell Dir einfach mal vor, man würde Dich morgen in den Flieger packen und zu einer entfernten Tante (die du noch nie gesehen hast) nach Mittelamerika schicken damit Du dort lebst.
Da ist man auch als Pferd erstmal "baff", erstaunt, verunsichert, usw. Und lebt vielleicht in einer Art "ich lasse alles über mich ergehen" Lähmung. Irgendwann dann, das kann schon mal drei bis 6 Monate dauern bis es soweit ist, fängt die Psyche an, das alles zu verarbeiten. Und dann kann es passieren, dass das doch bisher so schüchterne und liebe Pferd plötzlich anfängt, nachzufragen. Wer bin ich? Wer bist du? Muß ich das alles machen? Wo sind meine Grenzen? Kann ich Dir überhaupt vertrauen? Bist Du mein Leitpferd? Taugst Du als Chef überhaupt? Ein großer Haufen ungeklärter Fragen, mit denen das Pferd und damit auch sein völlig überraschter Besitzer nun konfrontiert wird. durch diese Phase muß jedes Pferd-Mensch Team irgendwann mal durch. Bei denen, die wenigstens schon hier geboren wurden und nicht auch noch kulturell völlig fremd sind, geht das meist schneller.
Lass also am besten mal die Zähne und den Rücken nachschauen (Zahnwechsel, Zahnhaken, Verspannungen ect) um körperliche Beschwerden auszuschließen und dann fange an, eine solide Basis für euch beide zu schaffen. Jetzt liegt es an Dir dem Pferd zu beweisen, dass es Dir als Chef vertrauen kann und Du der sichere Bezugspunkt in seinem neuen Leben bist.
Wird schon! Ist nix was nicht auch sehr viele vor Dir auch schon durchgemacht haben. Grüßung Renate
Hallo! Ich habe auch so einen Kandidaten...und mit dem übe ich nun auch schon ziemlich lange. Er ist ein Importtinker, angeblich geritten. Aber er buckelt wie wahnsinnig...trotz passendem Sattel. Letztens war der TA da - Zahnkontrolle. Bin froh, die Zähne sind gut...somit habe ich schon mal eine Sorge weniger. Jetzt hab ich ihn vorne beschlagen lassen müssen und hole demnächst die Physiopathin. Eine Pferdeerfahrene meinte, er habe was am Ileosakralgelenk. Wir werden sehen. Im Umgang ist er ein wahrer Engel (trotz einiger schlechter Erfahrungen), aber sobald man reiten will...manchmal gings auch ziemlich gut..hatte schon eine Bereiterin drauf...aber dann kam wieder der Punkt Null. Ich will dir nur sagen...du bist nicht allein...halt durch! :-) Viele Grüße Susanne
Wenn das Problem erst aufgetreten ist, nachdem der neue Sattel da war, liegt für mich der Verdacht nahe, dass es wohl auch mit an dem gelegen hat. Vielleicht hast du die Möglichkeit, ihn wieder baumlos zu reiten, da er das kennt und es ihm offenbar gefallen hat. Das liebste Pferd kann mit einem kneifenden Sattel zur Furie werden - trage du mal einen Tag lang Schuhe, die zwar eigentlich eine Nummer zu klein sind, aber gerade so passen könnten, wenn man nur dünne Socken reinzieht...
Natürlich fängt ein Pferd irgendwann an zu probieren, mit wem er was machen kann und was nicht - gerade wenn es grad in die Flegelphase kommt. Du hast ihn ja offenbar in seinem alten Zuhause auch schon ein paar mal geritten bist, ohne dass es Probleme gab, aber da war wahrscheinlich seine alte Bezugsperson auch noch da. Aber wenn er ansonsten im Umgang und in der Reithalle lieb ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass er wirklich ernsthaft anfängt zu probieren. Er hat halt nur im Gelände gelernt, dass du ihn ggf. nicht halten kannst und dass das Reiten da weh tut. Wichtig ist jetzt, dass du gegenüber dem Pferd jetzt deinen Kopf durchsetzt - das hast du ja schon getan, indem du seinen zweiten Durchgeh-Versuch vereitelst hast. Er soll ja nicht Männchen machen oder so, aber er muss schon lernen, dass du den größeren Dickschädel hast als er. Das kann man hinkriegen, auch wenn man "erst" 13 ist.
Die Frage, die sich mir stellt ist, warum er sich in der Halle brav verhält - oder kommt es dir nur so vor? Hast du ihn da mit dem gleichen knapp passenden Sattel geritten? Vielleicht hat er da auch Unmutszeichen von sich gegeben (verspannt sein, Zähneknirschen, kurz treten etc.), nur hat er es da über sich ergehen lassen, weil er keine Fluchtmögichkeit sah?
Danke. Nein ich habe den Sattel schon nicht mer für die Halle ausprobiert,nur im Gelände. In der Halle ist er wirklich ein Engel man merkt richtig wie er entspannt ist ect. Ich habe ihn gerade vorher in der Halle longiert & Bodenarbeit gemacht, es ging super. Er bockte nur einmal aber ich denke er muss auch irgendwo power loswerden. Er hatt halt einen sehr sturen Kopf was man jedesmal wieder zu spüren bekommt doch ich lasse ihm nie etwas durchgehen. Nein er hatt keine andere unmutszeichen gegeben. Es hatt schon jemand von unserem Hof gesagt ich seie zulieb mit ihm, könnte schon sein. Ich habe es wieder mit Baumlosreiten versucht, doch der Sattel rutschte wie verrückt, in der Kurve war er an der Seite unten, habe auch genug angegurtet, aber das ist halt auch sehr gefährlich ein rutschender Sattel. Ich habe einen Tinkerwesternsattel im Katalog gefunden Wintex, nicht einen richtigen einen leichten probiere es mal mit dem.Îch denke er hatte mit dem durchgehen ein Erfolgserlebnis für sich, daher weiss er jetzt wenn er davongaloppiert das ich ihn nicht halten kann und er Nachhause gehen kan wo es viel gemütlicher ist. Er war früher in einer Tinkerherde, jetzt zu dritt. In der Herde war er auch ein Rangoberer.
Hallo, habe deinen Hilfeschrei erst heute gelesen. Leider schreibst du nicht woher du kommst. Du hast das Glück und die Sorge ein junges Pferd zu haben. Angeritten, ganz egal ob indianisch oder sonst was, heißt das dein Pferd noch in den "Kindergarten" geht. Es kann sich nur kurz, so 20 min. konzentrieren, dann ist sein Kopf voll mit Eindrücken. Im Gelände noch mehr. Am Anfang steht das Führen, du solltest mit einem ruhigen Pferd ins Gelände spazieren gehen. Dann kennt er schon mal die Gegend. Tinker sind sehr sensibel und werden gerne überfordert. Such dir auf alle fälle professionelle Hilfe, du brauchst regelmäßigen Unterricht und jemanden an deiner Seite der dir Helfen kann. Das wichtigste ist Zeit und Geduld. Noch was, einen passenden Sattel wirst du im Katalog nicht finden. Da gibt es Fachleute! Oder kaufst du deine Schuhe beim Bäcker? Laß den Kopf nicht hängen. Wenn du ein Pferd fürs Leben willst, dann gib dir und deinem Pferd einfach Zeit. LG Petra
Danke. Ich habe in der zwischenzeit professionelle Hilfe bekommen, wir haben jetzt von null her angefangen ihn auf Westernrichtung auszubilden. Wir haben auch jemanden der den Sattel anpasst arangiert. Im Moment läuft es super!