ich hatte vor ein paar Monaten geschrieben, dass ich seit Jahren Angst habe beim Reiten und mich das total fertig gemacht hat. Vor einem Monat wurde es dann besser und ich habe nicht aufgehört, bin jeden Tag ins Gelände und fand plötzlich - nach Jahren - meinen Mut und die Freude am Reiten wieder! Ich bin überglücklich und habe Rotz und Wasser geheult. Nach einem schweren Sturz vor vier Jahren war jeder Ausritt für mich ein Martyrium und ich blieb nie länger wie eine halbe Stunde im Gelände, wobei ich da auch die Hälfte der Zeit geführt habe. Aber nun hat sich irgendwie ein Knoten gelöst und ich gehe auch wieder alleine länger ins Gelände. Auch wenn meine Stute immernoch zickig und zur Zeit sehr lauffreudig ist - es macht mir nichts mehr aus. Ich bin jetzt richtig stolz auf mich und habe genügend Selbstvertrauen und auch die Fähigkeit, meinem Pferd wieder zu vertrauen, denn das ist nun mal Voraussetzung für ein erfolgreiches Zusammenarbeiten. Ich will hier nochmal allen danken, die mir Mut zugeredet haben und nochmal mein Wort an alle richten, die auch ängstlich und verkrampft reiten. Nicht aufgeben, immer weitermachen, eigene Grenzen überschreiten und vor allem - sich alle Zeit der Welt nehmen, die man braucht! Natürlich muss man sich auch ab und zu mal überwinden und einen Schritt vorwärts machen, aber lasst euch nicht drängen! Ich bin jahrelang belächelt worden "ach die schon wieder, die geht ja nur um den Hof rundum" und wurde auch nicht mehr gefragt ob ich mitreiten wolle ("mit der kann man ja nur Schritt reiten"). Die Wahrheit ist, dass ein überwiegender Teil oftmals Angst hat und es bloß nicht zugibt! Aber die wirklichen Mutigen sind diejenigen, die es zugeben, auch mal Angst zu haben. Außerdem finde ich es überhaupt nicht mutig, mit einem z. B. höchstnervösen Pferd an Bulldogs vorbeigaloppieren zu müssen - sowas nenne ich nicht Mut sondern Dummheit. Also, liebe "Angsthasen-Kollegen" - lasst euch nicht unterkriegen und macht weiter - es lohnt sich! Liebe Grüße
freut mich total für Dich,ich war diejenige die dir damals geschrieben hat "eigene Grenzen überschreiten-dann schaut die Welt auch gleich wieder ganz anders aus" und siehe da!!!
Entspannt durch Wald und Wiesen reiten ist wohl die schönste Art Erholung die man sich vorstellen kann - kommt bei mir noch vor "am Strand liegen"
Glückwunsch!! Ich weiß nicht mehr genau, ob ich Dir geschrieben hatte, aber ich konnte den Knoten auch lösen. Ein Jahr lang bin ich Schritt geritten. Pferd war traumatisiert, und ich auch. Beide voller Angst, vor allem vorm Gallopp. Vorletztes Wochenende sind wir bei unserem ersten Distanzritt gestartet! Wir haben eher in der Genießer-Gemütlich-Abteilung gepunktet, aber Komplimente von zwei Tierärztinnen bekommen. Mit dem Hinweis, wir mögen uns bitte um Hufschutz kümmern und für die 50km trainieren, wenn es Spaß macht. Klar, gegen all die Araber holt meine Tinkerine keine Schleifen, aber das ist bei Distanzreitern auch nicht das Ziel. Ich war schon stolz, mit 37 anderen Pferden so einen Ritt zu wagen, die ersten 5 km einen klappernden Sulky hinter uns zu wissen, und trotzdem mit gewohnt langen Zügeln reiten zu können (nur ein wenig schneller als sonst). Heute habe ich meiner Reitbeteiligung auf meinem alten Haffi zum ersten Gallopp nach ihrem alten Trauma gebracht. Nach einer dreiviertel Stunde Überredung und Demonstration von sicherem Anhalten willigte sie ein, ein paar Galloppsprünge zu versuchen - mit dem Ergebnis, dass ich hinter mir ein "los, weiter" hörte!