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Dieses Thema hat 13 Antworten
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 Probleme/Fragen zur Ausbildung
Petra-Flake Offline

Mooshoffan

Beiträge: 31

20.03.2009 09:00
Korrekturpferd-Wer weiß Rat??? Antworten

Hallo erst mal,

ich habe einen mittlerweile 10Jahre alten Paint-Wallach. Flake kam 5jährig (anscheinend angeritten) zu mir, es stellte sich jedoch heraus, daß er in erster Linie verritten war.
Er beherrschte das ganze Repertoire von Steigen, über Kopfschlagen, Durchgehen, totale Arbeitsverweigerung usw. Meine Reitlehrerin und ich haben fast alle Probleme mit Geduld in den Griff bekommen, allerdings ist und bleibt er ein Korrekturpferd.
Da er am Anfang krankheitsbedingt immer wieder lange Stehpausen hatte (Probleme mit Hufen usw.) konnte nie kontinuierlich gearbeitet werden.

Seit nunmehr fast 2 Jahren haben wir die Kinderkrankheiten im Griff und er wird regelmäßig gearbeitet. Longieren, Boden- und Handarbeit, jetzt im Winter etwas mehr Halle und weniger Gelände, also durchaus abwechslungsreich für ihn.

Er freut sich auch wenn ich komme, kennt schon mein Auto, steht dann am Zaun und wartet, kommt auf Pfiff. Er hat richtig Power, ist sehr lauffreudig (im Gelände schon grenzwertig) und will was tun.

Er wird nach klassischen Grundlagen geritten.

Nunmehr haben wir seit einiger Zeit folgendes Problem:

Wenn ich Platzarbeit mache, sind so die ersten 20 Minuten super, er ist sehr sensibel im Maul, fein an den Hilfen, der Rücken ist locker, man sitzt einfach oben und genießt.

Ein bischen Galopparbeit - und dann wird er warm - von einer Sekunde zur anderen startet er durch. Er ist im Maul bretthart, ignoriert sämtliche Hilfen, drückt den Rücken weg, und rennt nur noch. Und wenn ich sage rennt - meine ich rennen. Wenn zu diesem Zeitpunkt keiner in der Halle ist dann geht's, bei 4 Reitern wird's dann schon brenzlig. In diesem Moment bin ich nur mehr Beifahrer. Ich habe ihn echt schon in die Ecke geritten, damit ich überhaupt wieder zum Stehen komme. Es ist auch nicht so, daß er aufhören würde, wir haben ihn schon einfach nur am langen Zügel dann laufen lassen. Der hört nicht auf, man hat das Gefühl er ist auf der Flucht.

Wir sagen immer, dieses Pferd ist ständig zwischen Genie und Wahnsinn unterwegs. Wenn der Wahnsinn durchkommt, nehme ich das immer persönlich. Ich weiß man muß beim Reiten seine Emotionen daheim lassen, aber geht halt nicht immer, man frag sich ständig warum und wieso.
Er wird weder mit Sporen noch mit Ausbindern geritten, sein Hals wird nicht "gerollkurt", auch verlange ich keine Extremlektionen (geht ja gar nicht, wenn er sich so entzieht) wir arbeiten nur an der Basis. Er kann aber Schenkelweichen, Übertreten, an der Hand macht er es ja. Auch beim Reiten manchmal, wenn er gute Laune hat.

Sattel ist angepaßt, Osteopath ist Dauergast (da er sich bei diesen Aktionen immer wieder total verspannt) Zähne sind gemacht, er sieht so auch gut aus. Kraftfutter bekommt er ganz wenig, nur kohlehydratarmes wegen seiner Neigung zu Hufrehe.

Jetzt wollten wir ihn mal mit Dreieckszügeln longieren, damit er einfach auch an der Longe eine etwas konstantere Anlehnung hat.

Also Longiergurt drauf, Dreieckszügel nur am Gurt befestigt, Rest um den Hals gewickelt, Trense drauf, Kappzaum drüber, Longe an Kappzaum.... ab in die Halle, zwei Runden Schritt, dann hat er durchgedreht. Die Zügel haben wir gar nicht eingehängt, er hat gebockt, ist davongestürmt, die Augen aufgerissen, hat fast keine Luft mehr bekommen, war total hysterisch. Irgendwann haben wir in wieder einsammeln können.
Longiergurt kennt er, ich habe ich auch schon mit Halsring oder einfach den Zügeln um den Hals frei geritten, war kein Problem.

Wir nehmen an, daß er wirklich Schlimmes erlebt hatte, entweder wurde er ausgebunden und hat sich überschlagen, oder irgendein zweifelhafter Westernreiter hat ihm die Zügel ans Horn des Sattels gebunden und irgendwelche Experimente gemacht. Wir wissen es nicht, und er kann es uns nicht sagen.
Ist auch egal was passiert ist, das kann man nicht mehr ändern. Wir haben ja schon viel erreicht, vielleicht muß man einfach akzeptieren wie es jetzt ist und das Beste draus machen, jedoch gebe ich die Hoffnung nicht auf, daß wir einfach mal nur normal Reiten können, ohne Angst haben zu müssen, daß der Kerl wieder ausflippt. Weil es auch für ihn Stress ist, und das sollte nicht sein.

Vielleicht hat jemand Tipps für mich, da ich mit meinem Latein am Ende bin.
Würde mich über kompetente Ratschläge sehr freuen.

Petra.

Baileys Offline

Mooshoffan

Beiträge: 81

20.03.2009 17:49
#2 RE: Korrekturpferd-Wer weiß Rat??? Antworten

Ratschlag habe ich keinen, liebe Petra. du hingegen hast mein volles Mitgefühl---wurd richtig traurig, als ich das gelesen habe!! :-(
Ich kenn ausm Studium Familienaufstellungen...ich hab auch ein Buch hier "Das Tier im Familiensystem". Die Frau heißt Sonnenschmidt. Ich selbst hab noch keine Aufstellung gemacht, war aber schon dabei, und weiß, dass es einigen geholfen hat. Vielleicht wäre es einfach mal ne Idee---ihr wärt dann die ersten, bei denen ichs "mit Tier" erfahre!?
Wenn du weiter Infos, Adressen etc. möchtest, kannst du dich gerne an mich wenden.
Liebe Grüße
Susanne

Gizmo Offline

Mooshofgrufti


Beiträge: 340

21.03.2009 00:15
#3 RE: Korrekturpferd-Wer weiß Rat??? Antworten

Hallo Susanne,
nur mal so aus reiner Neugier, weil es sich irgendwie spannend anhört, was genau muss ich mir unter dem, was Du da schreibst, also Familienaufstellungen, denn vorstellen?
Liebe Grüße
Gizmo

Baileys Offline

Mooshoffan

Beiträge: 81

21.03.2009 07:42
#4 RE: Korrekturpferd-Wer weiß Rat??? Antworten

Hallo! :-)
eiwei, das kann ich schlecht in wenigen Sätzen sagen. am besten du schaust dir die Homepage von Prof. Ruppert an. http://www.franz-ruppert.de --- da kannst du Einiges nachlesen. Ich fands spannend und würd es auch probieren.
ich zitier dir mal den Text auf der Buchrückseite von Rosina Sonnenschmidt "Das Tier im Familiensystem":
[...]Daher spielt die systemische Tieraufstellung [...]eine bedeutende Rolle. Ob mit MEschen oder figurativ, erlaubt diese aktuelle Form der Psychotherapie einen tiefen Einblick in das familiäre Energiefeld, in dem Tiere leben und gibt aufschlussreiche Erklärungen zu chronischen Krankheiten wie Allergien, Krebs und Verhaltensstörungen. [...]zum anderen illustrieren viele Fallbeispiele, wie vor allem verhängnisvolle mentale Verstrickungen und Projektionsmuster zum Wohle des Tieres und seines Halters erkannt und gelöst werden können."
Ich fand das Buch sehr interessant, hab mich aber wie gesagt schon durchs Studium damit befasst.
einfach mal lesen. :-)
Viele Grüße

Tinkiwinki Offline

Mooshofforum find ich gut

Beiträge: 23

22.03.2009 17:57
#5 RE: Korrekturpferd-Wer weiß Rat??? Antworten

Du hast ihn mit Halsring frei geritten? Was hat er denn da gemacht? Ist er da nicht davongestürmt? Das wäre ja viel einfacher für ihn! Tut mir leid, da beißt sich was in meinen Augen!? Wieso stürmt er los,wenn du ihn mit Trense reitest und wenn du ihn mit Halsring reitest geht es gut?
Wie ist es denn, wenn du ihn ohne Hilfszügel longierst? Bkommt er da auch Panik und rennt davon?
Wurde er vorher Western geritten und du hast ihn auf klassische Reitweise umgestellt?
Erklär mal bisschen genauer!!

Tinkiwinki Offline

Mooshofforum find ich gut

Beiträge: 23

22.03.2009 17:59
#6 RE: Korrekturpferd-Wer weiß Rat??? Antworten

Ähh, ach noch was: War der Zahnarzt mal da?

Petra-Flake Offline

Mooshoffan

Beiträge: 31

23.03.2009 08:10
#7 RE: Korrekturpferd-Wer weiß Rat??? Antworten

Hallo,

also der Zahnarzt ist regelmäßig da, Zähne sind in Ordnung.

Zu der Frage mit den Hilfszügeln - ich habe ihn noch nie mit Hilfszügeln geritten, wir wollten es letztens mal ausprobieren, haben den Dreieckszügel nur unten am Gurt befestigt und die Endstücke um den Hals gelegt. Das reichte aus um ihn durchdrehen zu lassen. Da ich ihn schon mit Halsring geritten habe, nehme ich nicht an, dass ihn der Zügel um den Hals gestört hat, sondern das Teil, daß zwischen den Vorderbeinen durchläuft.

Wenn ich sonst longiere habe ich entweder Kappzaum oder Knotenhalfter drauf. Er läuft dann halt wie er will, mal in Dehnungshaltung, mal nicht, mal bockt und buckelt er (aber lustig), er reagiert fein auf Körpersprache, aber kann selbst bestimmen wie er den Kopf tragen will. Lege ihm auch mal ein paar Stangen hin, das macht er nett.

Er wurde im Grunde genommen gar nicht ausgebildet. Ich bekam ihn angeritten, aber wie gesagt er hatte keine Grundausbildung, kannte keine Hilfen, aber jede Menge Möglichkeiten sich dem Reiten zu wiedersetzen. Die Vorbesitzer haben ihn wohl Western-
geritten. Aber auch ein gutes Westernpferd muß durch eine solide Grundausbildung, die unterscheidet sich nicht wesentlich von der klassischen Ausbildung.

Hoffe, deine Fragen beantwortet zu haben.
Gruß, Petra.

Tinkiwinki Offline

Mooshofforum find ich gut

Beiträge: 23

23.03.2009 19:50
#8 RE: Korrekturpferd-Wer weiß Rat??? Antworten

Na ja, es ist immer schwierig, das was man sagen will richtig auszudrücken, damit es keine Missverständnisse gibt. Insofern kann es schon mal sein, daß ich dich nicht 100%-ig richtig verstehe. Aber ich versuch´s mal:

Zu den Hilfszügeln- warum willst du ihn denn mit Hilfszügeln reiten? Viele Pferde wehren sich gegen Hilfszügel. Sie fühlen sich eingeengt und bekommen Angst, vor allem, wenn sie nicht ganz langsam daran gewöhnt wurden.Ich selbst benutze generell keine Hilfszügel. Das könnte bei deinem Kleinen der Fall sein.Wenn er sich mit Halsring wohlfühlt und sich gut reiten läßt...?
Zum Longieren- versuchs mal so-longiere nur Schritt,geht er in Dehnung, halte ihn an, lobe ihn und lass ihn eine Weile stehen, weitergehen lassen und das gleiche Spiel. Dasselbe machst du im Trab- jedesmal,wenn er dir die Dehnung anbietet, lass ihm Ruhe und lobe ihn. Hat er das begriffen, kannst du verlangen, daß er eine viertel... eine halbe Runde in Dehnung läuft usw. usw. Das ist ein langer Prozeß und man braucht viel Geduld, aber er wird lernen,was du von ihm willst, auch ohne Hilfszügel. Günstig ist auch,wenn du ihm vorher beigebracht hast, auf dem Zirkel stehenzubleiben, aber das hast du bestimmt schon.
Ja, ein ordentliches Westernpferd bekommt eine sehr gezielte und gute Grundausbildung. Nur so läuft er in ordentlicher Haltung am langen Zügel, sonst geht das "in die Hose".
Ich habe jedoch festgestellt, daß es leichter ist, ein Klassischpferd auf Western umzustellen als umgekehrt. Die Pferde genießen die neue Freiheit im Maul meist sichtlich und zeigen sich selbst als ehemaliges Problempferd zufriedener. Vielleicht war auch das die Ursache all Deiner Probleme...?

Petra-Flake Offline

Mooshoffan

Beiträge: 31

24.03.2009 14:02
#9 RE: Korrekturpferd-Wer weiß Rat??? Antworten

Hi nochmal, irgendwie tue ich mich schwer meine Berichte richtig zu formulieren. Also grundsätzlich halte ich auch nichts von Hilfszügeln, ohne jemanden beleidigen zu wollen, sie vertuschen meistens die Schwäche des Reiters.
Ich wollte ja nur mal schauen, ob er eventuell mit Hilfszügel besser in Anlehnung geht. Aufgrund seiner Reaktion ist dieses Thema ein für alle mal vom Tisch.

Nochmal zu meinem Problem:

Ich reite am langen Zügel so 10 Minuten im Schritt warm. Gehe dabei schon Zirkel, große Schlangenlinien usw. was man halt so macht. Dann Trab auch am langen Zügel, wieder Biegungen, Richtungswechsel, Kehrvolten, alles ruhig und gemütlich, weil Flake ja sowieso immer recht flott unterwegs ist. Dann nehme ich mal die Zügel auf, bischen Stellung und Biegung, Übergänge zum Schritt, halten, wieder Trab. Ohne Am Gebiß zu ziehen über Gewichtshilfen und Stimme. Lobe ihn viel, wenn er sich schön dehnt, alles kein Problem. Irgendwann nehme ich den Galopp mit dazu, da wird er dann schon schneller.
Die Übergänge in den Trab sind noch meistens ziemlich holprig. Und dann ist er richtig warm. Er reißt dann immer wieder den Kopf hoch, drückt den Rücken weg. Kurze Seite geht noch, dann startet er auf die Gerade los, weiß genau das er das nicht soll und schlägt mit dem Kopf (oder drückt halt den Unterhals raus). Wenn er dann so rennt, ist das problematisch. Er nimmt weder Gewichts- noch Schenkelhilfen an, Paraden dürfen nur ein Hauch sein, sonst schlägt er mit dem Kopf, da ist man so steuerlos unterwegs. Kann schon mal passieren, daß er beim Linkszirkel bei X über die Schulter läuft und nach rechts durch die Diagonale wegrennt. Pech, wenn da grade jemand entgegenkommt.

Zum Halsring, ich machte das nur mal so aus Spaß, wir stehen auf einer Anlage mit 20 Boxenpferden, teilweise Turnierreiter oder so ähnliches, und haben einen Teil der Anlage gepachtet und dort einen kleinen, feinen Offenstall, wo unsere Pferd sich glücklich im Matsch wälzen dürfen.Wir werden sowieso schon belächelt, weil wir ohne Sperrriemen, Hilfszügel usw. reiten. Wenn ich da mit Halsring in die Halle komme,´kriegen die die Krise. Geht nicht. Meine Reitlehrerin hat einen Trainerschein "Klassisch Barocke Dressur" und nach diesen Grundlagen werden unsere Pferde geritten.

Meine Frage ist jetzt, ob man einfach mal sagen muß, bis hierhin und nicht weiter, es kann ja nicht sein, daß ein Pferd seine Geschwindigkeit und die Richtung in die es geht selbst bestimmen kann. Meine Reitlehrerin ist super, ich wollte nur mal hören, ob es vielleicht irgendwo da draußen jemanden gibt, der auch schon solche Erfahrungen gemacht hat. Ich arbeite weiter an mir und denke, irgendwann, krieg ich auch dieses Problem wieder in den Griff, wie schon so viele davor auch.

Noch was, an der Longe reagiert er auf Stimme und Fingerzeig, außer er muß sich austoben, dann sollte man ihn besser stürmen lassen. Aber das darf er ja auch.


Petra.

Gizmo Offline

Mooshofgrufti


Beiträge: 340

25.03.2009 05:31
#10 RE: Korrekturpferd-Wer weiß Rat??? Antworten

Hallo,
ich hab nicht so viel Ahnung davon, aber könnte es vielleicht ein Rückenproblem geben, dass sich nur im Galopp (oder dann so extrem, dass er die Schmerzen nicht mehr aushält) bemerkbar macht? Ich weiß ja nicht, ob es sowas gibt, aber wenn ich jetzt mal ganz dummdusselig mit meinem kaputten Rücken vergleiche, dem geht es gut in Schritt und Trab, und im Galopp tut er dann irgendwann höllisch weh... Vielleicht gibt es das bei Pferden ja auch?

Bei meinem Haflinger ist es so, dass er superartig ist in Schritt und Trab, unheimlich fein an den Hilfen und in der Halle oder auf dem Platz gilt das auch für den Galopp. Im Gelände verhält er sich im Galopp allerdings genauso wie Flake - nur dass er schnur geradeaus rennt, aber er wird immer schnell und unwillig, wenn Paraden kommen. Meine Freundin, die ihn mitreitet, macht ihm im Gelände das Knotenhalfter unter den Zaum und wenn er im Galopp gar nicht mehr reagiert, nimmt sie den Strick auf. Durch den Druck auf der Nase (ganz leicht) nimmt er den Kopf runter und wird wieder kontrollierbar. Ich denke und hoffe, dass er auf diese Art und Weise irgendwann lernt, dass er nicht so loszufetzen hat...*lach* Vielleicht ist Flake einfach nur sehr ausgelassen im Galopp und es stört ihn, wenn der Reiter obendrauf ihn nicht austoben lässt? Nur ne Idee, kenne ja Dein Pferdchen nicht...

Wie ist er denn im Gelände? Oder gehst Du gar nicht mehr mit ihm raus?

Wann genau haben denn die Probleme angefangen? Vielleicht findest Du dort den Schlüssel zu Eurem Problem, wenn Du den Punkt findest, an dem das alles angefangen hat?

Wünsche Dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg!
Liebe Grüße
Gizmo

Tinkiwinki Offline

Mooshofforum find ich gut

Beiträge: 23

26.03.2009 22:51
#11 RE: Korrekturpferd-Wer weiß Rat??? Antworten

Hm, das ist ja wirklich eine knifflige Angelegenheit und wahrscheinlich so aus der Ferne nicht zu lösen. Also wir hatten auch mal so einen Durchgänger auf dem Hof. Der machte das trotz massenhaften Hilfszügeln und konnte keinen Schritt geradeaus laufen ohne loszustürmen.
Ihm wurden als erstes mal sämtliche Hilfszügel entfernt und es gab keine Geraden mehr. Galopp gab es nur noch auf dem Zirkel. Später wurde beim ersten schnelleren Galoppschritt sofort in die Volte gegangen und so ganz langsam vermittelt. Gehst du ruhig,dann ist alles in Ordnung, wenn nicht, wird es für dich anstrengend. Bei ihm hat´s geklappt und er wurde das netteste Pferd.Wenn er dir nach außen aus dem Zirkel stürmen kann, dann muß er ja in Außenstellung kommen,damit er ausbrechen kann. Da musst du wahrscheinlich schneller reagieren und darauf achten, daß die Nase schön innen bleibt,aber das weißt du bestimmt selber.
Ach, noch was. Wie siehts mit deinem Sitz aus? Ich hatte ein ähnliches Problem mit einem meiner Pferde. Da lag´s ganz einfach daran,daß ich zu weit nach vorn gefallen bin und mit den Oberschenkeln geklemmt habe. Er lief einfach dem Schwerpunkt hinterher und rannte wie verrückt. Als ich gelernt hatte, schön tief einzusitzen war die Rennerei vorbei.
Und noch eine Idee- wie reitest du den Galopp? Nimmst du die Zügel mehr auf als im Trab? Gib ihm doch mal die Zügel und reite möglichst passiv ( wenn´s nicht zu gefährlich ist, ich kenn ihn ja nicht). Vielleicht will er einfach nur demDruck davonlaufen und geht ruhiger wenn der Druck weg ist.Ich meine,nicht die Zügel hinschmeißen wenn er losrennt,sondern schon so als ob du vorne nur den Halsring hättest,also ohne Zügel angaloppieren.
So,das sind so meine Ideen dazu. Viel Erfolg.
Wäre mal interessant, wie´s weitergeht.
Gruß Tinkiwinki

Petra-Flake Offline

Mooshoffan

Beiträge: 31

27.03.2009 22:51
#12 RE: Korrekturpferd-Wer weiß Rat??? Antworten

Hallo,

danke erstmal für eure Beiträge.

Die Geschichte dieser Woche:

Montag: ausgerüstet mit Sidepull - wieder mal ab in die Halle. Flake: Sidepull cool....
er ist schon im Trab losgestiefelt wie Rudi Rüssel das Rennschwein. Also, jemanden losgeschickt Trense holen. Meine Reitlehrerin kam kommentarlos mit Pelham an. Doppelt gebrochen, aber mit Aufzügen. Die ersten guten Ratschläge von der Tribüne kamen, der vera... euch nur, reitet den mal ordentlich, Sperrriemen rein usw. Ich wieder los, Flake gerannt. Hab dann einfach mal die Hand stehengelassen, wenn er nachgegeben hat, gelobt, wieder fein geworden, Flake wieder losgestiefelt, das ging so 10 Minuten.
Ich - ziemlich frustriert. Habe dann an meine Reitlehrerin übergeben.
Hat so ungefähr 45 Minuten gedauert, auch bei Ihr immer wieder das gleiche Spielchen.
So jedenfalls habe ich seinen Gesichtsausdruck gedeutet. Der war nicht panisch, zum Schluß war er ziemlich sauer weil er nicht durchgekommen ist. Von einer Minute zur anderen, war er locker flockig unterwegs - auch im Galopp. Völlig entspannt. Ende der Trainingseinheit. Ab in den Stall, gefüttert usw. 10 Minuten später stand er wieder am Zaun, völlig entspannt, zufrieden.

Dienstag: Ab ins Gelände, schon beim wegreiten war Flake völlig entspannt, geschnaubt, Grinsen im Gesicht. Mir war etwas mulmig im Magen.

Erster Teil lange Trabstrecke - Flake stiefelt los, locker im Hals, locker im Rücken.
OK. Bei der anschließenden Galoppstrecke, leicht den Berg hoch, hab ich ihn einfach mal laufen lassen. Irre. Im Vollspeed rauf, kein Kopfschlagen, nichts. Oben angekommen, nur Stimmkommando und er bremste ab. Das Gefühl???

"Das Pferd ist ein Tänzer an deiner Hand: Ein Tänzer in die Unendlichkeit.
Aus dem Schwung, den du ihm mitteilst, folgt die Leichtigkeit, folgt das Schweben.
Alle Kraft fühlst du sich unter deinem Sattel vereinigen. Das Land bleibt hinter dir zurück.
Die Welt fliesst an dir vorüber. Dein Tänzer trägt dich davon."
(Georg Binding)

Mittwoch - Halle, wegen dem Wetter. Schön gelaufen, auch im Galopp, ein paar mal nachgefragt - muß ich? Darf ich nicht doch rennen? Antwort - nein.
Freitag - Gelände, flott aber locker. Wir hatten Spaß!

Ich glaube er wird immer etwas schwieriger sein, aber ich bin mir wieder sicher das wir Zwei doch zusammengehören, auch wenn es nicht immer super läuft. Aber damit muß man leben.

Tinkiwinki Offline

Mooshofforum find ich gut

Beiträge: 23

30.03.2009 00:00
#13 RE: Korrekturpferd-Wer weiß Rat??? Antworten

Es ist wirklich nicht einfach, daraus schlau zu werden. Nach Deinen letzten Schilderungen könnte man fast meinen, der Gute ist einfach nicht ausgelastet und muss arbeiten,arbeiten, arbeiten....,dann ist er auch zufrieden und nett. Solche Pferde gibts eben auch, die sich richtig ausarbeiten müssen, um den Kopf frei zu haben. Bei uns hat auch jemand so´ne Quarterstute. Die hat Muskeln ohne Ende und will immer nur laufen. Das Problem bei ihr ist nur... sie ist blind und da is nix mit Renngalopp im Gelände.Ihre Lauffreude trübt das allerdings in keinster Weise. Also muss sie möglichst täglich gearbeitet werden. Das heißt, vor´m Reiten erst mal Longe, dann Zirkel,Zirkel, Zirkel in Trab und Galopp und dann..... wird sie irgendwann mal ruhiger und ist ansprechbar. Das ist eine schweißtreibende Prozedur für den Reiter und das liebe Tier kommt dabei nicht mal ins Schwitzen. Vielleicht ist Deiner ja ähnlich und braucht einfach viel mehr Arbeit.Schließlich sind Quarter Kraftpakete, die für die Arbeit am Rind gezüchtet wurden mit viel Arbeitswille und Kondition.
Ich wünsch Dir jedenfalls Glück und eine baldige Lösung des Problems.

Petra-Flake Offline

Mooshoffan

Beiträge: 31

13.05.2009 08:50
#14 RE: Korrekturpferd-Wer weiß Rat??? Antworten

Wollte mich mal wieder melden, also mein Bube hatte wirklich einen "Hallenkoller". War jetzt fast nur im Gelände unterwegs und seine Laune (meine natürlich auch) hat sich schlagartig gebessert. Hatte vielleicht drei Reitstunden und die machten nur Spaß. Man darf vielleicht wirklich nicht vergessen, daß diese Pferde für die Arbeit gezüchtet wurden und das das bischen Hallenbewegung die bei weitem nicht auslastet. Ich habe leider nicht so viel Zeit zum Reiten wie ich gerne hätte, und das Thema Reitbeteiligung hatte ich schon, hat nicht geklappt, er ist ein Mamapferd. Jetzt genießen wir erst mal den Frühling......

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