Wir suchen eine Alternative zur Mistmatratze; der Ruheraum für 5 Pferde ist ca.40 m2 gr. Als unter hygienischen Aspekten annehmbare Möglichkeit hätten wir an Hanf oder Flachs gedacht, aber S.H. derT.P. hat mir erzählt, daß Du, liebe Renate, Einstreu benützt, die so eine Art eingebauten Bakterien- oder Ammoniakkiller besitzt. Könntest Du mir bitte Informationen darüber geben? PS.: Bin hochbeeindruckt von Thaics und wünsche viel Erfolg für dieses Mammutprojekt! In diesem Sinne : "Credendo vides" et gloria virtutem tamquam umbra sequitur!(Der Ruhm folgt der Tüchtigkeit wie ein Schatten Viele liebe Grüße von Lilli
Hey Lilli, wie gehts Dir ?? Ich hab heute Morgen schon mit großer Freude Miras Fragebögen abgespeichert. Danke! Öööh - gibts auch Fotos? oder kommt nu das "ja Du hast doch sicher welche?" .
Was die Info von "S.H. der T.P." betrifft: Ja, wir benützen nunmehr im achten Jahr eine "lebende" Einstreu und ich finde es einfach, wenn die Vorraussetzungen passen, die Optimallösung. Man spart ganz enorm Platz auf der Mistplatte, das Stallklima ist hervorragend, der Verbrauch wenn man den richtigen Dreh raus hat sehr gering und die Pferde lieben es. Natürlich liegt es preislich im Einkauf etwas über normalen Einstreu- Varianten und bis man sich die richtige Art und den richtigen Rythmus abzumisten angewöhnt hat, ist es u.U. etwas mühselig; aber es lohnt sich allemal. "Biotruciollo" von Alpenspan ist eine mit Bakterienkulturen geimpfte Einstreu. Diese Bakterien "ernähren" sich vom Urin. Es werden lediglich die Pferdeäpfel abgesammelt, damit sich die Bakterien nicht "überfressen" und daran zugrunde gehen. Im Laufe der Zeit wird aus den untersten Schichten langsam Humus, während "in der oberen Etage" die Pferde in schnucklig tiefer Einstreu liegen. Im Abstand von mehreren Wochen oder Monaten (hängt auch immer vom Wetter und von der Herdenstruktur und dem aktuellen Verhalten ab) wird oben frische Einstreu nachgestreut und wenn mal nach zwei oder drei oder mehr Jahren (also wir haben das in 7 Jahren einmal gemacht) die untere Schicht entfernt werden soll, hat man feinsten Gartenhumus den man auch problemlos im Blumentopf verwenden kann; da richt nix. Auf dem Misthaufen liegen nur noch die Pferdeäpfel und ein wenig Einstreu (die auch dort ihren Job weiterverrichtet) und die Pferde sind überdies eigentlich immer schön sauber (weil sie nicht mehr in Pinkelstellen und offenen Kackhaufen liegen). Wir zahlen für einen 500 Liter Ballen 10,00 Euro bei Anlieferung frei Hof und bestellen zweimal im Jahr eine Palette mit 36 Ballen. Allerdings auch bei einer Stallgröße von 70 qm und 6 - 7 Pferden.
Am allerbesten ist es natürlich, das mal vor Ort zu sehen. Also wenn du Zeit und Lust hast, mal vorbeizukommen - ich (wir) würden uns riesig freuen.
Ich habe meiner lieben Nachbarin nicht zuviel versprochen, sich hier an Dich zu wenden. Ich habe lange gerätselt habe was das S.H. zu bedeuten hatte. Aber nun bin ich auch dahinter gestiegen und sehr geschmeichelt.
Liebe Grüße Thomas
Wer glaubt gut zu sein - hört auf besser zu werden
Im Prinzip ja. Laut Hersteller funktioniert es auch bei Boxenhaltung, wobei ich denke, dass es da sehr drauf ankommt, welche Art von Box man da hat. Weil das "System" funktioniert ja erst durch die Matratze die sich im Laufe der ersten Wochen durch das festtreten bildet und gerade bei "normalen" Boxenanlagen bekommt man da schlicht das Problem, dass man sehr wenig Möglichkeiten "nach oben" hat. Man müßte also ein mindestens 10 cm hohes Brett vor die Tür schrauben, damit die Einstreu im Bereich der Türe nicht vollständig nach draussen getragen wird. Der wichtigste Trick daran ist nämlich der, dass der Urin nicht bis auf den Boden durchsickert, denn dort (und das vor allem bei betonierten Böden, wo sich der Urin regelrecht reinfrißt) können die Bakterien nicht mehr an ihr "Futter". Ist man also zu "geizig" mit dem Einstreuen (vor allem am Anfang - bei der Ersteinstreu denkt man unwillkürlich daran, das lieber selber als Beachvolleyballplatz zu verwenden), funktioniert es nicht so richtig und kippt schnell um, was dann dazu führt dass man mehr Einstreu braucht, als geplant. Genauso problematisch kann es werden, wenn auf zu wenig Raum zuviele Pferde ständig durchtoben. 20qm und 6 Pferde die sich ständig gegenseitig das Leben schwermachen wer grade rein darf oder auch nicht - wird eher nicht für das System geeignet sein, wenn man nicht konsequent mindestens zweimal am Tag sorgfältig abmistet und die Einstreu Menge an die Zahl der Pferde anpasst. In einer 9qm Box kann es bei einem unruhigen Zappelphillip, der ständig am hin- und her rennen und alles umgraben ist, ebenfalls grenzwertig werden. In einer geräumigen Box mit immer zugänglichen Paddock, wo die Box also wirklich als Ruheplatz dient (und nicht auch noch das Rauhfutter auf dem Boden liegt) kann das aber durchaus sehr gut klappen.
Und so sieht das aus wenn mal nachgestreut wird. Alle sind sofort dabei, weil erstens macht es Spaß die ziemlich fest gepressten Ballen zu zerkleinern und zweitens läuft seit Anfang an ein interner Wettbewerb, wer zuerst reinpinkelt oder draufkackt und vor allem, wer der erste ist, der sich wälzt.