Hallo Allerseits,

Mein Dicker gefällt mir zur Zeit irgendwie gar nicht. Ich habe den Eindruck, es kommen bei ihm mehrere Sachen zusammen. Aber vielleicht höre ich auch nur die Flöhe husten. Zumal sein Fell glänzt und er normal frißt - nein stimmt nicht - gierig frißt- wie immer.
Ich zähl mal eben auf, was mir aufgefallen ist:
Seit einigen Wochen ist er beim Reiten sowohl auf dem Platz und im Gelände total schlapp und im Schritt kaum vorwärts zu bekommen. Im Trab und Galopp geht es so, aber auch eher energielos und nur soviel er muß. Ihm ist ja ein gewisses Maß an Faulheit auf dem Platz nicht abzusprechen, aber im Gelände war er bisher eigentlich immer recht spritzig. Bisher habe ich das noch auf den Fellwechsel und die für diese Jahreszeit recht hohen Temperaturen geschoben. Dass er schnell schwitzt, ist dann sicherlich auch normal.

Nun ist mir weiterhin aufgefallen, dass er häufig stolpert und ab und zu mit dem rechten Vorderbein wegsackt. Außerdem wirkt er trotz Gymnastizierung allgemein und besonders auf der rechten Seite steif.Ist übrigens auch meine schlechte Seite, da gibt es sicher einen Zusammenhang.
Wenn man den Rücken abtastet, kommt keine negative Reaktion, er möchte höchstens geschubbert werden.Beim Reiten pendelt der Schweif ganz locker.

Der TA war schon da. Er hat etwas blasse Schleimhäute festgestellt und meinte, dass die Kreislaufprobleme vom Fellwechsel kommen würden. Außerdem wollen wir die Vorderbeine röntgen, ob Veränderungen an der Hufrolle zu erkennen sind. Er ist zwar erst 7 und kein Springpferd, ist aber immer noch hinten gut 5 cm überbaut und vorne ziemlich rückständig, also es lastet sehr viel Gewicht auf der Vorderhand. HAb echt Probleme, da gegen an zu reiten. Dazu sind die Trachten bei ihm innen immer steiler gestellt als außen. Laut Hufschmied kann man da nicht viel korrigieren, was ich eigentlich bezweifle.

Könnte es evt. eine leichte Vergiftung sein. Ich habe Hahnenfuß auf der Wiese und ab und zu ergattert er mal ein paar Eicheln, aber nicht viele.

Was meint Ihr, müßte ich noch abchecken? Blutbild? Borreliose-Titer? Sattel? Ok, man kann viele Tests machen und viel GEld investieren (das ich natürlich nicht unbedingt allzu reichlich habe), aber was ist wirklich sinnvoll? Oder noch eine Weile warten, bis es kälter wird?

Vielleicht hat der oder die Eine oder Andere hier ähnliche Beobachtungen gemacht? Bisher habe ich hier immer viel Hilfe bekommen. Ich mache mir schon ein paar Sorgen, zumal er der Typ " Stiller Leider" ist und ich ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich ihn dann auch noch über den Platz scheuche.

Oh, ganz schön lang geworden. Hoffentlich liest das einer.....

Liebe Grüße
Astrid

Hallo Astrid

Grundsätzlich könnte Hahnenfuß und Eichel die Leber in seiner Funktion überbelasten und somit ein Leistungsabfall die Ursache sein. Das ständige Stolpern könnte aber auch ein Anzeichen einer Hufrollenentzündung oder anderer Störungen insbes. im Vorderfußbereich bedeuten. (Würde ich zunächst aber eher ausschließen)
Der zusätzliche Fellwechsel belastet den Organismus des Pferdes schwer und daher sollte grundsätzlich zum Fellwechsel an eine ausreichende Mineralversorgung gedacht werden. Ich würde Deinem Pferd "NutriBoost" 25 ml/Tag (1Liter kostet 15,00 Euro) geben. Das Training sollte währenddesse fortgesetzt werden. Sehr schnell bauen die Pferde Ihre Leistung wieder auf und werden frischer. Der Leberstoffwechsel wird angeregt und die Anzahl der roten Blutkörperchen steigt an (mehr Sauerstoff im Blut = der Muskel wird besser versorgt).

Viele Grüße
Thomas
Wer glaubt gut zu sein - hört auf besser zu werden

Hallo Astrid,
einiges von dem, was Du beschreibst,kommt mir recht bekannt vor. Meine Stute schwitzt oft unverhältnismäßig stark, ist schlapp ( z.Zt. schafft sie ca. 20 min gemütlichen Schrittspaziergang ), manchmal recht steif und hat eigentlich ständig irgendwelche difuse Beschwerden. Der Tierarzt konnte 2 Jahre lang eigentlich nichts konkretes feststellen. Es hieß dann immmer : naja, Fellwechsel, zuviel Eiweiß im Gras usw.Im Blutbild waren die Eisenwerte und die Roten Blutkörperchen immer recht niedrig ( trotz Hämolytanfütterung )und die Leukozyten leicht erhöht.
Nun wurden bei ihr Eperytrozoon gefunden. Diese Blutparasiten soll es bei Tinkern häufiger geben. Es gibt allerdings auch viele TA, die sagen,dass es das bei Pferden gar nicht gibt.... Ich würde das jedenfalls im Blutbild mit machen lassen. Die Titerbestimmung für Borreliose war bei unserer Stute negativ. Kurz danach habe ich jedoch einen anderen Test (Western-Blot) machen lassen,der war dann positiv.Bei Verdacht auf Borreliose würde ich darum mal auf entsprechende Internetseiten schauen, und mich über die tests informieren (z. B. http://www.zecklab.de ).
Almut

Hy Astrid,

also ich würde sofort auf Eisenmangel tippen. Lass das Eisen mal speziell im Blut untersuchen (ne Blutprobe musst auf jeden Fall mal machen lassen).
Bin mir fast sicher, dass es das ist. Gerade wegen den blassen Schleimhäuten - kenn ich von mir - hatte auch mal nen ziemlich krassen Eisenmangel und bin auch nur noch so halbwach durch die Welt gestolpert!
LG

Hallo,

Vielen Dank für Eure Antworten.
@Thomas: Er bekommt zur Zeit ca. 50g Mineral Plus und ca. 30g Hufvital von Atcom ( eigentlich für mein Shetty bestimmt, aber der mag das nicht). Hatte auch schon einen allgemeinen Mineralstoffmangel im Verdacht, weil er in letzter Zeit doch ziemlich viel geschwitzt hat und ich keine Elektrolyte zugefüttert habe. Werde bei der nächsten Bestellung mal NurtiBoost mit bestellen. Der TA empfahl außerdem noch Leinöl.
@ Almut: Ist ja interessant, was es alles gibt. Werde den TA mal auf diese Eperytrozoon ansprechen. Die Borrelien - Bestimmung ist wohl auch so ne schwierige Sache. Wie wurde Deine Stute dann behandelt? Es sollten ja recht lange Antibiotika gegeben werden und selbst dann ist ein Behandlungserfolg ungewiss.
Der TA tippt wohl auch auf einen Eisenmangel. Jedenfalls hat er auch so ein Hämo-dingsbums-Zeug verordnet, es allerdings noch nicht vorbei gebracht.

Die letzten zwei Tage war es übrigens hier recht kühl und ich meine, dass er ein bisschen flotter wird. Jetzt sind `s aber wieder 20°C *seufz*….

Lg
Astrid

Hallo Astrid,
wir haben unsere Stute mit Antibiotika wegen der Eperytrozoon behandelt. Gegen Borreliose nimmt man das gleiche Antibiotikum, aber ,wie du schon schreibst, müsste man es sehr lange geben und das würde die Verdauung nicht mitmachen. Letztendlich bleibt uns nichts anderes, als ihr Immunsystem so gut es geht zu unterstützen. Wir behandeln sie nun homöopathisch. Mal sehen, wie es ihr dann im nächten Frühjahr geht. Im Winter geht es ihr sowieso meistens besser.
Almut