Brauche dringend Euren Rat. Habe einen Tinker, der bis vor 4 Wochen keine Anzeichen von Sommerekzeem hatte. Habe ds Tier zwischenzeitlich verkauft und nun will man mir erzählen, das Tier hat aus heiterem Himmel ein Sommerekzeem! Höre zum ersten Mal, das am Ende des Sommers so was auftritt. Habt ihr solche oder ähnliche Erfahrungen gemacht. Ist es üblich , dass ein Ekzeem auch noch zu dieser Zeit ausbrechen kann. Der Tinker ist nun 2,5 Jahre alt. Warte gespannt auf Eure Berichte.
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass Pferde auch releativ spät ein "Sommerekzem" bekommen. Ursache könnte die durch den jahreszeitlich bedingten hohen Fructangehalt im Gras verusachte Allergiebereitsschaft sein. Aber in einem solchen Fall könnte es auch Stallwechselbedingt mit einem Zusammenbruch des Immunstoffwechsels zusammenhängen. Ebenso könnten auf den neuen Weiden Gräser stehen gegenüber diesen das junge Pfed eine Allergie hat oder daß die Futterumstelllung nicht so richtig auf das Niveau eines Tinkers angepasst wurde. Das Problem ist sicher, daß nun der neue Besitzer in Panik ausbricht und alle anderen "Miteinsteller" nun auf die Besitzer einreden das Pferd hat Sommerekzem und muß zurück. Ob tatsächlich ein Sommerekzem vorliegt kann nur ein FEI-Test über die TA-Unisversität Hannover nachgewiesen werden. Daher würde ich diese Test durchführen lassen.
Aber selbst wenn dieser Test fehlt läufst Du Gefahr einen teueren Rechtsstreit führen zu müssen. (Vergleichbare Urteile sind nicht vorhanden und der Ausgang bleibt daher offen). Ich hatte ein Pferd verkauft, welches ein Jahr darauf anfing sich die Mähne zu scheuern. Ein FEI-Test wurde nie gemacht. Die Käufer aber forderten neben dem Kaufpreis die Transportkosten und Einstellkosten sowie TA kosten zurück. Die Gesamtsumme belief sich auf anfänglich über 8.000 Euro. Später ergab ein Allergietest lediglich eine Allergie auf bestimmte Grassorten die auf der Koppel wachsen. Trotzdem hielt man an der Sommerekzemtheorie fest. Da keine Vergleichsurteile vorlagen und der Ausgang eines Rechtsstreit nicht sicher gewesen wäre (und teuer - Händler können sich dagegen nicht rechtschutzversichern) arbeiteten wir auf einen Vergleich hin. Immerhin mussten dann von uns insgesamt 5.500 Euro bezahlt werden. (3.000 Euro an die Pferdebesitzerin und 2.500 Euro Rechtsanwaltskosten) Da es sich bei Dir um einen Privatverkauf handeln dürfte sind die Gewährleistungsansprüche etwas anders gelagert. Dennoch nach so kurzer Zeit wirst auch Du kaum Chancen haben.
Pferdeverkauf gerade für gewerbliche Händler ist zu einem unkalkulierbaren Risiko geworden. Das Pferd als Lebewesen wird im Gewährleistungsrecht eben behandelt wie eine Waschmaschine. Der Käufer selbst ist nicht bereit ein gewisses Eigenrisiko zu tragen. Biete evtl. sofort einen Abstandszahlung an oder nimm am Besten das Pferd wieder zurück. Wenn es bei Dir aufhört zu schubbern und es offesichtlich ein Haltungsfehler war - hilft es Dir auch wenig. Auch wenn die Diagnose des Käufers bzw. des Tierarztes des Käufers falsch war hast Du keinen Anspruch auf Schadensersatz.
Gerechtigkeit gibt es beim Pferdehandel nicht. Früher war der Käufer der Dummer (gekauft wie gesehen) nun hat die Rechtssprechung den Spieß umgedreht.
Viele Grüße Thomas Wer glaubt gut zu sein - hört auf besser zu werden
Ich habe das Pferd ohne jegliche Gewährleistung verkauft Du hast sehr interessante Ursachen aufgezeigt. Mein Gedanke war , dass das Pferd den Stallwechsel nicht vertragen hat. Dachte vielleicht hat man doch nicht so gefüttert wie ich gesagt hatte und und und...Na ja, finde es mal wieder sehr, sehr schade ums Tier. Habe allerdings sofort gesagt, dass ich ohne den Bluttest eh nichts glaube. Weißt du , unser Stall liegt im Moor, wir haben Kriebelmücken wie Sand am Meer und und und. Wie gesagt, der Bursche war super schön und nun soll er nach 6 Wochen kein Mähne mehr haben. Aber nun gut...ich warte ab.
Kann Dich aber sehr gut verstehen in Punkto Tinker(Pferde)verkauf. Die Leute wollen am liebsten alles geschenkt haben und dann sollst Du auch noch 6 Jahr nach Kauf für alles gerade stehen....Eigentlich ne super Sache für den Käufer....Aber Thomas, für den Käufer ist das neue Verkaufsrecht auch nicht so rooooooosig
Würde mich auch interessieren. Ich dachte, der FEI Test kann nur die genetische Ursache von SE verifizieren (also angeboren oder nicht) - das würde ja bedeuten, dass garantiert 3/4 der uns bekannen Fälle von SE eigentlich gar keins sind, da sie wegen einer Unverträglichkeit/Allergie herrühren.