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Dieses Thema hat 22 Antworten
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annasusa Offline

Mooshofgrufti

Beiträge: 146

17.03.2007 21:23
Absetzen? Antworten

Hallo Ihr,

ich bin etwas unsicher. Und zwar gehts um Apple, mein Puschelfussfohli im Alter von stolzen 10 Monaten. Sie steht noch bei der Stute, weil ich der Meinung bin (war), die Natur regelt schon selbst, wenn Mami nicht mehr die Bar ist. Bei freilebenden Pferdis kommt ja auch keiner und sagt zu den Fohlis "6 Monate sind rum, du gehts jetzt".
Aber sie ist sooo groß und kräftig und trinkt noch und macht keine Anstalten, erwachsen zu werden. Soll ich sie trennen? Der Stute hats (anhand der Körperverfassung) bisher noch nicht geschadet. Und ich dachte, ich lass sie selbst entscheiden, denn bei ihrem letzten Besitzer wurde sie nach 4 Monaten von ihrem Fohlen getrennt. Ich kann mir nicht vorstellen, das es ihr gut tat.

Aber was nun? Ich habe noch den Papa, einen Hengst. Aber zu dem kann ich Fohli doch auch nicht stellen??? Bin eh auf der Suche nach einer Fohlenweide, wo ich sie hinstellen kann, damit sie Kumpels hat...Hab aber noch nix gefunden. Bin auch bereit, ein 2. Tinkerfohli zu kaufen, da wir eh unsere Herde vergrössern möchten. Aber irgendwie bin ich mir momentan sehr unsicher, da alle auf mich einreden.

P.S. Kleines Erfolgserlebnis heut:
Die Hufschmiedin war da und Fohli hat gestanden wie eine 1. Kein Zappeln, kein tricksen, nix. Ich denke, darauf kann ich echt stolz sein

LG annasua

Renate Offline

Mooshofgrufti

Beiträge: 676

18.03.2007 08:05
#2 RE: Absetzen? Antworten

Is wohl auch etwas viel verlangt, zu erwarten, dass ein Fohlen mit 10 Monaten von sich aus "erwachsen" wird.
"Die Natur" regelt das tatsächlich selber, aber da sind die Stuten ja auch bereits wieder tragend und sorgen deshalb wenn es auf die Geburt des nächsten Nachwuchses zugeht, für diesen nötigen Schritt. Da dieser Umstand bei deiner Stute fehlt und sie auch gut bei kräften ist, läßt sie das kleine vermutlich weiter saufen. (Wobei ich nicht glaube, dass es hierbei noch um "Ernährung" geht, sondern eher um die psychische Komponente; ist wie das am Schnuller Nuckeln bei den Zweibeinern)
Wenn du tatsächlich nur diese Drei Pferde hast, also Mutter, Vater und Fohlen, hat das Pferdekind andererseits auch keinerlei Anreize die Welt zu erkunden und keine Spielgefährten und hängt sich dementsprechend ganz an die Mutter. Die Stute hat auch niemanden anderes und der Hengst kuckt nur über den Zaun?
So wie Du es beschreibst, steht ja der Hengst allein und die Mutter mit Fohlen bei Fuß auch allein. Wenn das tasächlich so ist, ist das natürlich für niemanden gut.

Zuerst mußt Du also entscheiden, was Du tun willst - ein weiteres Fohlen kaufen oder das Fohlen in eine Fohlengruppe stecken. In beiden Fällen muß aber eine zeitliche Trennung her (mindestens 6 -8 Wochen) damit sich die Milchproduktion der Stute reguliert und das Euter zurückbildet.
Am besten lernen die Kleinen ja die Selbstständigkeit in kleinen Schritten. Also Mama ist mal für 5 Minuten weg, dann mal für 10 Minuten usw. Aber dazu braucht sie in dieser Zeit jemanden bei sich. Das "alleine in die Box sperren" halte ich persönlich für äußerst schädlich.

Überlege also erstmal genau wie Du weitermachen willst. Wenn das Fohlen vom Hof geht, nimm die Mutter mit und zeig ihr wo das Kind hinkommt und nimm die Stute dann wieder mit nach Hause. Wenn die Stute vom Hof geht muß das Kleine Teil einer funktionierenden Herdengemeinschaft sein; dann geht das auch. Wir haben schon beides praktiziert.


Grüßung
Renate

credendo vides !

annasusa Offline

Mooshofgrufti

Beiträge: 146

18.03.2007 19:29
#3 RE: Absetzen? Antworten

Hm, danke Renate. Das ist kein einfaches Thema.
Den Hengst würd ich gern Hengst lassen, da er ein wunderbares Exterieur hat, kräftig und stolz durch die Welt marschiert und absolut lieb ist. Die Stute wollt ich in diesem Jahr nicht wieder decken lassen. Sie hat im letzten Herbst schon abgestossen. Vielleicht braucht sie etwas Erholung. Sie hat sich in den letztem Jahr sehr verändert, ist scheu und abweisend geworden. Deshalb hab ich alles gestoppt und mach jetzt nur Bodenarbeit und Touches nach LTJ um erstmal wieder Vertrauen zu gewinnen. Nun wäre die Frage, ob es gehen würde, ein 2. Fohli zu holen und alle zusammen zu stellen. Wir haben eine riesige Wiese, zu eng wärs auf keinen Fall...

Wenn ich den Hengst legen lassen sollte, baut er viel ab? Wie sind Eure Erfahrungen? Er ist jetzt etwa 4 1/2 Jahre.

Renate Offline

Mooshofgrufti

Beiträge: 676

19.03.2007 10:01
#4 RE: Absetzen? Antworten

Spiel einfach mal gedanklich die verschiedenen Möglichkeiten und ihre Auswirkungen durch.

1.Alles bleibt so wie es ist:
Nicht gut, weil alle drei kein vernünftiges Sozialleben haben und seelisch verkümmern. Ausserdem wird das Fohlen dann evtl. auch mit 3 Jahren noch an Mama nuckeln und ein so furchtbarer Kleber, dass Du nichts mit ihr oder der Mutterstute anfangen kannst.

2.Du kaufst ein zweites Stutfohlen, das altermäßig zu Deinem passt:
Hmmm, an sich schon mal nicht verkehrt.Wenn du allerdings Dein Fohlen nun nicht von der Mutter absetzt, wird das neugekaufte Fohlen schlechte Karten haben und ein Aussenseiter bleiben. Weil Dein Fohlen ja nach wie vor an Mutters Euter und damit sozusagen am Rockzipfel hängt und dies auch ausnutzen wird. Also nach dem Motto:"da kann man ja mal wenn man Lust hat die Neue ankucken und auch frech sein, weil ja Mama immer schön aufpasst."
Dem Hengst und der erwachsenen Stute ist damit nicht geholfen, Deinem Fohlen nicht wirklich, dem neuen Fohlen gar nicht.

3.Du kaufst das zweite Fohlen und setzt dein Fohlen von der Mutter ab.
Dazu braucht es wie gesagt eine zeitlich längere Trennung und sicher fällt es niemanden der Betroffenen leicht, wenn dies mit lediglich einer Abtrennung durch einen Zaun durchgesetzt werden soll und sich die "Beteiligten die ganze Zeit sehen und hören.
Der Hengst steht immer noch einsam und allein und die Stute nun auch.

4. Du läßt den Hengst kastrieren und verfährst weiter wie bei 3:
Immerhin sind nun Ex-Hengst und Stute an einem Punkt, den man vertreten kann. Wenn sie sich mögen und gut auskommen, ist das Problem gelöst und nach dem Absetzen des Fohlens kann aus allen vieren eine kleine Herde werden.

5. Du gibts Dein Fohlen weg zur Aufzucht und kastrierst den Hengst:
Auch dies ist eine annehmbare Lösung, weil so nun Hengst und Stute wenigstens mal ein Leben zu zweit führen können. Das Fohlen wächst woanders auf und Du mußt eben je nachdem eine kürzere oder weitere Strecke in Kauf nehmen, um es zu sehen.

6. Du kaufst ein weiteres Stutfohlen (oder suchst ein Einstellerfohlen), setzt dein Fohlen ab und nach 6 bis 8 Wochen können die drei Mädels zusammenleben. Ausserdem kaufts du einen Wallach oder zweiten Hengst (oder sucht Einsteller) und sorgst so dafür, dass der Hengst auch ein annehmbares Leben führen kann. Das bedeutet, dass du immer getrennte Herden hast, aber Du kannst auch den Gedanken weiter führen mit dem Hengst zu züchten.


Grüßung
Renate



credendo vides !

annasusa Offline

Mooshofgrufti

Beiträge: 146

19.03.2007 13:38
#5 RE: Absetzen? Antworten

Vielen lieben Dank, Renate.
Dies war wirklich ein super Ausflug in das Thema "Wie baue ich eine kleine Herde"
Ich danke Dir für diesen ausführlichen Beitrag; ich höre gern auf die Ratschläge von Leuten, die auch Ahnung haben, deshalb fühl ich mich hier auch gut aufgehoben.
Danke Dir nochmal Renate, ich lass es Euch wissen, sobald ich mich entschieden habe.

annasusa Offline

Mooshofgrufti

Beiträge: 146

01.05.2007 21:26
#6 RE: Absetzen? Antworten

Hallo Ihr, (hallo Renate )

also, ich wollt doch weiter berichten. Bin nicht untätig gewesen und bin grad dabei ein Einstellerfohlen zu suchen, da es einfach zu teuer ist, Fohli für ein Jahr wegzugeben. Da kann ich mir auch gleich ein 2. Fohli kaufen. Die Rechnung ist die Gleiche. Einsteller sind nicht so einfach zu finden. Hab aber schon viele Anzeigen geschalten.

Und- ich bekomme morgen einen Wallach auf den Hof, der zu Hengsti soll. Also ich denke, es ist besser, ihn zum Hengst zu stellen, als zur Stute (Renate?).... Er ist ein Brandenburger Dunkelfuchs, 17,5 Jahre, absolut klar im Kopf und hat einen top Ausbildungsstand. Meine Freundin hat ihn seit Fohlentagen und ist bis M mit ihm noch heute unterwegs. Aber nur noch sporadisch. Jetzt hat sie Kind und will Haus bauen und ich hab die Chance gesehen, unsere Herde zu vergrößern. Sie wäre soooo glücklich, wenn ich ihn kaufen würde und ich könnte meine Reitkenntnisse auffrischen. Er ordnet sich schnell unter und ist super im Umgang. Nun ist die Frage, ob ich ihn integriert bekomm. Hab ihn heut 5m vor Hengsti`s Koppel gehabt und der ist immer hektischer geworden und langsam auch immer ein Stück höher gestiegen. Bin dann weg um nix zu provozieren.

Hab mir gedacht, das ich die Beiden jetzt erstmal im Stall nebeneinander stell- können sich sehen, aber nicht berühren. Und dann eventuell auf den Paddock (nach etwa 1 Tag, da ist ein doppelter E-Zaun) und dann, nach wieder einem Tag nebeneinander auf die Koppel. Und dann (etwa nach 2-3 Tagen) zusammen. Renate und alle anderen Spezialisten- wie ist Eure Meinung?

Mach eine "Zusammenführung" zum ersten Mal. Renate Du siehst, ich habe mich für Deine letzte Alternative erstmal entschieden. Jetzt folgt die Umsetzung.

LG (die etwas unsichere) annasusa

Renate Offline

Mooshofgrufti

Beiträge: 676

01.05.2007 22:45
#7 RE: Absetzen? Antworten

Hey Annasusa,
freut mich, dass du Dir was überlegt hast und nun auch zur Tat schreitest.
Tja - ein 18 jähriger Wallach und ein 5jähriger Hengst mitten in der Pubertät. Das kann heikel werden. Wie fit ist denn der Wallach? Ist er noch in der Lage ordentlich auszuteilen und einzustecken? nicht dass "Hengsti" seinen jugendlichen Übermut an ihm austobt, und der gute ältere Herr sein Heil nur mehr in der Flucht suchen kann; wehe wenn die Koppel dann nicht groß genug ist. Für den jungen Mann ist das Erscheinen des "Konkurenten" natürlich erstmal eine Frechheit. Darum geht er auf wie ein Hefeklops und macht den Macker. Wenn du Glück hast, werden sie Freunde - wenn du Pech hast, gibts richtig Zoff. Auf jeden Fall wird es einige Zeit in Anspruch nehmen. Denn die Mädels sind alle Seins und er wird nen Teufel tun, die freiwillig zu teilen. Selbst unser Gyps, der mit 3 Jahren kastriert wurde, hat als vor eineinhalb Jahren ein zweieinhalbjähriger Lewitzerwallach in die (seine) Herde integriert werden sollte, 14 Tage lang den bösen Buben gegeben. Da ging echt übel die Post ab (aber so ein junger Lewitzer ist verflixt wendig und im Vergleich zu nem 10 jährigen moppeligen Tinker Höllen schnell).
Stell die beiden auf jeden fall erstmal für mindestens 3 bis 5 Tage nebeneinander auf getrennte Koppeln. Am besten mit zwei Zäunen, damit sie sich zwar beschnuppern können, aber sich nicht ansteigen (Ausser du hast extra stapazierfähige Holzzäune oder sowas). Sie werden sich aber auch wenn das alles "Alltag" geworden ist, trotzdem nochmal in die Wolle kriegen, sobald sie auf der Selben Koppel stehen. Dazu dann keinesfalls den Wallach zum Hengst schmeissen. Eher andersrum, oder noch besser, auf eine koppel die beiden nicht gehört und wo beide "fremd" sind. Dann fällt das Teritorialverhalten nicht so ins Gewicht.
Wenn du also diesen Tag erreicht hast, besorg dir vorher mal gleich ein paar Beruhigungspillen und nimm sie ein. Weil wenn du sie zusammengelassen hast, ist es nicht ratsam, nochmal dazwischen zu gehen, bis sie ihre Visitenkarten getauscht haben. Selbst wenn dich beide ansonsten respektieren - in solchen Momenten "funktionieren" die Herren dann nur noch; denken ist abgeschaltet. Also Zukucken oder wegschauen bis das Thema vorläufig erledigt ist. Das kann wie gesagt je nachdem recht zügig gehen (du schreibst ja, der Wallach sei rangniedrig) oder sich über Tage hinziehen. Was gar nix bringt, ist die beiden immer wieder zu trennen "weil man da nicht zukucken kann". Die bringen sich schon nicht um; aber zimperlich gehts da auch nicht zu.
Viel Glück - auf dass es schnell und unkompliziert gehen wird!!
Wenn alle Stricke reissen, kann der Wallach natürlich auch zur Stute. Aber damit brichst du Deinem Hengst das Herz. Dann ist es gnädiger, ihn zu kastrieren, als ihn das mitansehen zu lassen. Schließlich ist "seine Familie" auch wenn er nicht zu ihnen kann, alles was er vom Hengst Dasein hat.

So nun zum zweiten Punkt; das Einstellerfohlen. Versuchs mal mit ner Anzeige in verschiedenen Foren oder Pferdeverkaufsseiten. (wie z.B. dem Anzeigenmarkt hier vom Mooshof) - vielleicht findet sich ja so was passendes. Dass es nicht leicht ist, weiß ich aus eigener Erfahrung. So kamen wir vor 7 Jahren an Tristan. Der war eigentlich als Beistellfohlen gedacht und weil wir niemanden fanden der eines Einstellen wollte, haben wir damals eben ein Hengstfohlen gekauft. Der Rest ist Geschichte.
Und bedenke dabei, dass ja damit das Fohlen noch nicht abgesetzt ist. Wie wäre es denn, nach nem einsteller mit ner Stute mit Fohlen bei Fuß zu suchen, der das gleiche Problem hat?

Viel Glück weiterhin!

Grüßung
Renate

credendo vides !

Renate Offline

Mooshofgrufti

Beiträge: 676

01.05.2007 22:53
#8 RE: Absetzen? Antworten

Da fällt mir noch was ein- von wegen Koppel. Nimm für den tag x dann die größte Koppel die du auftreiben kannst!! Die muß so groß sein, dass sie mindestens 50 bis 60 Meter Abstand halten können. Also mit ner 20 Meter langen Koppel verursachst Du automatisch Dauerstreß. Je nach Veranlagung und "Streitwert", kann die Toleranzgrenze an Mindestabstand zum "Ich fühl mich angemacht" zwischen 20 und 60 Meter liegen. Je größer also die Fläche, umso weniger Streß für alle Beteiligten.

credendo vides !

annasusa Offline

Mooshofgrufti

Beiträge: 146

02.05.2007 10:21
#9 RE: Absetzen? Antworten

Danke Renate.
Wir sind fleissig schon am Koppel bauen, damit "Der Neue" erstmal seine Koppel neben Hengsti hat. Ich werd auch den Strom nochmal verstärken, damit die Hemmschwelle geringer ist, einfach durchzulaufen; sollte er sich so aufputschen, das ihm der Kragen platzt.

Heut Abend kommt er, ich werd berichten... Hach, was bin ich aufgeregt...

LG annasusa

annasusa Offline

Mooshofgrufti

Beiträge: 146

02.05.2007 19:52
#10 RE: Absetzen? Antworten

Hallo Renate,

also, "der Neue" steht jetzt Zaun an Zaun (mit 50cm Zwischenraum) neben dem Hengst. 30min war etwas Unruhe, Hengsti grub kleine Furchen am Zaun und das wars. Keine Ansätze von kritischem Verhalten. Ich war echt überrascht. Beschnuppern, leichtes Wiehern aber immer freundliches, interessiertes Gesicht.Und nun stehen sie ruhig da und grasen... besser kanns kaum gehen. Samstag wird Tag X sein und bis dahin wirds keine Probleme geben, denk ich. Alles relaxter als ich dachte. Uff, erste Hürde geschafft.

LG annasusa

Renate Offline

Mooshofgrufti

Beiträge: 676

02.05.2007 22:42
#11 RE: Absetzen? Antworten

Schön, freut mich!!
Aber vergiss trotzdem mal besser die Notfalltropfen nicht (für die Zuschauer).
Weil wie gesagt, Zaun weg und alles sieht anders aus.
also Toitoitoi!!
(und wer weiß, vielleicht ist es ja "Liebe auf den ersten Blick")

Grüßung
Renate

credendo vides !

annasusa Offline

Mooshofgrufti

Beiträge: 146

03.05.2007 15:41
#12 RE: Absetzen? Antworten

Die neue Koppel ist jetzt bei 100x100m.
Denkst Du, das reicht?

Renate Offline

Mooshofgrufti

Beiträge: 676

03.05.2007 17:06
#13 RE: Absetzen? Antworten

Na höre mal......
Das ist 1 Hektar Fläche!!! Wenn das nicht reicht, dann reicht nix.

credendo vides !

annasusa Offline

Mooshofgrufti

Beiträge: 146

04.05.2007 10:32
#14 RE: Absetzen? Antworten

Blöde Aktion gestern....
Dachte, ich werd den Hengst ins Geländereiten und etwas müde machen... aber das ging ja garnicht. Hab ihn aus der Koppel geholt und am "Neuen" vorbei etwa 100m bis zum Anbinder. Da is er dann völlig ausgetickt. Konnt ihn grad so irgendwie halten, das er mir nicht alles zerlegt. Vom Steigen bis randalieren war alles dabei. Ich hab schnell meinen Freund geholt, der hat "den Neuen" aus der Koppel weg geführt, so das er nicht mehr zu sehen war und ich dann nach einer Weile den Hengst wieder in seine Koppel. War froh, als ich ihn da wieder drin hatte.

Schätze, er zeigte Territorialverhalten und wollte "den Neuen" keinesfalls allein in der Nähe der Stute lassen. Gut, nun lass ich das bis die Beiden nebeneinander stehen bis Samstag. Dann kommen sie zusammen und ich hoffe, ich kann ihn danach (Tage später) rausholen und mit ihm auch weiterhin allein ins Gelände gehen, denn wenn er da jedesmal dann so einen Anfall bekommt, kann ich die ganze Aktion hier knicken.

Die neue Koppel, wo die Beiden raufkommen, ist etwa 1km entfernt. Ist es sinnvoll die Stute auch mit dahin zu nehmen und daneben hin zu stellen oder die Jungs erstmal allein zu lassen? Hatte letzteres erstmal geplant..."Den Neuen" werden wir als erstes hinführen und den Hengst dann ne halbe Stunde später, sonst kann ich ihn womöglich garnicht kontrollieren.

Wenn die dann später wieder in die Nähe der Stute kommen, geht dann der "Machtkampf" wieder von vorn los, oder ists gegessen, wenns einmal geklärt wurde?

Ich hab die Aussicht auf einen weiteren Wallach- will ja meine Herde bauen Aber ist das sinnvoll? Den kann ich dann ja nicht zur Stute stellen, sonst geht ja der Ärger von vorn los, gell? Der könnte eigentlich doch nur zu "dem Neuen" und dem Hengst. Eigentlich ist doch für die Stute nur eine weitere Stute sinnvoll, oder?

Mann was für eine Aufregung hier

LG annasusa

Renate Offline

Mooshofgrufti

Beiträge: 676

04.05.2007 12:17
#15 RE: Absetzen? Antworten

Tja - es hat ja auch nie jemand behauptet, Hengsthaltung wäre einfach. Das ist wirklich ein Kapitel für sich.
Die "blöde Aktion" zeigt Dir schon mal, dass es nicht mit Friede, Freude, Eierkuchen abgetan ist, nur weil sie sich über den Koppelzaun hinweg bisher "akzeptieren". Stell also auf keinen Fall am Samstag die Stuten in die Nähe!!!!!!!! Deine Idee, erst den Wallach und ne halbe Stunde später den Hengst dazu, ist sehr viel besser.

Generell muß man sagen, nicht jeder Hengst kann mit Wallachen leben. Je älter ein Hengst wird, umso weniger Akzeptanz ist da zu erwarten. In den meisten Fällen, wo Hengste gemeinsam mit anderen Hengsten und/ oder Wallachen auf der Koppel ein ausgeglichenes Leben führen, sind die das von Kindesbeinen an so gewöhnt. Aber selbst Hengste, die miteinander aufwachsen, kommen irgendwann in ein Alter, wo sie den besten Kumpel nicht mehr ertragen wollen. Hengste sind mit ca. 8 bis 10 Jahren an diesem Punkt. Dann sind sie erwachsen und gereift genug um eine Herde zu übernehmen (also in der "freien" Wildbahn" wäre das grob der Rahmen); und ab diesem Zeitpunkt dulden sie keine Konkurenz mehr. schon gar nicht, wenn Stuten in der Nähe sind. Bis dahin müßen sie in unserer "Zivilisationshaltung" also eine gute Schule durchlaufen haben und charakterlich gefestigt sowie gut ausgebildet sein.
Natürlich hängt die Ausprägung dieses Verhaltens auch von den Erfahrungen und von der Erziehung ab. Dein "Hengsti" hat Dir nun mal kurz gezeigt, was ihn im steckt und Du solltest Dich generell nun damit intensiver auseinander setzen, was Hengst sein und Hengsthaltung bedeutet. Das wird nicht leichter werden sondern schwieriger, je älter er wird. Der Punkt muß also sein, für Dich zu entscheiden, ob du Dir das zutraust, ihn so bei der Stange zu halten, zu erziehen, auszubilden und zu beschäftigen, dass Du ihn auch zukünftig überall händeln kannst. Er benimmt sich völlig erwartungsgemäß, für Dich ist es ein Schock. Wenn Du dir jetzt von ihm "den Schneid" abkaufen läßt, bekommst du ganz schnell ein richtiges Problem. Denn bisher hast Du noch keines; das war "nur ein bisschen Posen", der kann noch ganz anders.
Jetzt ist also Konsequenz gefragt und klare Strukturen. Das hat nichts zu tun mit Brutalität und draufhauen oder so, ganz im Gegenteil. Du und jeder der mit ihm umgeht, muß in der Lage sein ihm zu zeigen, dass der Mensch vor ihm der Boss ist. Und zwar aus einer inneren Überzeugung heraus - "be strict"!! Hengste sind keine Monster, sie sind einfach geradlinig in ihrem denken und handeln und sehr empfindsam, was gerechtes und ungerechtes Verhalten angeht. Sie haben ein genetisches Programm das sie über ihre Hormone steuert; das mußt Du kennen, sonst kannst Du es nicht korrekt beantworten und in Deinem Sinne steuern. Die Ausbildung und Erziehung liegt da wie ein Mantel drüber, der jederzeit abgestreift werden kann wenn der Mensch Fehler macht. Richtig großgezogen und richtig erzogen und ausgebildet, kann ein Hengst ein verlässlicher, fairer und geradliniger Freund und Partner sein, der in jedem Moment weiß was er zu tun und zu lassen hat. aber das ist keine "Ausbildungseinheit", das ist ein lebenslanges Gespräch.
Soviel dazu.

Nachdem die große Koppel ja relativ weit weg ist, wäre es einfacher, deine Herdenhaltung gleich getrennt aufzuziehen. Also die ganzen Kerle auf dieser Koppel lassen und dort nen Stall zu bauen; das erspart Dir viel Kampf. Noch ein dritter Kerl dazu....kann die Sache erleichtern, wenn die Kombination passt. Wenn Dein Hengst jedoch dann nur den Obermacker einer Rentnergang gibt - tut ihm das in seiner Entwicklung nicht gut. Er wird dann bloß noch überzeugter von sich selber und hebt völlig ab. Deshalb sollten Hengste auch nicht alleine aufwachsen, sondern mit der Möglichkeit und dem Zwang, sich sozial auseinander zu setzen und zu integrieren.


Weiterhin viel Glück!!

Grüßung
Renate





credendo vides !

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