Hi hi, ich habe ja neulich schon hier im Forum geschrieben, dass ich seit letzten Mittwoch wieder zu den stolzen Pferdebesitzern gehöre. Nun wollte ich hier mal um Hilfe bzw.Ratschläge bitten. Mein Süsser braucht sicher noch Zeit sich in seiner neuen Heimat einzugewöhnen,aber er ist wirklich furchtbar ängstlilch und seehr schreckhaft, wenn es nur igendwo knaxt im Stall springt er im Dreieck und fängt laut an zu schnauben und macht riiesige Augen. Mir ist klar, dass das alles fremd für ihn ist und ich geb ihm auch die Zeit die er braucht. Gestern wollte ich das erste mal mit ihm spazieren gehen,aber ich kam grad mal auf den Hof und er zitterte am ganzen Körper,ich dachte der kippt mir gleich um und hab ihn wieder schön in seine Box gestellt,die Umstände waren eh mehr als ungünstig,weil übers Wochenende ein schlimmer Sturm bei uns fegte und es so sowieso die ganze Zeit krachte und schepperte und pfeifte im Stall. Aber SO SCHRECKHAFT sein???Würden Bachblüten ihm hier vielleicht weiterhelfen??Ich denke er braucht noch einige Zeit bis er sich eingewöhnt hat und nicht wegen jedem knax in die Luft geht,was mein ihr? Liebe Grüsse
Als mein Wallach zu uns kam war der auch nicht ganz einfach. Ist dir ne Bürste runtergefallen beim Putzen hat er sich vor Schreck fast auf den Hintern gesetzt, und bei jeder hektischen Bewegung (auch weiter weg von ihm) hat er sofort Panik bekommen. Wir haben ihn erstmal zwei Wochen weitestgehend in Ruhe gelassen, nur sein Ekzem musste halt täglich behandelt werden (dazu haben wir Anfangs zwei Leute, eine Longe und mindestens eine Stunde Zeit gebraucht, um ihn überhaupt einzufangen) - er war damals 10 und total verstört.
Komischerweise hat er meinen Mann sofort ins Herz geschlossen, und wenn der dabei war, war er sofort ruhiger. Er hat sich auch bei den anderen Pferden (er lebt im Ganzjahres-Weidehaltung mit Offenstall) sehr schnell abgeschaut, wie es geht. Und nach einigen Wochen ist er nicht mehr weggelaufen, sondern immerhin stehen geblieben, und heute kommt er sofort angelaufen :)
Oftmals ist es auch die Unsicherheit des Menschen, die sich auf das Pferd überträgt. Wenn du also selbst unsicher bist, wie das Pferd sich nun verhalten wird, und insgeheim auf alle Eventualitäten vorbereitet bist, kann ein sensibles Pferd aus deiner Verspanntheit schließen, dass irgendwas Schlimmes sein muss... Gib deinem Pferd noch etwas Zeit und viel Pferdegesellschaft mit ruhigen Kumpels, bevor du daran denkst, andere Wege zu beschreiten. Hat er sich denn beim Vorbesitzer auch so verhalten?
Hallo Nicole, danke für Deinen Eintrag. Ich muss dazu sagen, er hatte es in letzter Zeit auch nicht sehr schön,..innerhalb 4 Monate drei neue Besitzer....d.h.zuerst war er jahrelang bei einem Bauernhof und stand eigentlich nur auf der Koppel rum und musste nicht viel machen,dann kam er 4 Monate in einen Stall ohne Koppelgang dafür täglich in eine Führmaschine....auch nicht so toll,und nun hab ich mir seiner angenommen. Ich denke ihm fehlt ganz einfach der Umgang mit Menschen, da man wirklich nicht viel mit ihm gearbeitet hat. Natürlich bin ich,wie du schreibst, auch noch etwas angespannt,ganz klar,ich kenne ihn noch nicht,weiss nicht wie er wann reagiert...das kommt noch dazu. Zur Zeit kann ich leider auch noch nichts mit ihm arbeiten,auser am Wochenende, aber ich denke die Zeit braucht er um sich einzugewöhnen. Was würdest du vorschlagen was ich die erste Zeit mit ihm "arbeiten" soll...reiten werd ich ihn sicher noch nicht so schnell. Wir haben leider keine Halle und der Platz ist momentan auch nicht mehr als solcher erkennbar..bleibt wohl nur spazierengehen und Vertrauen schaffen,oder? LG
Vielleicht kommst du mit Futter weiter. Ich kenne es vor allem von Hunde wo es aber eigentlich das gleiche ist. Wenn ein Hund sehr schreckhaft ist und kein vertrauen zu den Menschen hat dann hilft eines sehr gut. Der Hund oder in dem Fall das Pferd bekommt nur Futter von den Menschen. Nicht in seinen Napf sondern aus der Hand oder einer Schüssel die man ihm halt vor die Nase hält. Du hast aber bestimmt nicht die Zeit zu jeder Fütterung in den Stall zu kommen aber vielleicht zu einer am Tag. Dann Fütter ihn so und dann wird er merken das von Dir keine Gefahr ausgeht sondern das er von Dir nur gutes zu erwarten hat. Vielleicht klappt es ja bei Pferde auch. Und sonst braucht er einfach viel viel Zeit, vor allem bei Seiner Vorgeschichte. Drücke Dir die Daumen und vielleicht bist Du bald schon ganz glücklich mit ihm und er hat endlich ein neues zu HAuse wo es ihm gut geht.
wir haben Anfangs sehr viel frei auf der Weide gearbeitet. Wenn ein Pferd die Möglichkeit zur Flucht hat (also nicht angebunden ist und sich gefangen fühlt) ist die Bereitschaft zu bleiben meist größer - weil man ja gehen könnte, wenn man wollte... Ich habe meine Stute so lange mit Möhren gefüttert, bis er auch kam, und habe ihm dann beiläufig eine hingehalten - und dann vorsichtig angefasst, gestreichelt, Hufe gehoben, Abstand verringert und so weiter. Später haben wir dann freie Arbeit auf dem Platz gemacht.
Anfangs heißt: nachdem er nicht mehr kopflos weggelaufen ist, sobald jemand ihn angesehen hat :) So plemplem ist deiner ja zum Glück nicht.
Arbeiten kannst du natürlich auch jetzt schon mit ihm. Bringe einfach mal ungewohnte Gegenstände mit auf den Auslauf oder in die Box (Schirme, Camping-Stühle, Plastiktüten, Holzscheite etc.), damit er sie sich genau ansehen kann und lernt, dass keine Gefahr von dem Zeug ausgeht, was du anschleppst. Aber damit würde ich erstmal noch 1-2 Wochen warten bis du merkst, dass er sich gefestigt hat. Bis dahin: liebhaben, putzen, Vertrauen schaffen, aus der Hand füttern (kleine Apfelstückchen), vielleicht leichte Bodenarbeit.
Im Moment ist man wissenschaftlich dabei einige Substanzen in Ergänzungsfuttermitteln zu untersuchen. Einige Substanzen werden heute in speziellen Zusatzpräparaten angeboten und können von mir auch nur empfohlen werden.
z.B. L Tryptophan ist eine Aminosäure (essentiell) die nachweislich stressmildernd gerade bei Schweinen eingesetzt wurde. Magnesium, dass ist ebenfalls hinreichend bekannt hat ebenfalls eine beruhigende Wirkung. Aber auch die Erhöhung von Rauhfutter und das reduzieren von Kraftfutter hat bei nervösen Pferde eine beruhigende Wirkung gebracht. Oftmals sind Nikotinsäure oder Folsäuremangel in unmittelbarer Verbindung mit der Wirkungsweise der Aminlsäure Tryptophan zu bringen. Klingt zwar alles ziemlich chemisch aber Aminosäuren sind für die Pferde und auch für uns lebensnotwendig. Eine Störung in der Aufnahme bzw. Umsetzung hat daher gravierende Auswirkungen auf den Stoffwechsel.
Interessant auch, dass Lysin (eine Aminosäure, die insbesonder mit Selen und Vitamin E in Zusammenhang gebracht wird) wenn es fehlt - keinerlei Aminosäuren aufgenommen bzw. gespeichert werden können.
AnxiKalm Compete von http://www.nutriscience-germany.de oder Tryptomag von Equipur (siehe Tinkershop) haben hier gute Dienste erwiesen. Beide Präparate verfügen darüber hinaus über immense Vit. B Komplexe und wirken für den Darm regelrecht sanierend.
Viele Grüße Thomas Mooshof Wer glaubt gut zu sein - hört auf besser zu werden
Hallo Andrea!! Also mein Wallach war am Anfang auch sehr durchgedreht. Immer wenn ich vor seiner Box stand ging er ins hinterste eckchen und kam nichtmehr hervor bis ich gegangen bin. Ich hab es dann mal so probiert: Am Morgen stand ich vor seine Boxe. Etwa 5 Minuten. Ich hielt eine Möhre in der Hand. Ich schaute ihn gar nicht an. Ich ignorierte ihn und wiederholte das Täglich. Nach einer Weile (Tage) ging ich in die Box und stand in eine Ecke. Widerum ignorierte ich ihn. Er kam dann von sich aus zu mir und beschnupperte mich. Dan zog ich ihm ein Halfter an und ging auf den Sandplatz wo ich ihn dan laufen liess. Ich blieb in der Mitte des Sandplatzes stehen und achtete nicht auf ihn. Und so gewann ich auch sein Vertrauen. Im Gelände ist er nichtmehr so schreckhaft. Wenn Vögel plötzlich auffliegen, zuckt er zusammen. Aber ein Parr ruhige Worte helfen ihm schon. Probier es doch einmal aus, vielleicht hilft es euch!! Lg Fabienne.
Hallo Andrea, ich denke Du bist auf dem richtigen Wege.. Gib ihm einfach Zeit. Soviel Besitzerwechsel in so kurzer Zeit sind nicht jederpferds Sache..Viel spazierengehen ist da sicher hilfreich-nimm aber besser ne Longe,da hast Du mehr Spielraum,falls er doch mal zur Seite springt. Halt uns aber auf dem laufenden,ob´s besser wird. Viele Grüße Andrea Leben und leben lassen!
Hallo Namensgenossin!! Ich habe ebenfalls so eine ähnliche Geschichte zu erzählen. Allerdings liegt sie schon 4 Jahre zurück und ich habe die schwierigen Zeiten mit meinem Dicken-nun ist er 7 größtenteils überstanden. Er stand bei einem Händler (Schlachter) und wurde die letzten 4 Monate bevor er zu mir kam, von einem Händler zum anderen getauscht. Noch dazu war er ein Hengst und sehr dominant. Ich ließ ihn damals gleich legen und habe sehr viel NHT-Training mit ihm gemacht. Ohne der Unterstützung von meinen Stallkamaraden hätte ich ihn wohl auch wieder hergegeben. Einmal hatte er sich sogar die halbe Schädeldecke weggerissen, weil er im Unterstand stieg, bevor er sich einfangen ließ. Hatte mich damals S 4000,00 gekostet und ich dachte mir nur, wenn das so weiter geht.... Es dauerte sehr sehr lange bis er mir vertraute und mich respektierte. Sehr viel Geduld und ruhige Stimme haben letztendlich zum Erfolg geführt. Regelmäßige Trainerstunden hatte ich damals auch genommen, da ich noch dazu Anfängerin war!! Nun haben wir aber eine gute Basis gefunden. Also Kopf hoch und gib ihm einfach Zeit... Ganz liebe Grüße