ich möchte meine Tinkerstute gern vernünftig abdecken, was Mineralstoffe und Vitamine angeht. Bisher hat sie schon verschiedene Müslifutter bekommen, da sie aber immer extrem aufgeheizt ist, würde ich gern versuchen, ihr nur Mineralfutter zum Heu (das sie immerzu jederzeit angeboten bekommt) und zu den Wurzeln zu geben. Nun habe ich mir verschiedene Mineralfutter verschiedener Firmen angesehen, habe die verschiedensten Preise gesehen und wüsste gern, wie ich herausfinden kann, welchen Bedarf ein Tinker denn tatsächlich hat, also wie solch ein Mineralfutter zusammengesetzt sein muss. Ich bin zwar gern bereit, auszugeben, was notwendig ist, denke aber, es muss nicht unbedingt das Teuerste sein - wir kaufen auch bei Aldi und Lidl ein, von daher hat mein Mann (und Finanzverwalter) wenig Verständnis dafür, wenn ich fürs Pferd dann "Feinkost" kaufen würde, wenn etwas Günstigeres es auch genau so tun würde, wenn Ihr versteht, was ich meine. Und nun finde ich auf den Infos über die verschiedenen Futter zwar immer schön deklariert, was alles wie drinnen ist, aber da es doch gravierende Unterschiede von Futter zu Futter gibt, wüsste ich gern, welchen Bedarf meine Stute denn eigentlich hat, damit ich das richtige Futter auswählen kann.
Kann mir jemand helfen???
@Thomas - wäre immer noch sehr daran interessiert, was Deine Tierärzte über das Hormonproblem bei meiner Stute denken; habe jetzt noch einmal einen anderen Tierarzt aus der Praxis meines "alten" Tierarztes in die Mangel genommen, und er empfiehlt eine Langzeitbehandlung mit Progesteron. Habe nun erst einmal 20 Tabletten (also für 20 Tage) bekommen und soll danach sagen, ob sie sich verändert hat, sprich ruhiger geworden ist und sich vielleicht ja auch an der Milch etwas getan hat. Danach will er entscheiden, ob sie einen Chip gesetzt bekommt, der low-dose Progesteron freisetzt. Würde sehr gerne hören, was Du nach der Unterhaltung mit Deinen Tierärzten darüber denkst?
Lustige Sache - habe gerade meinen TA hinten auf dem Hof getroffen, eins der Ponies hat Kolik und nachdem er "fertig" war, haben wir noch kurz geschnackt und ich hab ihm mal von Deiner Süßen erzählt, also wegen des Mineralsbedarfs. Er sagt, er selbst habe zwar auch ein paar Tinker als Patienten, aber ein Kollege von ihm noch viel mehr. Er fragt ihn mal und wenn ich nächste Woche mit Felix zum impfen fahre, sagt er mir, ob er was erfahren konnte. Erstatte Dir dann natürlich sofort Bericht!!!
Aber vielleicht bekommst Du ja hier noch vorher die eine oder andere hilfreiche Antwort!!!
Leider lässt sich Deine Frage nicht in einigen wenigen Sätzen beantworten, denn ganz so einfach ist es leider nicht. Der Mineralbedarf der Tinker ist eigentlich relativ hoch, da in Irland sehr mineralhaltige Böden zur Verfügung stehen. Ebenso spricht man in der Mineralfutterversorgung von einer sogegenannten Minimalversorgung oder einer Optimalversorgung. In Anbetracht der Erkenntnisse, das viele Vitamine, Spurenelemente, Aminosäuren oder andere Zusätze einen erheblichen Einfluss auf den Blut-, Organ-, Verdauungs- oder Hormonstoffwechsel haben ist für mich eine hochwertige Mineralversorgung unumgänglich. Viele Mangelzustände machen sich erst in Jahren bemerkbar und sind dann irreparabel.
Ich schreibe gerade einen Artikel über die Fütterungsproblematik und die einzelnen Komponenten, die notwendig sind. Dieser Bericht wird in den nächstn 3 bis 4 Ausgaben der Pinto Aktuell veröffentlicht (Verbandszeitung DPZV). Diese Zeitung, die sich auch inhaltlich sehr mit den Tinkern auseinandersetzt aber auch alle anderen Schecken berücksichtigt kann in Kürze bestellt werden.
Ob die Behandlung mit Hormonen oder Hormonstimulierenden Substanzen Dein Problem beseitigen kann ich nicht beantworten. Nach Rücksprache mit meinem Tierarzt lassen sich solche Probleme meist gar nicht damit regulieren. Wichtig scheint zu sein, dass der Euter nicht mehr angefasst werden darf. Schon allein die regelmäßige Kontrolle ob nun Milch kommt oder nicht reicht aus um den Milchfluß wieder zu stimulieren. Auch könnte es sein, dass ein Pferd oder das "Jungtier" selbst hin und wieder den Versuch unternimmt am Euter zu trinken. Steht denn das jetzt 3 jährige "Fohlen" in der Herde der Mutter??. Es sind Fälle beobachtet worden, wo der Milchfluß nicht mehr gestoppt werden konnnte. In der Homöopathie hat man mit Pulsatilla Erfolge erzielt.
Manchmal hat ein Ortwechsel bzw. eine andere Herde Abhilfe geschaffen. Das Problem mit den Hormonen scheint aber sehr Komplex zu sein und eine zündende Idee hat wohl keiner. Ob es aber sinnvoll ist ständig die Behandlungsmethode zu ändern möchte ich bestreiten.
Vitamin A spielt ein wichtige Rolle bei Stuten und die Umsetzung findet hauptsächlich in der Leber statt. Vielleicht sollte hier ein Ansatz gefunden werden. Also Beta Karotin, Vitamin A und Vitamin E sind hier nicht unbedeutend für den Hormonhaushalt. Der Leberstoffwechsel lässt sich beinflussen durch Lecithin, Cholin, Betain, Insoit, Arginin, unges. Fettsäuren (Omega Öl), Methionin, Kräuter wie: Mariendistel, Artischocke, Süßholzwurzel.
In einem guten Mineralfutter sind die wichtigsten Substanzen vorhanden. Gezielt Produkte hierfür hat die Fa. Equipur - "Beta Karotin" oder/und "Anabol" (Beides kann ich besorgen).
Herzliche Grüße Thomas Mooshof Wer glaubt gut zu sein - hört auf besser zu werden
@ Thomas - das Fohlen steht nicht mehr in der "Herde", wenn man es denn so nennen möchte, meine Stute steht nur mit einer weiteren Stute zusammen, das auch schon, seitdem ich sie habe. Das Fohlen wurde mit einem halben Jahr auf Anraten des Tierarztes schon abgesetzt, weil meine Stute durch Trächtigkeit (sie war tragend als ich sie kaufte, was ich aber nicht wusste) und Laktieren sehr ausgezehrt war, und ich musste mich aus finanziellen Gründen dann auch vom Fohlen trennen, weil ich beiden nicht gerecht werden konnte.
Was den tatsächlichen Mineralbedarf meiner Stute angeht - natürlich möchte ich eine optimale Versorgung, was für mich als Laie ebenso natürlich sehr schwierig ist, wenn ich nicht weiß, mit welchem Futter ich diese Optimalversorgung denn erreiche, zumal die verschiedenen Futtermittel in den verschiedenen Komponenten wirklich komplett unterschiedlich zusammen gesetzt waren. Im Prinzip kann ich dann mich dann ja nur für ein Futter entscheiden und dann regelmäßig Blutkontrollen durchführen lassen, ob sie optimal versorgt ist, oder? und treffen denn diese Referenzwerte, die auf einem Blutbild für die einzelnen Mineralien usw. zu sehen sind, auch auf Tinker zu, so dass ich mich zumindest da dann auf die Ausagen des Blutbildes verlassen kann???
Dass immer wieder unterschiedliche Behandlungsmethoden nicht sinnvoll sind, leuchtet mir ein, aber ich denke andererseits auch, dass ich nicht einfach nichts tun kann, um ihren Hormonhaushalt wieder auf die Reihe zu kriegen, denn es ist ja nicht so, dass es ihr gut dabei geht und mich nur ihr dickes Euter stört - wenn man selbst permanent unter Anspannung steht und ständig wegen Kleinigkeiten explodiert, fühlt man sich ja auch nicht gut - ich kann das zumindest einmal im Monat annähernd nachempfinden, wie sie sich fühlen muss :-(.
Da ich wie gesagt selbst leider kein Tiermediziner bin, kann ich nur darauf hoffen, vom Tierarzt so gut wie möglich beraten zu werden, und vom Bauchgefühl her ist es so, dass ich denke, ich muss etwas tun, um ihr zu helfen. Ich hoffe, es ist der richtige Weg, den mein neuer TA und ich jetzt gehen, denn ich wünsche mir sehr, mein Pferdchen mal wieder so erleben zu können, wie es vor dem Fohlen gewesen ist.
Danke trotzdem für die ausführlichen Antworten und dass Du extra Deinen Tierarzt für mich befragt hast!!!
Ach so, natürlich gleich noch eine Frage hinterher - die beiden Produkte, die Du genannt hast, sind die dann "nur" für den Leberstoffwechsel, oder können sie als richtiges Mineralfutter für den gesamten Bedarf gesehen werden?
Hallo! @ Thomas: Wollte fragen ob du mal so von den wichtigsten Dingen (Vitamin E, Kupfer, Zink, Lysin...-Selen weiß ich ja schon ; ) )den Tagesbedarf eines Tinkers hier aufschreiben kannst? Wäre sehr nett! LG Franziska