ich habe seit nun 3 Monaten einen eigenen Tinker. Er ist 5 Jahre alt und relativ sportlich/ schlank gebaut, also wirklich nicht dick oder klobig. Problem ist, dass er sehr sehr spritzig ist und nen absoluten Vorwärtsdrang hat. Nun habe ich mir ein Tinker-Buch gekauft in dem steht, dass Tinker kein Kraftfutter benötigen. Meiner bekommt momentan morgens und abends eine Kelle voll Müsli (mit Gerste drin) und abends noch zusätzlich ein Häufchen Silage. Die Box ist mit Stroh eingestreut, so dass er sich dort immer bedienen kann. Jetzt habe ich überlegt, dass man mal das Müsli reduzieren/ weg lassen sollte.... Aber reicht das was er an Futter bekommt aus? Sollte er besser Heu als Silage bekommen? Ist Silage auch Energiefördernd?? Wie bekomme ich meinen kleinen etwas relaxter ohne dass er vom Gewicht her abbaut?? Ach so, zusätzlich zu dem Futter steht er von 10-17 Uhr täglich auf der Wiese.
Also aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen - Bewegung, Beschäftigung, das sind die Dinge, mit denen Du ein spritziges Pferd "ruhiger" bekommst. Ich hab auch so ein Exemplar mit ausgeprägtem Vorwärtsdrang und so lange er nicht ausgelastet ist, ist da nix zu machen...
Zum Thema Futter kann ich nicht viel sagen, ich selbst würde keine Silage füttern, sondern immer nur Heu und MiFu, das ist meiner Ansicht nach für ein Freizeitpferd absolut ausreichend. Wenn ein Pferd nicht "richtig" arbeitet, braucht es meines Erachtens kein Kraftfutter und als fast alleiniges Futter gleich gar nicht.
Dass Silage energiefördernd ist, wüsste ich nicht, aber bin mir auch nicht sicher, auf jeden Fall denke ich aber nicht, dass das der Grund dafür ist, dass er so spritzig ist. Wie oft bewegst Du ihn, wie und wie lange?
Ich bewege ihn ca. 5 mal die Woche und dann momentan meistens an der Longe, ca. ne Stunde. Da er noch so jung ist und leider noch völlig roh will ich ihn auch nicht überfordern. Ist das zu wenig?? Und wenn ich Ihn dann longiere achte ich darauf, dass er auch mal mehrere Runden im Schritt geht, damit er mal lernt sich zu entspannen. Als ich ihn gerade neu hatte, bin ich auch geritten, aber sobald die Beine kamen war er weg. Vor einer Woche ist er mir dann so übel durchgegangen, dass ich erstmal nen Schritt zurück geschaltet habe. Ich dachte eigentlich, dass er, wenn er 7 Std. am Tag auf der Wiese steht total ausgelastet ist... war wohl nix.
also 5x die Woche ne Stunde an der Longe finde ich eigentlich nicht zu wenig Bewegung - eher schon zuviel, also nicht Bewegung, sondern im Kreis laufen, für einen 5-jährigen...
Dass die Hottis durch die Wiese ausgelastet sind, ist leider nicht der Fall. Meine beiden toben gern und viel auf der Wiese, aber zur Auslastung reicht das nicht aus, vielleicht höchstens mal, um ein bisschen Dampf abzulassen.
Junge Pferde haben halt meist einen immensen Vorwärtsdrang, sind ja im Prinzip wie Menschenkinder und die können ja auch ohne Ende toben;-))) Wie sieht es mit seiner Konzentration aus und ist er eher schreckhaft? Das kommt nämlich bei meinem noch dazu, dass er sich sehr leicht von seiner Umgebung ablenken lässt und auch schnell erschrickt und so "rennt" er, um vor allem, was ihn gruselt, davonzulaufen. Da bin ich einfach mit ganz viel Bodenarbeit gegenan gegangen, außerdem hab ich ganz viel Führtraining gemacht (da ist er nämlich genauso schnell unterwegs) und damit haben wir es ganz gut in den Griff bekommen.
Ein anderer Grund, dass Dir Dein Hotti "davonläuft" könnte aber auch das genaue Gegenteil sein, nämlich dass er nicht zu wenig Bewegung hat, sondern überfordert ist...
Auf jeden Fall würde ich versuchen, ein bisschen mehr Abwechslung einzubauen, denn 5x die Woche ne Stunde Longe find ich ehrlich gesagt ziemlich viel für seine jungen Knochen. Und es gibt ja noch so viel anderes, was man machen kann, spazierengehen, Scheutraining, Ballspielen, Führtraining usw.
Vermutlich verstehe ich Dich da jetzt falsch, aber Du schreibst zu Beginn, dass er noch roh ist und dann, dass Du ihn auch geritten hast... Was meinst Du mit "roh"?
ja, dann mal die ganze Geschichte. Habe ihn jetzt seit 3 Monaten, also seit Anfang März. Er wurde mir von dem Hof als "Freizeit geritten" verkauft. Beim Probereiten war er okay und eher langsam unterwegs... Als er dann zu mir kam war er auch erst sehr lieb und artig und hat meiner Meinung nach echt schnell Vertrauen zu mir aufgebaut... Bin dann oft mit ihm spazieren gegangen und bin ihn dann auch mal geritten... Im Gelände war es so gut, dass ich schon teilweise alleine mit ihm unterwegs war. Meine Beine hat er von Anfang an nicht angenommen, aber ich habe mir gedacht, dass sich das legt. Wollte dann halt mit ihm anfangen auch mal etwas zu arbeiten. Unsere erste Reitstunde war ganz okay, er hatte zwar nen Vorwärtsdrang aber es ging. Meine Trainerin sagte mir aber, dass er überhaupt keine Grundausbildung genossen hat (also roh ist-> so ist's gemeint ;-)). Als ich ihn dann letzten Sonntag auf unserem Außenreitplatz geritten bin ist er mir bei der 2.Schritt-Runde mit Vollspeed auf den Zaun zu und wollte rüber springen. Konnte ihn gerade noch so vor dem Zaun rum reißen... das gleiche hat er dann in der 3. Runde auch gemacht. Bin dann noch zwei Runden aufm Zirkel, damit er keinen Anlauf nehmen konnte und dann ab in die Halle, wo er dann noch 2mal gestiegen ist. Nun ist es halt so, dass sobald der Sattel schon kommt, er Streß bekommt und sobald ich aufsteige er die Ohren anlegt. Krankheit kann ich eigentlich ausschließen, Rücken ist okay lt. TA und Zähne sind letzten Mittwoch gemacht worden, Sattel ist von nem absoluten Fachmann...
Vom Typ her ist er auch eher schreckhaft und mit der Konzentration, dass hält auch nicht lange, max 15 Minuten bei der Bodenarbeit... Bin einfach recht ratlos, was ich in welchem Maße mit ihm machen soll. Vielleicht wollte oder will ich auch zu viel auf einmal... Ach, und beim führen ist er sehr gut zu händeln... habe aber auch von Anfang an darauf geachtet, dass er das lernt.
Lt. meiner Trainerin soll ich ihn jetzt täglich satteln (damit er nicht gleich Streß bekommt wenn der Sattel kommt) und dann nen bissl longieren... Ins Gelände reiten soll ich erstmal nicht mehr, da es dort ja echt gefärlich werden kann, wenn mein kleiner durchdreht. Mist... Hast du andere Vorschläge?? Wenn ich nur Bodenarbeit mit ihm mache hat er ja die Bewegung nicht...
Hallo , darf ich mal fragen wo Du ihn her hast? Hört sich ja fast so an wie meiner. Nur das meiner nicht durch den Zaun will,aber es kann schonmal passieren das er in der Halle gegen die Wand laufen will und man ihn echt nur schwer rumbekommt. Aber ansonsten kommt mir das alles sehr bekannt vor.
Hm, vielleicht ist er einfach noch zu jung vom Kopf her fürs Arbeiten? Ich würde - weil ich ein Angsthase bin - folgendes machen: Erst mal zurück auf Null, also nicht komplett nix machen, sondern erst mal die Beziehung stärken mit Dingen, die klappen und vor allem vom Boden. Viel Spazierengehen, Bodenarbeit, Scheutraining, Longieren. Für mich klingt sein Vorwärtsdrang (den er ja beim Führen nicht zu haben scheint, sondern nur beim Reiten) und sein Wunsch, über den Zaun zu springen, bzw. dass er in der Halle gestiegen ist, eher so, als würde er davonlaufen wollen! Also ich würde es halt wirklich erst mal auf alles mögliche am Boden beschränken und zwar für eine ganze Weile (also nicht nur ne Woche, sondern für zwei, drei Monate) und dann mal langsam den Sattel ins Spiel bringen, sattel ihn zum longieren, zum Spazierengehen usw. und beobachte ihn, wann er anfängt, sich wohlzufühlen.
Was nun das Reiten angeht - ich weiß ja nicht, wie es mit Deinen reiterlichen Fähigkeiten aussieht, ich selbst würde es mir z. B. nicht zutrauen, ich würde ihn, wenn er noch roh ist, nach einer gewissen Zeit ganz von vorne ausbilden lassen unterm Sattel. Wie gesagt, satteln würde ich schon, auch mit Sattel spazierengehen und longieren, aber alles andere würde ich in die Hände eines - behutsamen - Profis geben.
Was Du erzählst, klingt für mich einfach nach fehlender Reife und weglaufen wollen...
Alles Gute für Dich und Dein Pferd und vielleicht berichtest Du weiter - würde mich sehr interessieren, wie es Euch weiterhin ergeht!
Danke erstmal für die Anregungen. Ja, meine Trainerin und ich fangen jetzt auch erstmal wieder bei null an. Wir wollen ihn jetzt erstmal ruhiger und relaxter bekommen. Jetzt heißt es Geduld,Geduld, Geduld.... Geritten wird momentan gar nicht und auch nur 1-2 mal die Woche longiert. Wenn wir mit den Grundsachen durch sind und er etwas mehr Vertrauen in die Menschen hat, wird er schonend eingeritten (entweder von mir, oder meiner Trainerin -> aber zu mir hat er nun mal am meisten Vertrauen) Diese Grundübungen und alles mit Ruhe schlagen aber schon an. Er wird langsam etwas ruhiger und kann auch ab und an mal entspannen... Ich denke auch wie du Gizmo, dass er vom Kopf her einfach noch nicht ganz so weit ist und man ihn nicht einfach so überrumpeln sollte, sondern ihm die Zeit geben sollte die er braucht... Aber man merkt ihm an, er bemüht sich sehr mitzuarbeiten!! Wenn es euch interressiert werde ich mal weiter berichten, wenn wir anfangen ihn einzureiten. Bis dahin nochmal Danke für die Tips! Jules und Carlo
Hallo Jules, da Du ihn erst drei Monate hast,vielleicht ist er noch nicht ganz angekommen? So war es bei Django auch,erst standen wir ja bei meiner früheren Freundin im Stall,die hat leider mein Pferd nicht sonderlich gut behandelt,leider zu meinem Bedauern habe ich das erst sehr spät bemerkt. Nun sind wir seit zwei Jahren in einem anderen Stall und es hat sehr lange gedauert bis man sagen konnte jetzt fühlt er sich zuhause. Er war nie böse oder so,aber er ist leider immer noch sehr schreckhaft,und fremden Personen sehr sehr vorsichtig gegenüber. Und wie gesgt wir haben ja auch das Problem mit gegen die Bande laufen oder wie sein super Steigen mit teilweise Überschlag. Aber meine Freundin ist ja Bereiterin also die Stallbesi,und die arbeitet ihn nach Pat Parelli,und wir haben seit zwei Tagen echt super Erfolg!!!!! Meine Freundin ist ihn geritten zwei Tage hintereinander un er ist nicht gestiegen!!!!!!!!!!!!!! Aber sie sagt auch so richtig entspannen kann man sich nicht,denn so wie man die Zügel etwas aufnimmt geht Django in hab acht stellung und man merkt und sieht auch deutlich wie er sein ganzes Gewicht auf die Hinterbeine verlagert um Steigen zu können. Aber dennoch freu ich mich riesig das es vorwätrs geht. Da hab ich ja echt die Hoffnung das ich ihn dieses Jahr endlich reiten kann
hallo jules ich habe grad mal gelesen hier und glaub ich selbst hab das geschrieben,ich habe auch genauso ein Exemplar,wurde mir auch als ausgeritten verkauft,habe ihn seit 3 monaten,.Mich würde auch interessieren wo du deinen gekauft hast. lg Tanja
@ Kiki, ich denke, dass kann damit zusammen hängen, dass er sich noch nicht eingelebt hat. Andererseits sehe ich, dass er sich in dem Stall pudelwohl fühlt. Er hat schon viele Freunde gefunden Und gerade am Anfang hat ja auch alles super geklappt, aber ich denke, da hat er sich auch nicht getraut irgendetwas zu machen. Ich glaube mit dem reiten wohl gefühlt und den Sattel und Reiter akzeptiert hat er von Anfang an nicht. Ich habe dass echt übersehen und gadacht-> ach, wird schon.... Momentan wird nicht geritten, nur gesattelt und geputzt und betüddelt. Er ist schon viel ruhiger und ausgeglichener. Habe mit meiner Trainerin auch kompetente Hilfe und denke, wenn er weiter so mitmacht habe ich irgendwann (und ich lasse ihm alle Zeit der Welt) ein super Reitpferd und einen treuen Kumpel.
Hallo Jules, das im Stall wohlfühlen kenne ich auch, mit den anderen Kumpels und auf der Weide war auch alles o.k. das einleben ging meiner Meinung nach auch recht schnell. Er war ziemlich schnell in der Herde integriert. Das Problem war und ist oftmals noch wenn ihn jemand von der Weide holen will,z.b. geht er nicht mit jedem mit der ihn holen will. Es gibt glaube ich mit mir noch drei Personen mit denen er von der Weide kommt.Naklar,je länger die in der Herde stehen desto mutiger und aufmüpfiger werdendie,wenn wir Django von der einen Weide holen müssen wir immer über eine kleine Brücke gehen,genauso wie alle anderen Pferde.Je nachdem wer ein Pferd holen muß hat das Problem das meiner die Brücke bewacht und niemand durchläßt. Soviel zum Thema frech. Ich denke auch das es gut ist wenn Du ihm Zeit läßt und erstmal vom Boden aus arbeitest,mit zuviel Häckmäck kann man auch zuviel kaputt machen so ein Tinkerchen ist echt sensibel.
Drück Dir auf jedenfall alle Daumen das wird schon.
Hallöchen ihr Lieben... wollte nur mal kurz nen Zwischenbericht abgeben. Nach nun 1 1/2 Monaten ohne reiten und mit weiniger Kraftfutter wachsen mein Pony und ich endlich näher zusammen. Er fängt an solche Dinge wie putzen etc. zu genießen, liebt die Bodenarbeit und ist auch im allgemeinen Umgang viel viel ruhiger geworden. Und er hat sogar auch mit weniger Müsli schon gut zugenommen (Grasbauch ;-). Problem bleibt nach wie vor das reiten... jetzt hatte ich ihm mit viel Arbeit gezeigt, dass der Sattel nicht schlimm ist, jetzt saß ich einmal wieder drauf ( nur als er stand) jetzt ist der Sattel wieder schlimm... Meine Trainerin denkt dass er damals beim anreiten eher gebrochen wurde und er jetzt nen kleines Trauma hat, was das reiten angeht... Wir werden jetzt weiterhin erstmal viel viel vom Boden aus machen und wenn das alles sitzt müssen wir schauen, ob ich ihn selbst einreite oder ob er in Beritt (bei meiner Trainerin- > dort würde er auch sehr schonend eingeritten) geht. Viele liebe Grüße Jules
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