Nach dem dritten Sattel der meinem Pferd nicht passte habe ich mich nun für ein ganz günstiges Model (1.500 Euro) und eine Sattelanpassung entschieden. Zuerst passte der Sattel perfekt (ohne Decke). Mit Decke habe ich nun leider das Problem das er auf einer Seite reibt. Meine Sattlerin hat mir dieses Problem so erklärt: Mein Pferd hat links weniger Rückenmuskulatur und deshalb kippt der Sattel bei Belastung nach links, geht rechts leicht in die Höhe und reibt. Da man einen Sattel nicht schief polstert, hat sie mir ein spezielles Pad bestellt bei dem man die Unterlage verschieden polstern kann und somit die fehlende Muskulatur ausgleichen kann und ich solle seine Muskulatur links aufbauen, bis er das Pad nicht mehr braucht. Nun meine Frage an euch: Wie baue ich die linke Rückenmuskulatur auf. Mehr auf die linke Hand reiten? Geahnt habe ich soetwas schon lange. Mein Pferd geht fast nur Rechtsgalopp, links ist fast unmöglich zu reiten. Beim Traben auf die linke Hand bekommt er auch total Taktprobleme. Hilft longieren auf die linke Seite und soll ich rechts überhaupt weglassen? Auf der Koppel galoppiert er links und rechts - links teilweise schöner als rechts. Mit Stellung reiten nach links komme komme ich nicht so gut durch wie nach rechts und links verwirft er sich gerne im Genick (Zähne sind geraspelt und o.k.). Vielleicht hat jemand einen Tipp für mich. Hilft da vielleicht ein Chiropraktiker?
Ein Osteopath wäre nicht schlecht - und zwar für euch beide! Machts da bei dir nicht "klick", wenn du beobachtest, daß er auf der Koppel (also ohne Sattel, Reiter,ect.) keine "Probleme" damit hat? Ich möchte mal annehmen, daß du ganz unbewußt Teil des Problems bist, weil auch deine Muskulatur und dein Körper und dein Gleichgewichtsgefühl "schief" oder einseitig ist; und das versucht das Pferd auszugleichen. Zusammen mit der "natürlichen Schiefe" des Pferdes (die jedes Säugetier, auch der Mensch, hat)kommt dann sowas bei raus. Bevor du also anfangen kannst, gezielt Muskeln aufzubauen, mußt du erstmal feststellen ob das zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt möglich ist, oder ob da nicht die gesamte Muskulatur völlig verspannt ist. Und dann eben erst mal lockern und langsam gymnastizieren (nicht mit Zwang, denn da brauchst du nur mal mit eigenen Erfahrungen vergleichen, wie sowas wehtut, wenn man mit "Gewalt" versucht, Muskeln, Sehnen, Bänder zu dehnen und zu trainieren, die gerade "Außer Dienst" sind).
Danke erst mal für deinen Tipp. Links ist sicher auch meine schlechte Seite, was sich dann natürlich verdoppelt. Was würdest du mir nun aber definitiv raten? Longiern, Turnübungen für mich, 'ne Weile gar nicht mehr reiten? Mit "Gewalt" mache ich bei meinem Pferd und mir sowieso nichts. Dehnen und Stellen mache ich nur sehr vorsichtig. Einmal in der Woche nehme ich eine Dressurstunde bei meiner Trainerin und den Rest der Woche gehe ich nur ausreiten wobei ich abwechsle zwischen "Nase am Boden" und gemütlich, und zwischendurch Schenkelweichen, Kruppe herein usw. im Gelände. Entschuldige meine Dummheit - aber ist ein Osteopath das gleiche wie ein Chiropraktiker? Ich kenne nämlich nur einen Chiropraktiker bei uns in der Nähe - werde mir da mal einen Termin geben lassen und hören was der über meine "Schiefe" zu sagen hat.
Mit anderen Reitern verhält er sich genau so wie mit mir, d.h. er geht nur sehr schlecht bzw. gar nicht im Linksgalopp. Soll ich nun vermehrt auf die linke Hand trainieren oder bezwecke ich somit gerade das Gegenteil?
Hallo Simone, mein Dicker war auch Megaschief (extreme natürliche Schiefe) als ich ihn bekommen habe. Leider auf der Seite, auf der ich auch nicht so gut sitze. Er hatte ständig eine Blockade im Kreuzdarmbein und ging hinten lahm bzw. fußte auf einem Bein zu früh ab um es auszugleichen. Dachte erst er hätte sich das durch einen Sturz zugezogen, aber im nachhinein bin ich mir sicher es kam durch die Schiefe, denn es war repoduzierbar. Meine damalige Reitlehrerin war damit überfordert und hat es nicht erkannt und schon gar keine Idee nach meinem Hinweis gehabt. Er hat mich regelrecht nach rechts gekippt und sich tierisch auf die rechte Hand geknallt. Man könnte auch sagen er ist in die rechte Schulter gefallen. Bin dann nach SChöneich gefahren und habe ihn dort 4 Wochen "nach Schöneich" longieren lassen. Mit Tipps zum Reiten eines schiefen Pferdes bin ich wieder nach Hause gefahren. Und es hat geklappt. Allerdings muß ich sagen, daß ich meine man kann diese Art zu longieren auch in einem Kurs lernen. Aber sie haben keine Kurse angeboten und ich muße ihn dort hinbringen, weils leider gleich um die Ecke ist. Soweit ich weiß werden aber in ganz BRD auch Kurse angeboten. Grundsätzlich reicht es aber nicht auf einem schiefen Pferd gerade zu sitzen, denn damit kann man es nicht daraus holen. Man muß ein wenig mit Gegengewicht arbeiten, was mit immer gerader werdendem Pferd immer weniger wird. Mitlerweile ist die Rechte Seite unsere bessere, was aber in diesem Prozess ganz normal sein soll. Die Muskulatur hat sich ernorm verbessert und er bekommt auf beiden Seiten jetzt einen richtig dicken Kragen am Hals und die Schultern sind nun fast (ein kleines bischen fehlt noch) gleich bemuskelt. Eigentlich ist die Hand nicht so ausschlaggebend auf der Du reitest, wichtig ist, daß das Pferd nicht in die schwache Schulter fällt. Grundsätzlich sollte man die Arbeit auf beiden Händen gleichmäßig verteilen. Wenn die schwache Schulter oben bleibt, wird dann auch die Muskulatur aufgebaut. Es ist aber wahnsinnig schwer einen Trainer zu finden, der sich mit extremer Schiefe wirklich auskennt. Mir ist es noch nicht gelungen einen zu finden..... Alles in allem geht mein Dicker jetzt wirklich schön..... Wenn Du noch fragen hast kannst Du mich auch gerne anmailen.... Viele Grüße Silke
Es gibt immer einen Weg, man muß nur den richtigen für sich finden
mein Mann ist Osteopath (ich bin in der Ausbildung dazu) und er arbeitet zusammen mit einer Pferdeosteopathin an Pferd und Reiter. Wenn du Fragen hast mail uns an. Näheres über die Osteopathie am Menschen und die E-mail Adresse findest du auf seiner Homepage http://www.osteopathie-refle.de
Danke für deinen Beitrag - der gibt mir wieder Hoffnung. Wenn ich reite kann ich rechts nicht so gut sitzen und belaste (denke ich) immer mehr die linke Seite. Meinst du, dass es helfen würde wenn ich mir eine Zeit lang rechts den Steigbügel ein Loch länger stelle um vom Gleichgewicht einfach mehr nach rechts zu kommen? Könntest du mir noch ein paar Tipps über diese Schöneich-Methode geben? Ich wohne in Österreich und habe noch nie von dieser Methode gehört.
Kommt mir irgendwie bekannt vor die Geschichte. Bei uns wars auch so: entgegen der eigenen Meinung anderen Leuten geglaubt, dass der Sattel passt. Dann doch Satteldruck. Bei uns war es so, dass mein Pferd sich so verspannt hat, dass sie auf der linken Seite quasi hohl gegangen ist.
Jedes mal, wenn ich das wieder einigermaßen hingeritten hatte (ohne Sattel) kam das nächste Modell - seufz. Nun hatte sie im Winter einen Ausrutscher und hat sich die ohnehin schon betroffenen Stellen wieder ausgerenkt und wieder einmal haben wir auf der linken Seite ca. 1 cm Muskulatur weniger als rechts. Ich merke das immer gut daran, dass mein rechtes Bein "höher" liegt als das linke.
Ich arbeite in den Aufbauphasen eigentlich fast genauso weiter wie sonst. Meine Osteopathin hat mir angeraten, weiterhin beide Seiten gleich zu belasten. Der gesunden würde das nicht schaden, der geschwächten würde es helfen und insgesamt sei es für die Gesundheit besser als das gezielte arbeiten auf einer Hand. 1x die Woche im Schritt biegende und stellende Arbeitauf dem Platz (natürlich ganz sanft mit möglichst wenig Zügel), dazu viel Gelände mit Bergauf und -ab und wenns klappt 1x die Woche Longieren, ggf. ganz leicht ausgebunden wenn sie sich total verwirft (nur am Anfang). Dazu putze ich die betroffene Seite besonders gründlich, um die Durchblutung anzuregen und mache etwas Gymnastik nach Tellington Jones.
Im Gegensatz zu dir habe ich einen klaren Vorteil: Mein Maßsattel kommt erst im Juli. Bis dahin hoffe ich, das wieder im Griff zu haben und keine Einlagen zu brauchen.
Irgendwie kann ich mich nicht mehr einloggen, möchte aber totzdem meinen Senf dazu geben.
Ich habe am 20.02.2005 ein sehr interesantes Seminar zum Thema "Natürliche Schiefe beim Pferd" teilgenommen. Da wurde erklärt, wie man erkennt, auf welcher Seite ein Pferd seine hohle Seite hat, was daraus für Probleme entstehen und wie man dem vorbäugen kann.
Falls jemand Interesse hat, der Kurs wird am 13.03.2005 wiederholt. http://www.natural-horsemanship.de/ -> Aktuelles/Termine Den Kus hält Patizia Bamberger in Hausen bei Erlangen.
Als du geschrieben hast, dass dein rechtes Bein höher liegt hat es bei mir "Klick" gemacht - ich habe bis jetzt immer geglaubt, dass ich ein Bein länger habe oder der Sattel schief ist (bei meinen vorherigen Sätteln)!?! Heute bekomme ich mein Spezialpad per Post - hoffe dass es was nützt - ansonsten "erwürge" ich meine Sattlerin :-) (Joke) Ich werde mein Pferd im Sommer so ca. ab Juni für ein paar Monate auf die Koppel stellen, da ich dann aus bestimmten Gründen nicht mehr reiten kann/darf. Vielleicht erholt sich die Muskulatur auf der Koppel zusätzlich und gleicht sich wieder besser aus - hoffe ich zumindest.
Hallo Simone, Das mit den Steigbügeln war bei mir auch so. Ich dachte ich hätte sie gleich lang gestellt und als der Sattel auf dem Pferd lag und ich drauf saß war der Rechte Steigbügel zu lang (meiner fällt auf die rechte Schulter. Aber ich kann nur abraten die Steigbügel dem schiefen Pferd anzupassen. Denn man könnte leicht in der Hüfte einknicken und dann gibts wieder neue Probleme. Wenn das Pferd die Schulter unter dem Reiter hochhalten kann, dürfte das "Steigbügelproblem" sich von alleine lösen. Im Prinziep longieren sie wie die alten Reitmeister auf Kappzaum ohne Ausbinder etc. Das Pferd wird durch Paraden (Wichtig!!! nicht dauerhaft gegenhalten) extrem im Hals nach innen gebogen und mit der Bogenpeitsche an der Schulter angetrieben und "nach außen geschickt", so daß das Pferd sich ensprechend der Zirkellinie biegt. Gangart wärend der Arbeit (vorher im Schritt aufwärmen) ist auschließlich Trab(wg. der Diagonalen Fußfolge), um das Gewicht von der inneren Schulter aufs äußere Hinterbein zu bekommen. Gearbeitet werden 10-15 Min auf beiden Händen gleichmäßig verteilt. Oft die Hand wechseln. Ich habe es mit dem ebenfalls total schiefen WB (der war bei einer S-Dressurreiterin in Beritt und kam so "Schief zusammengezogen" wieder) eines Bekannten zu Hause auch gemacht und es hat funktioniert. Die ersten paar mal ist alles furchtbar chaotisch, aber dann wirds. Die Pferde gehen schön durchs Genick, stecken sich auf Wunsch vorwärts abwärts und entwickeln ne Menge Schwung durch die Aktivierung der Hinterhand. Der Rücken schwingt mega.... Ach ja einen Roundpen oder abgesteckten Zirkel von 13-15 m muß man unbedingt haben, um das Ausweichen der HInterhand zu verhindern. Hier einfach mal der Link zu deren Seite, vielleicht kennen sie ja jemanden in Deiner Nähe, der sich damit auskennt.... http://www.arr.de Zumindest hast Du dort noch mehr Infos zu Verfügung Er selbst ist fachlich total klasse, aber sie habe ich immer lieber von hinten gesehen... um es mal vorsichtig zu formulieren :-) Man kann wohl auch Kurse organisieren, wozu sie dann anreisen...