mein Hafi ist momentan doch etwas komisch. Er wechselt schon seit mindestens 2 Wochen die Koppel.
Zuerst muß ich etwas erklären: Bei uns stehen die Pferde verteilt auf 4 Koppeln. Davon sind 2 reine Wallachkoppeln u. 2 reine Stutenherden. Die Koppeln liegen nebeneinander. Erst kommt die 1 Wallachherde, dann die 2 Wallachherde, die 1 Stutenherde dann die 2 Wallachherde.
Mein Dicker steht normalerweise auf der 1 Wallachherde. Seit mindestens 2 Wochen schon, schlüpft er durch den Zaun hindurch in die 2 Wallachherde und bewacht den Zaun zur Stutenkoppel.
Jeder Wallach aber wirklich jeder der sich dem Zaun nähert, wird weggejagt. Einige Tage lang hat er sich auch schon selbst auf die Stutenkoppel gestellt. Die Stuten finden ihn total klasse u. blitzen ihn ständig an. Einige sind auch schon rossig. Nino gefällt das Spiel leider auch.
Neulich Abend sind wir einer Stute aus dieser Koppel begegnet, er hat sich dann ganz schön aufgemandelt.
Eigentlich ist er ziemlich früh gelegt worden. Er war 1 Jahr u. drei Monate alt. Aber wenn ich nicht dabei gewesen wäre, als der Tierarzt die Hoden entfernt hat, könnte ich ihn glatt für einen Hengst halten.
Heute habe ich nach der Springstunde gedacht, ich tue ihm einen gefallen u. stelle ihn gleich auf die andere Wallachkoppel. Naja, er stand die ganze Zeit an besagtem Zaun zur Stutenkoppel u. hat die Stuten, wenn diese an den Zaun kamen beknabbert u. hofiert. Die Wallache wurden weggescheucht. Egal welche Größe, er macht da auch vor den doch viel größeren Warmblütern nicht halt.
Ist so ein Verhalten für einen Wallach normal? Sind evtl. gemischte Herden besser? Nino stand früher mal in einer gemischten Herde u. hat diese Manieren nicht gezeigt.
Hi Sandra! Also des kommt mir doch irgendwoher bekannt vor... ;) Mein Tinkerwallach der Blake (komm auch immer zum Moarhof-kennst mich bestimmt)hat im Winter auch immer solche Anfälle.Ihm is meistens langweilig, weil man ja nicht grasen kann ;) und dann rennt er auch immer zu der Tinkerstute (aber auch nur zu der) und springt hintendrauf...Das artet dann manchmal ziemlich aus und die beiden rennen wie wild über die Koppel beißen sich, schlagen aus und steigen sich an, dass wir schon öfter Angst um unseren Zaun und vor allem um unsere Pferde!!! hatten.Bis jetzt is noch nix schlimmeres passiert (*toitoitoi*) aber ich frag mich auch immer ob da beim kastrieren was vergessen wurde. Sobald aber Frühling bzw. Sommer ist und sie wieder grasen können is damit auch ganz Schluss... Wahrscheinlich legt es sich bei Nino auch wieder! LG Franziska
Also, Ihr seit auch wirklich 100%ig sicher, daß bei der Kastration alles entfernt wurde? Ich frage nur, da es ja auch so genannte "Klopphengeste" gibt.
ich dachte eigentlich schon, dass alles entfernt wurde. Nur das Ganze spitzt sich immer mehr zu.
Von einer "Stallkollegin" habe ich vorhin erfahren, dass Nino heute auch auf eine Stute aufgestiegen ist.
Das finde ich schon unangenehm, da Nino vorne beschlagen ist und mit den Eisen die Stute auch verletzen kann. Zumal er wohl auch ziemlich aufdringlich gewesen sein muß, obwohl die Stute ihn einige Male abgeschlagen hat.
Bisher habe ich nur gesehen, dass er die Stuten hofiert und beknabbert. Außerdem zeigt er ein ziemliches Dominanzverhalten den anderen Wallachen gegebenüber bzw. bei den Wallachen die auf der Nachbarkoppel stehen. Auf die er ja eigentlich gar nicht gehört. Die kuschen alle vor ihm.
Vielleicht sollte ich doch mal einen Tierarzt nachschauen lassen.
Das schadet sicher nicht, denn ein Wallach kann auch hormonelle Probleme haben. Vielleicht hilft auch mal etwas Aufklärung was genau "Kastration beim Hengst" eigentlich bedeutet. Es werden zwar die Hoden entfernt, dadurch kann kein Samen mehr produziert werden und die "Hauptproduktionsquelle" für Testosteron fällt weg. Das heißt aber nicht,daß der Körper eines kastrierten Hengstes keine Hormone mehr produziert! Es handelt sich auch bei einem Wallach immer noch um ein männliches Pferd und er unterliegt somit den jahreszeitüblichen hormonellen Schwankungen. Dazu kommt das "Erinnerungsvermögen" des Körpers und des Geistes. Die wahren Abenteuer spielen sich im Kopf ab. Nicht jeder Wallach wird also automatisch zum "Luschi" den nix mehr interessiert außer fressen und fellkraulen. Diejenigen, die "von Natur aus" männlichere Typen sind, bleiben das auch nach der Kastration, nur eben unter arg gedämpften Vorraussetzungen. Darum sollte man auch Wallache, die aufspringen und decken (Himmel,laßt doch den Pferden wenigstens ein bisschen Spaß am Leben)auch behandeln wie Hengste. Damit meine ich, regelmäßig den Schlauch kontrollieren und säubern und auch mal `ne Tupferprobe machen lassen. Denn auch Wallache können Stuten mit Keimen anstecken, die unerkannt zu Unfruchtbarkeit führen. Wäre sicher unangehnem wenn irgendwann mal ein Stutenbesitzer anfängt zu züchten und seine Stute dann nicht mehr aufnimmt. Leider wird dies im Allgemeinen wenig bedacht; weil es ja "nur" ein Wallach ist und "eh nix passieren kann".
also das Ganze ist langsam nicht mehr witzig, denn er macht die Zäune inzwischen regelrecht platt, so daß sich die Herden mischen.
Daher läßt ihn der Stallbesitzer gar nicht mehr auf die Koppel, da zu gefährlich.
Mein Vorschlag ihn gleich auf die Stutenkoppel zu stellen wurde abgelehnt, mit der Begründung, dass dies nicht gut geht, die Stuten dauernd rossig werden und im Frühjahr einige neue kommen, da könnte ja auch eine zickige dabei sein u. er auch Ärger mit den Sutenbesitzern bekommen könnte.
Tja, was mache ich nun ??? Ist es wirklich so schwierig, wenn ein Wallach in einer Stutenherde steht?
mein Jack steht auch in einer gemischten Herde und auch er hat seine Hengstmanieren nicht ganz verloren. Im Frühjahr bespringt er schon mal seine beste Freundin, ist dabei aber ganz zärtlich. Dies legt sich aber dann auch wieder. Er muss auch beim Ausreiten jeden Pferdeapfel ganz genau untersuchen und dann genau seinen Haufen drüber setzen (das aber das ganze Jahr über, dass ich manchmal glaube, bei seinen Ahnen war mal ein Hund dabei, denn genauso benimmt er sich manchmal). Mein TA hat schon mal überprüft, ob er ordentlich kastriert wurde und von dem her ist alles o.k. (Klopphengst ausgeschlossen). Ich schätze er ist ziemlich spät gelegt worden und hat von da her seine Hengstallüren. Wie gesagt, da er ein ganz zärtlicher Casanova ist, ist das auch in der gemischten Herde kein Problem. Ich denke auch (wenn keine Gefahr besteht und sich keiner drüber aufregt), dass ich ihm und seiner Stute den Spaß doch gönnen kann.
Möglicherweise legt sich das Verhalten ja sogar, wenn er in einer Stutenherde steht - dann hat er ja, was er will. Ich kenne getrennte Herden eigentlich nur, wenn ein Hengst dabei ist, der dann eine Wallach-Herde hat. Ansonsten hatte ich immer beides gemischt und nie Probleme. Zumindest nicht sexueller Art, gekloppt haben die sich schon mal wegen der Rangfolge. Stuten werden auch nicht laufend rossig, nur weil ein Wallach dabei steht. Obwohl es natürlich schon sein kann, dass sie spontan rossen, wenn ein neuer Wallach kommt - aber deinen kennen sie ja eigentlich schon... Ansonsten gabs da bei uns noch nie Probleme, auch wenn neue Pferde dazu kamen (egal welches Geschlecht).
Wenn der Hofbesitzer sich dagegen sperrt kannst du höchstens von jedem Stutenbesitzer eine Meinung einholen, und musst dich ggf. nach einem neuen Stall umsehen (vorausgesetzt der TA erklärt dein Pferd für gesund). So gehts ja nicht weiter.
Der Tierarzt hat mir soeben erzählt, dass alle Werte im normalen Bereich liegen - er wäre ein ganz normaler Wallach. Hat dann gemeint, er wolle wohl nicht alleine stehen, war aber dann doch ziemlich erstaunt, als ich ihm erzählt habe, dass er ja nicht alleine steht, da er ja normalerweise mit 10 anderen Wallach zusammenstünde.
Das mit dem auf die Stutenkoppel stellen, habe ich auch schon vorgeschlagen, da der Stallbesitzer gemeint hat, ihm wäre das Risiko, dass sich vier Herden vermischen zu riskant sei. Daraufhin meinte er nur, ob ich den schon wüßte, dass dies eine Stutenkoppel wäre. Ich bejahte. Er meinte, das würde nicht gutgehen u. die Stuten wären ja laufend rossig u. außerdem kämen ja im Frühjahr neue u. da könnte Nino ja auch mal an zickigerere Stuten geraten.
Wir hatten uns dann zunächst drauf geeinigt ihn in die der Stutenherde benachbarte Wallachherde zu stellen, da er ja dann nur durch einen Zaun durch müsse. Gestern hat er dann den Zaun wieder eingerissen u. wir hatten auch ein Loch im Außenzaun.
Eine Stutenbesitzerin hat sich auch beschwerd, weil Nino anscheinend öfter aufsteigt u. sie auch schon ziemlich zerschrammt hat dabei.
Jetzt darf er bis Ende der Woche nicht mehr auf die Koppel, sondern muss auf dem Paddock stehen. Dann ab nächster Woche kommt er auf eine Einzelkoppel.
Gefällt mir gar nicht, zumal Nino nicht so gerne alleine steht.
Viele Grüße Sandra
Didi
(
Gast
)
Beiträge:
06.03.2005 16:03
#10 RE:Hafi-Wallach mit Hengstalüren - Frühling???
Also, ihn hanz alleine zu stellen finde ich nicht gut. Tiere sind nunmal Herdentiere und ich glaube, wenn er alleine steht wird er erstrecht durch alle Zäune gehen. Bei uns stehen auch alle Pferde nach Geschlecht getrennt. Alle Wallache auf einer Wiese und (normalerweise) die Suten zusammen. Da sich die Damen aber z.Z. untereinander nicht verstehen, steht jede Dame mit Ihrem eigenen Wallach zusammen. Das klappt super. Frag doch einfach mal unter den Stutenbesitzern, ob jemand bereit ist, seine Stute zu Deinem Wallach zu stellen. Ich könnte mir vorstellen, daß er dann ruhiger und zufriedener wird, wenn er seine eigene Stute hat.