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 Fragen allgemein
Sandra (Nino) Offline

Mooshofgrufti

Beiträge: 224

02.09.2009 22:51
Artikel zu Lebererkrankungen Antworten

Ist mein Pferd leberkrank?
Erkrankungen der Leber treten bei Pferden häufig auf, bleiben jedoch in den meisten Fällen lange unerkannt, da die kranke Leber keine Schmerzen verursacht. Eine eindeutige klinische Symptomatik gibt es nicht !

Erst wenn die Leberschädigung bereits sehr weit fortgeschritten ist, kann anhand der Blutleberwerte eine Diagnose gestellt werden. Eine Therapie ist dann schwierig oder unmöglich.

Nur wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und die entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden, ist eine vollständige Regeneration in der Regel unproblematisch.


Die Leber ist ein ganz besonderes Organ! Sie ist die „Chemiefabrik“ im Organismus und der zentrale Ort des Stoffwechselgeschehens. Nicht ohne Grund galt die Leber im Altertum als der Sitz der Lebenskraft.

Die Leber ist die Stoffwechselzentrale
Die mit der Nahrung aufgenommenen Nährstoffe gelangen über die Pfortader in die Leber. Dort werden sie zu körpereigenen Verbindungen umgewandelt und kontinuierlich zur Versorgung des gesamten Organismus abgegeben. Dabei greift die Leber in den Stoffwechsel der Kohlenhydrate, der Proteine, der Fette, der Vitamine und der Spurenelemente ein.

Die Leber ist das Entgiftungsorgan
Mit der Nahrung und über Haut und Lunge nimmt der Organismus auch körperfremde Stoffe auf. Diese, häufig toxischen, Verbindungen werden von der Leber in unschädliche Verbindungen umgewandelt und über die Galle und Niere zur Ausscheidung gebracht. Auch innerhalb der physiologischen Stoffwechselvorgänge entstehen ständig schädigende Metaboliten wie Radikale, Ammoniak, etc.. Bei allen entzündlichen Prozessen im Körper, bei Infektionserkrankungen, bei großem Streß wie auch starker körperlicher Beanspruchung entstehen hochreaktive Radikale. Beim Pferd ganz besonders zu beachten sind die häufig, meist aufgrund von Fütterungsfehlern, auftretenden Dysbiosen im Darm. Darunter versteht man die „Entgleisung“ der im Darm angesiedelten Darmflora. Dabei entstehen sog. Endotoxine (Bakterien-, Pilzgifte), die wiederum von der Leber entsorgt werden müssen.

Die Leber ist auch Speicherorgan für Nährstoffe (Vitamine, Spurenelemente, etc.).

Die Leber ist der Vielzahl an Belastungen oft nicht mehr gewachsen. Sie wird krank!
Ein Sprichwort sagt: „Der Schmerz der Leber ist die Müdigkeit!“
So sollte bei Pferden mit unspezifischen Krankheitssymptomen wie Appetitlosigkeit, Leistungsschwäche bis hin zu apathischen Zuständen, Haut- und Haarproblemen immer eine Lebererkrankung in Betracht gezogen werden. Insbesondere alte und immunschwache Pferde leiden häufig an Leberfunktionsstörungen.

Man unterscheidet primäre (direkte) Lebererkrankungen (z.B. Parasitenbefall der Leber) von den weitaus häufiger auftretenden sekundären Lebererkrankungen. Eine sekundäre Lebererkrankung tritt infolge einer anderen Grunderkrankung auf. Dazu zählen z.B. Hufrehe, Lumbago, Vergiftungen, Enterotoxämien (nach Dysbiose), Infektionen und insbesondere auch der Einsatz von Medikamenten.

Die therapeutischen Möglichkeiten bei einer Lebererkrankung sind beschränkt. Der Tierarzt muß sich weitgehend auf die Diagnose und Behandlung von Primärerkrankungen bzw. das Ausschalten schädigender Noxen (Endotoxine, infektiöse Erreger, Medikamente, etc.) oder auch von Fütterungsfehlern beschränken.


Zur Förderung der Leberregeneration und –entgiftung stehen bislang kaum Mittel zur Verfügung. Von einem Medikamenteneinsatz ist abzuraten, da der erwartete Metabolismus verändert und die kranke Leber zusätzlich belastet wird. Der Tierarzt muß bis heute vor allem auf die Selbstheilungskräfte des Organismus und des Organs Leber hoffen. Dabei kommt ihm die große Regenerationsfähigkeit der Leber zu Hilfe.

Außerdem gibt es eine Reihe von Nähr- und anderen Wirkstoffen – wie zum Beispiel sekundäre Pflanzenstoffe -, die zur Unterstützung der Leberregeneration hilfreich sind.

Das Grundprinzip der Lebertherapie beruht zum einen auf dem Ausgleich von Nährstoffimbalancen und Mangelsituationen, die bei Lebererkrankungen regelmäßig begleitend auftreten und die Leberzellen zusätzlich schädigen. Ein gewisses Überangebot bestimmter Nährstoffe (zum Beispiel Zink, B-Vitamine) fördert die Resistenz und Regenerationsfähigkeit der Leberzellen.

Die Leber muß weiterhin bei der Entgiftung von Toxinen (z.B. Endotoxine aus dem Darm) oder schädigenden Metaboliten (z.B.Ammoniakanreicherung) unterstützt werden. So können bestimmte Aminosäuren in Verbindung mit den Co-Faktoren Zink und Mangan zur schnellen Ammoniakentgiftung beitragen. Ebenso dienen die aktiven Bestandteile der Artischocke (hauptsächlich das Cynarin) der Leberentgiftung und Anregung des Galleflusses.

Zum dritten wird die Regeneration der Leber durch verschiedene Nährstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe gefördert. Sylimarin, der Wirkstoff aus der Mariendistel, wirkt stabilisierend auf die Leberzellmembranen, antioxidativ und antifibrotisch. Auch verschiedene Spurenelemente spielen eine Rolle. Selen und Zink unterstützen die Immunabwehr und können in Verbindung mit weiteren immunmodulierenden Wirkstoffen wie bestimmte Algenbestandteile bei entzündlichen Prozessen hilfreich sein.

Weitere diätetische Substanzen bilden eine wirksame Ergänzung in der Lebertherapie. Hefezellen fördern die Darmflora und wirken ebenso wie bestimmte Zuckerverbindungen Dysbiosen, die häufigen Auslöser langfristiger Leberbelastungen, entgegen. Gewürzkräuter und Leinsaat regen die Verdauung an.


Bei allen Leberkrankungen sollte die Ration des Pferdes überprüft und entsprechend modifiziert werden. Je nach Krankheitsbild variieren die Empfehlungen etwas, jedoch gilt generell:

In der akuten Phase sollte auf Kraftfutter verzichtet und lediglich Heu und Stroh gefüttertt werden. Vom Schnittzeitpunkt her „älteres“ Heu ist „jüngerem“ Heu vorzuziehen. Mash sollte anstelle von Kraftfutter in, je nach Schweregrad der Erkrankung, höherer oder niedrigerer Menge auf viele Rationen verteilt eingesetzt werden. Es fördert die Darmflora und regt den Appetit an. Von der Silagefütterung bei leberkranken Pferden wird aus verschiedenen Gründen abgeraten. Silage ist häufig keimbelastet (z.B. Clostriden) und damit Ursache von Dysbiosen. Erst vor einigen Jahren konnte gezeigt werden, daß teilweise beträchtliche Gehalte an belastenden biogenen Aminen, wie z.B. Histamine in der Silage enthalten sind.

Alle bereits beschriebenen und eine Reihe weiterer, der Regeneration förderlichen, Nährstoffe und sekundären Pflanzenstoffe können in einem Kombinationspräparat zur Verfügung gestellt werden. Damit können für die Genesung wichtige Stoffwechselabläufe durch Hemmung und Aktivierung harmonisiert werden


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