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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 749 mal aufgerufen
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Rebekka Offline

Mooshofforum find ich gut

Beiträge: 12

14.07.2006 14:22
Charakterfrage Antworten

Hallo,

ich habe mal eine echt interessante Frage. Ich habe schon sehr oft gelesen, daß Pferde das Spiegelbild der Seele ihres Besitzers sind. Sie zeigen seine Charaktereigenschaften und davon besonders die Schwächen. Ich habe sogar ein Buch (schon ein paar Jahre her) in dem steht, daß das Pferd einem als sein Spiegel dient, man sich darin sich selbst erkennt und anhand dessen ein Persönlichkeitstraining absolvieren kann, was einen selbst und natürlich infolgedessen sein Pferd verändern kann. (das war jetzt ganz straff und einfach erklärt).
Nun habe ich im Laufe der Zeit schon viele Pferde und Besitzer kennengelernt und manchmal (nicht immer) konnte ich echt sagen: "Wie der Herr, so's Gescherr".
Aber ich frage mich manchmal wie ein Pferd den Charakter so wiedergeben kann? Also erstens ist es ja auch selber eine "Persönlichkeit" und zweitens können die dreimal die Woche wo man beim Pferd ist - und sich dort auch noch oft anders gibt - doch nicht so abfärben?
Ins grübeln gebracht hat mich mein eigenes Pferd. Es steht in einer Herde zu acht. Insges. drei Tinker, drei Isländer, ein Schetty und ein Hannoveraner. Mit der Tinkerstute meines Mannes bildet sie die immer da gewesene Basis und steht im Rang unter ihr, ohne wenn und aber. Zwei der Isländer gehören unserer Nachbarin, mit der wir den einen oder anderen Konflikt haben, aber keinen Streit.Wie das halt so ist: man ärgert sich, nichts geht über das eigene Pferd, ein bisschen "Lästerei" und was sonst noch so los ist, aber wir kommen trotzden aus. Ihre zwei Isländer stehen im Rang über allen anderen, aber meine Stute und die zwei kommen nicht aneinander vorbei. Sie kennen sich schon über drei Jahre, aber Kloppereien sind Tagesordnung. Vor allem ist keiner bereit nachzugeben und die Streitereien entbrennen immer wieder neu. Keine Einigung in Sicht.
Überträgt sich etwa diese "Abneigung"? oder zeigt sie mir meinen eigenen Sturkopf?
Sonst ist sie sehr brav und bei Menschen gut unterzuordnen. Sie ist stehts bemüht alles zu meiner Zufriedenheit auszuüben. Außerdem habe ich sie gut erzogen. Obwohl ich sehr hitzig und unnachgiebig sein kann, bemühe ich mich bei meinen Pferden immer um Ruhe, Nachsicht aber Konsequenz. Wie also kann sie das dann "kopieren"? Oder kaufen wir die Pferde instinktiv so, gerade weil es Ähnlichkeiten zwischen einem selbst und dem Tier gibt? Macht das insgeheim die "Liebe auf den ersten Blick" aus? (So habe ich sie nämlich gekauft! Ich habe lediglich das Hinterteil gesehen als ich den Stall betrat, da wußte ich: Das ist mein Pferd!!!) Das ist nun 4 1/2 Jahre her und ich bin super glücklich mit meinem Pferd.
Ich finde das Thema sehr spannend und faszinierend, vielleicht weiß jemand von Euch auch so was zu berichten oder hat was zu dem Thema.

Liebe Grüße,
Rebekka


PS Es gibt noch mehr Gemeinsamkeiten oder besser Spiegelungen des Charakters, aber nicht in der Interaktion zwischen uns, sondern im Verhalten in ihrer Herde und einfach in dem was ihr Charakter ist, und in dem Verhalten in "meinem" Leben bzw.in dem wie ich bin, vor allem fühle und denke( über andere, Gesellschaft, kurum, meine innere Haltung dem Leben gegenüber)

Teuferle Offline

Mooshoffan

Beiträge: 96

14.07.2006 19:10
#2 RE: Charakterfrage Antworten

Hallo,

als ich damals für meinen Welsh-Hafi zu groß geworden bin habe ich lange nach einem Pferd gesucht das so war wie er. Nach drei Jahren habe ich aufgegeben, ich dachte Maxi´s Charakter und vorallem seine Eigenheiten (die ich besonders an ihm mag) seinen halt einmalig.

Ich habe mich damals für einen 3 jährigen Tinker entschieden, der gerade 1/2h aus den Transporter aus Irland kam und einfach nur mieß gelaunte war (hat mich gleich mal getreten und mir nen fetten Zahnabdruck auf den Oberarm verpasst), aber er hat mir optisch eben gefallen.

Jetzt 4 Jahre später hab ich 2 Pferde die sich fast gleich sind. Unterm Sattel hat Hank die gleichen Macken und Vorlieben und sogar die gleichen Talente wie früher Maxi (extremer Lehrneifer, wenn was nicht klappt wird er sofort hektisch). Auf der Koppel meiden beide das gleiche Pferd, dass ich zugegebener Weise auch nicht mag und deswegen meide (das hat nichts damit zu tun das ich gemein bin ... sondern ehr das dieses Vieh einfach nicht von seinem Besitzer erzogen ist).

Vielleicht hatte ich einfach "nochmal" Glück.
Vielleicht sind sie auch nur so geworden weil ich es insgeheim so wollte.

Gruß Denise


Wenn der Mensch je eine große Eroberung gemacht hat, so ist es die,
dass er sich das Pferd zum Freunde gewonnen hat.
(Conte de Buffon

Renate Offline

Mooshofgrufti

Beiträge: 676

15.07.2006 00:10
#3 RE: Charakterfrage Antworten

"Aber ich frage mich manchmal wie ein Pferd den Charakter so wiedergeben kann? Also erstens ist es ja auch selber eine "Persönlichkeit" und zweitens können die dreimal die Woche wo man beim Pferd ist - und sich dort auch noch oft anders gibt - doch nicht so abfärben? "

Das erklärt sich eigentlich "relativ" einfach. Wir reden ja immer von unseren 5 Sinnen, nicht wahr? Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten. Was unter den Teppich gekehrt wird ist der 6.Sinn - die Empathie (das "fühlen von Gefühlen" mal sehr oberflächlich ausgedrückt).
Alle Lebewesen haben diesen Sinn; darum wissen unsere Haustiere immer wie es uns geht, wissen schon 3 Minuten vorher wann Herrchen oder Frauchen heimkommt und "spüren wenn etwas in der Luft liegt". Auch der Mensch wird damit geboren und wie bei allen anderen Sinnen, kommt er mit mehr oder weniger gut ausgeprägter Veranlagung dafür zur Welt. Leider verlieren die meisten Menschen je älter sie werden, umso mehr den Zugang dazu. Passt ja auch nicht in unsere hochtechnisierte moderne Welt. Man legt sich ein passendes "Mimikri" zu (also eine "so tun als ob Erscheinung") und schaltet den "Empfang" auf Null. Aber "gesendet" wird ja trotzdem und das hat wenig mit dem zu tun "wie man sich gibt"; damit kann man vielleicht Menschen täuschen - nicht aber Tiere. Wir senden nicht nur unablässig Signale durch unsere Körpersprache sondern eben auch durch unsere "Ausstrahlung". Und die kann man nicht "vortäuschen". Sie lesen also in uns wie in offenen Büchern und ziehen daraus ihre Schlüsse. Schon beim ersten Kontakt. Natürlich bleiben sie aber weiter eigenständige Persönlichkeiten, die sich, wie der Mensch auch, weiterentwickeln.
Anpassung ist ein Naturgesetz der Gruppe. Jede Lebensform die in Gruppen oder Herden lebt, braucht ein bestimmtes Maß an Anpassung aneinander (und an den Lebensraum) um zu überleben. Und die naturgegebene Form der Anpassung ist die Sinchronisation. Kennt jeder besser als er denkt. Funktioniert im ganz großen Umfang (Fischschwärme, Gnuherden usw.) genauso wie im ganz kleinen (jede Form der Zweierbeziehung). Diese Sinchronisation wird von uns Menschen als "spiegeln" gesehen.

Philosophen-Grüßung

Renate

credendo vides !

Hoppelreiter ( Gast )
Beiträge:

15.07.2006 00:13
#4 RE: Charakterfrage Antworten

Hi!
Ja,für dieses Thema interessier ich mich auch schon lang.Ich möchte mir demnächst das Buch"wie Pferde sich in ihrem mnschen spiegeln"kaufen.
Also z meiner Erfahrung:Ich hatte früher eine Stute,die immer genau so drauf war wie ich.Dann hatte ich Frust in dem damaligen Stall und ging nur noch zum "PFlichtmisten"hin.3Wochen später sagte eine zu mir"manu Du sonderst Dich von alle ab.Dein Pferd tut es auch."Ja,sie war plötzlich Aussenseiter.ich änderte das dann schnell und bei meiner Stute auch.
bei meinem jetzigen Pferd ist es ähnlich.Ich habe ihn gekauft,wo meine Stute noch lebte,aber nur noch bedingt reitbar war.Er war fast3 Jahre jung und sollte das nchfolgepferd werden.ein unterschied:von 1,68m auf 1,54m.
ALs meine stute tot war,konnte ich mein Dicken plötzlich unterm Sattel (am Boden schon)nicht mehr akzeptieren.Ich machte ständig Vergleiche.es funktionierte nichts mehr.
Nach langer zeit macht es mr jetzt plötzlich sooo Spaß mit ihm (hab ihn ja nu über 5 Jahre)und er wird immer mehr wie meine stute.Die gänge sind ähnlich,das Verhalten im Gelände ist gleich (mal obercool,dann sucht man aber auch gern mal gespenster).Ach ja,der Vergleich zu mir: ich genieße unheimlich die Ruhe auf meiner Koppel-er auch.ich bin nicht fett,aber mobelig-er auch.ich kann zügig laufen-er auch,ich kann aber auch den Gang"komm ich heut nicht,komm ich morgen"-er auch.Ich kann manchmal m Spaß frech sein-er auch.ich liebe kuscheln-er auch.und,und,und.Ach ja,ich bn nie krank-er auch nicht!
Mein Vollblüter war psychisch verstört.Seit er bei mir ist,ist er wie ich.Schmusig,aber auch zickig,wenn er mal nicht angefasst werden möchte.Temperamentvoll,aber auch total ruhig.
Also meine PFerde sind wirklich ähnlich wie ich.
Ach ja,mwein Pony war früher ne zicke,wo sie noch meiner kleinen Schwester gehörte.Es fehlte nur noch dér pinkfarbene Nagellack auf den Hufen,hihi.
nun gehört sie meinem kleinen Sohn.sie ist brav,aber ein Schlitzohr.
Oh je,ich könnte noch sooo viel Beispiele nennen.
Aber ein Interessantes hab ich noch:ich kannte ein Pferd,wo die Besitzerin in die Psychatrie kam.Sie lebt nun in einer Einrichtung und sieht ihr pferd nur auf Fotos.Also kein menschlicher Kontakt.gehts ihr psychisch schlechter,ist das Pferd in einer ecke und wirkt depremiert.irre oder?
eigentlich wollte ich ja grad nur kurz hier reinschauen,ob ein neues Thema da ist.Aber zu diesem fazinierenden thema mußte ich mich (mit meinem mal wieder Roman ) äussern!
LG,Manu

Nicole Helmken ( Gast )
Beiträge:

15.07.2006 12:34
#5 RE: Charakterfrage Antworten

Oh Gott, ich glaube, ich bin Schizophren... Ich habe zwei Pferde (es waren auch schon mal vier), die alle komplett unterschiedlich waren und sind! Ein Rüpel, ein Sensibelchen, ein Zickerich und ein Sonnenschein.

Wenn ich jetzt mal nur von meinem "Hauptpferd" ausgehe, mit dem ich den intensivsten Kontakt habe, müsste sie eigentlich aufmüpfig, zickig, schreckhaft und ungeduldig sein. Zum Glück nimmt mein Pferd davon Abstand, mich zu spiegeln

Sie ist war die Ranghöchste, aber ansonsten ruhig, geduldig, zuverlässig, aufmerksam, brav, gehorsam. Das einzige, was wir gemeinsam haben, ist eine unglaubliche Gefräßigkeit - bei mir setzt es nur zum Glück nicht so an

Aber an sich ist das Thema schon interessant. Genauso wie das, dass Hund und Besitzer sich im Laufe der Jahre oft sehr ähnlich werden, bzw. Menschen sich Hunde zulegen, die ihnen im Aussehen "gleichen" (also dicke faltige Männer kaufen sich Bulldoggen, schlange sportliche Menschen Dalmatiner oder Windhunde etc.).

Hermanook Offline

Mooshofforum find ich gut

Beiträge: 25

17.07.2006 14:09
#6 RE: Charakterfrage Antworten

Neulich war im Landwirtschaftlichen Wochenblatt ein Artikel über eine Frau aus dem Münsterland, ich glaube sie ist Familienpsychologin und Heilpraktikerin, die Familienaufstellungen macht. Das Besondere an ihr ist, dass sie bei ihren Aufstellungen auch die Tiere der Familie mit einbezieht. In erster Linie ging es da um Krankheiten und Probleme, die sich entweder beim Mensch oder beim jeweiligen Tier wider spiegelten. Das Thema fand ich ebenfalls sehr interessant. Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, wenn es mir nicht gut geht oder ich Probleme habe, dass auch mein Dicker dann seine (ähnliche) Zipperlein bekommt. Wenn ich es mal im Rücken habe, dann läuft er auch etwas steif, usw. Das ist in gewisser Weise auch logisch, denn sicherlich sitze ich dann auch ganz anders. Und umgekehrt sowieso – wenn es ihm nicht gut geht, beeinflusst das mein Wohlbefinden natürlich auch ungemein.
Ansonsten ähneln wir uns auch hauptsächlich bei den Eßgewohnheiten (nur im Gegensatz zu Nicole setzt es doch langsam an….). Hätte ansonsten gerne noch mehr Ähnlichkeiten, besonders, was den Haarwuchs betrifft ;-)
Wie sagt man so schön - es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde.....

lg
Astrid

Andrea ( Gast )
Beiträge:

17.07.2006 14:59
#7 RE: Charakterfrage Antworten

Ich bin überzeugt davon, dass sich Pferd und Besitzer sehr ähneln und wir mehr als uns eigentlich bewusst ist mitfühlen und dass wir unseren vierbeinigen Freunden wahnsinnig viel mitteilen rein durch Körpersprache und verhalten als wir denken. Pferde sind dermassen kluge Lebewesen, mir fällt das immer wieder auf.
Aber nicht nur bei Pferden, Tiere allgemein haben diese Gabe und sehr gut zu verstehen. Bei Katzen und Hunden sieht man es ja auch ganz extrem. Vor allem bei Hunden. Ist miese Stimmung im Haus, verzieht sich das Tier unter der Bank, ist alles ok wedelt er den ganzen Tag mit dem Schwanz. Meine Katze hat immer gemerkt wenn es mir schlecht ging. Ich weiss noch einmal, ich war total im Prüfungsstress und am verzweifeln, hab mir fast keine Pause mehr gegönnt und sass den ganzen Tag schon von früh bis abends am Schreibtisch, da kommt sie in mein Zimmer gedappt, schaut mich an, hüpft auf den Schreibtisch und liegt sich brettlebreit über meine Bücher, so dass mir nix übrig blieb als endlich mal ne Pause zu machen. Und sie wusste GENAU wie sehr mich ihr schnurren immer beruhigt hat.

Aber nochmal zum Thema Pferde, da denk ich mir schon auch sehr oft. "mann, das gibts doch gar nicht, wie merkt er das nur...." Bin ich traurig ist er das liebste Pferd der Welt, legt seinen Kopf auf meine Schultern und schnaublt mir ins Ohr, bin ich hektisch od. grantig zwiedert er mich auch an. Ich bin überzeugt davon, Tiere wissen ganz genau was in uns vorgeht.

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