Hi! Könnte ein paar Ratschläge und Tipps gebrauchen, wie ich mit meiner Stute Dominanztraining üben kann. Was gibt es hier speziell für "Übungen" die ich anwenden kann?
Ich denke, da kann ich dir gut weiterhelfen, immerhin mache ich so etwas ja beruflich ! (http://www.tiertherapie.de.vu)
Die Arbeit mit dem Pferd, um die Dominanz des Menschen zu stärken, ist sehr vielfälitig und der Fantasie sind letztenendes keine Grenzen gesetzt!
Fange an, sie zu führen, immer wieder stehen zu bleiben. Achte darauf, dass sie exakt dann stehen bleibt, wenn du es von ihr verlangst, nicht noch drei Schritte weitertapsen lassen, sondern punktgenau anhalten. Desweiteren kannst du rückwärtsrichten üben, dies ist eine grosse Gester der Dominanz, da Pferde auch ihrem Herdenchef weichen, wenn dieser kommt. Lass sie ruhig stehen, hab immer ihre Aufmerksamkeit (kannst dier hierfür ein extra Kommando ausdenken, wie "Pass auf" oder ähnliches), so dass ihre Ohren immer bei dir sind! Dann lässt du sie stehen, gehst um sie herum, stellst dich wieder neben sie. Natürlich soll sie die gesamte Zeit auf dich aufmerksam sein und ruhig an Ort und Stelle stehen bleiben.
Du kannst sie auch stehen lassen und dann abrufen (ähnlich wie beim Hund ), damit sie auf dich zukommt. Wenn dies alles mit Halfter UND Strick klappt, kannst du dies ohne Strick ausweiten. Auch das Traben mit oder ohne Strick neben dir her ist ein Vertrauensbeweis und stärkt dein Ansehen bei deiner Stute.
Wenn dies alles soweit klappt, kannst du dir vieles einfallen lassen. Bau dir einen Stangenparcours auf, durch den ihr geht, leg eine Plane hin, über die sie drüber muss, binde Plastiktüten an einen Baum, gehe mit ihr daran vorbei und und und! Du siehst, es kommt ganz auf dich und deinen Einfallsreichtum drauf an! Sei kreativ...!
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen?! Viel Spass beim Ausprobieren !
Wichtigstes Thema bei dem "Dominanz"-Training ist vor allem die Kosequenz. Entweder darf das Pferd etwas immer, oder nie. Du kannst nicht 12 mal zulassen, das das Pferd seinen Kopf an dir reibt (absolut keine Wertschätzung gegenüber dem Mensch), und es dann beim 13. mal verieten wollen - nur als Beispiel.
Außerdem eine "Lernstunde" immer mit etwas positivem abschließen - als Motivation.
Und viel auf die eigene Körpersprache achten, vieles liegt wirklich da im Argen.
"Dominanz = Eigenschaft, im Verhalten auf das Beherrschen anderer gerichtet zu sein"
Ein wichtiger Satz aus dem Duden, der für mich deutlich macht wo zuerst gearbeitet werden sollte - am Trainer, Pferdebesitzer selbst. Die grundsätzliche Einstellung, die Körperhaltung, die Körpersprache, das positive Denken und die klaren Ziele sind Eigenschaften die Menschen haben sollten, wenn sie sanft dominieren möchten. Dominanz muss daher zunächst geübt werden und hierfür sind die ersten Schritte die, die man ohne Pferd geht. Dominanz und Vertrauen sind Paarungen, die nicht immer harmonieren aber die Grundlage unserer Arbeit mit dem Pferd sein sollte. Diese Vorraussetzung muss aber in erster Linie vom Besitzer ausgehen. Pferde ordenen sich gerne Tieren oder Menschen unter, die wissen wo sie hin wollen.
Nimm Dir vor zu führen, setze Dir Ziele und plane sie genau. Stelle Deinem Pferd keine Frage und mache Dich interessant. Interessanten Menschen schenkt man gerne seine Aufmeksamkeit.
Viele Grüße Thomas Mooshof Wer glaubt gut zu sein - hört auf besser zu werden
Nimm Dir vor zu führen, setze Dir Ziele und plane sie genau. Stelle Deinem Pferd keine Frage und mache Dich interessant. Interessanten Menschen schenkt man gerne seine Aufmeksamkeit""
und WIE macht man sich interessant ??? bitte mehr/genaueres dazu !!
geht bei meiner über leckerlies als wandelnde fresstuete ;o))
Es wäre sehr umfangreich und langatmig jetzt auf jeden möglichen Punkt einzugehen - dennoch da hast Du recht - kann man von der Information auch nicht "runterbeißen". Damit ich die Einstellung zu meinem Pferd ändere oder letztendlich auch das Pferd die Einstellung zu mir muss ich sehr selbstbewußt an das Pferd herangehen. Streicheleinheiten sind absolut OK aber ich entscheide und beende dies. Bereits im normalen Umgang werde ich mein Pferd von mir wegschicken wenn ich es gestreichelt habe. Leckerlis oder Futter sind ebenfalls völlig tabu - mit Ausnahme bei einem total traumatisierten Pferde - hier aber auch nur zu Beginn. Ich führe mein Pferd und wende es zukünftig nur noch nach rechts ab - ohne dass dabei das Pferd den Kopf hinter mir versteckt. Ich schicke es!
Auch führe ich das Problempferd immmer so, dass es mit seinem Kopf vor mir läuft. "Ich schicke es vorraus". Es wird lernen, dass ich die Situation unter Kontrolle habe und aufpasse. Das Pferd, das hinter mir her läuft kann ich nicht sehen und dominieren. (Sind die Fronten geklärt - spricht nichts dagegen ein Pferd hinter sich zu laufen lassen) Die Pferde sollten lernen, das ich bestimmend weiß, wo es lang geht und den Weg zeige. (Sitze ich auf dem Pferd läuft es ja auch vorraus) Wichtig ist, dass ich mein Pferd von links und rechts führe im Schritt und später auch im Trab. Wichtig ist auch, dass meine Körperhaltung klare Zeichens setzt. Ich schaue mit meiner Schulter da hin, wo ich hin will ... usw.
Dies nun ein paar Ausführungen was ich versuche an einem Schnupperwochenende bei der Bodenarbeit zu vermitteln. Empfehlen kann ich aber auch das Buch von Mike Geitner "Be strict" denken wie ein Pferde, dass sicherlich ein gutes Fundament bietet in der grundsätzlichen Einstellung zum Pferd - nach dem Motto: "Wer nicht weiß wohin er will, braucht sich nicht wundern, wenn er ganz woanders rauskommt."
Viele Grüße Thomas Wer glaubt gut zu sein - hört auf besser zu werden
Hallo Thomas, du schreibst, das Pferd sollte (anfangs) beim führen mit seinem Kopf VOR mir gehen. Wirklich??Ich dachte ein Zeichen der Rangordnung bwz.Dominanz sei es, wenn das Pferd mit gesenktem Kopf HINTER mir läuft. Wenn es VOR mir geht, hat das Pferd ja das sagen,oder denk ich da falsch?..Wenn ja..muss ich wohl nochmal von vorn anfangen.... Danke trotzdem
Das kommt auf deine Bodenarbeits-Methode an. Bei der Parelli-Methode muss das Pferd am Anfang hinter dir laufen und sich deiner Gangart und Geschwindigkeit anpassen. Allerdings leuchtet mit auch Thomas' Argument ein, dass das Pferd ja später (unter dem Sattel) auch vor dir laufen muss....
Hallo Thomas, nein,eigentlich nicht...wollte ja nur fragen,entschuldigung. Ich meine ja auch nicht dirket HINTER mir sondern NEBEN mir,aber so, dass ihr Kopf nicht eine Pferdehalslänge VOR mir ist,blöd zu beschreiben. LG
Danke für deine ausfuehrliche antwort ;o)), das ist naemlich das was mich oft etwas stoert, dass viele sachen immer nur angerissen werden und man letztendlich nichts damit anfangen kann.
hab mit meiner seit 2 jahren ein problem, dass noch keiner loesen konnte und ich habe viiiiel ausprobiert, beide geitner buecher 3 mal gelesen und vor allem befolgt !!!
mein maederl ist (leider) hyperintelligent, hat mich bei einer vorfuehrung nicht blamiert sondern brilliert und trotzdem bin ich nicht ihre absolute fuehrungskraft, gestern musste sie mal wieder wissen, ob ich es ersnt meinte, musste ich doch im stall, in der gasse plus scheune so eine art join up machen, hat 10 min gedauert, nun habe ich wieder mal 3 monate das (allerdings nicht absolute) sagen, aber doch soweit, dass ich ueberall mit ihr reiten und gehen kann ;o))
Sorry, aber ich bin trotzdem der Meinung das, das Pferd hinter mir laufen sollte. Wenn es mir ins Kreutz springt wollte es mich sowieso angreifen sonst würde es vorbei springen. Und wenn ich es mit dem Kopf vor mir habe kann es losbocken und ich habe die Hufe im Gesicht. Ist also auch nicht wirklich die Lösung. Meine Rope ist 3,7 m lang und ich habe noch kein Pferd erlebt, was aus ca 3,5 m Entfernung so einfach beim spatzieren gehen einen umspringt. Und wenn ich mitbekomme das der Abstand geringer wird kann ich immer noch reagieren und es wieder an seinen Platz an das andere Ende der Rope verweisen. Wenn es aber schon seinen Kopf vor mir hat dann habe ich keine Chance mehr, denn dann ist es einfach Glückssache ob ich den Kopf zu mir gedreht bekomme, und im zweifelsfalle muss ich loslassen. Ein Pferd was aber gelernt hat sich loszureisen kann ich dann weder vor noch hinter mir führen,denn sie sind stärker.
So noch mal Sorry, aber das ist nun mal meine Meinung.
Lg Fiona
Nimm Dir die Zeit die es braucht. Dann braucht es weniger Zeit.
Hmh... Ich habe meinem Kleinen beigebracht, dass sein Kopf immer direkt neben mir ist beim führen, so dass ich in den Augenwinkeln immer im Blickfeld habe, was der junge Mann so treibt.... aber manchmal beim spazierengehn, vorallem wenn wir schmale Waldwege gehn, dann geht er direkt hinter mir her. Ins Kreuz gesprungen ist er noch gar nie. Wenn er mal versucht "mich zu überholen" nach dem Motto "ich geh dann schonmal vor" kommt von meiner Seite sofort ein Ruck am Strick ein lautes Nein und dann halten wir sofort an und er wird ein paar Tritte rückwärts geschickt. Wenn Du das IMMER und KONSEQUENT so machst, passt sich dein Hotti automatisch deinem Tempo an. Natürlich kannst Du das Pferd auch von schräg hinten, wenn du in der treibenden Position bist, vorwärtstreiben.
Ich hab auch die Bücher von Mike Geitner vorwärts und rückwärts gelesen, ich finde sie haben mir seeehr bei der Ausbildung geholfen.
Ohne überheblich zu wirken - wir haben nun in den letzten 5 Jahren 250 Tinker ausgebildet und teilweise waren hier auch wirklich sehr harte Nüsse dabei. In keiner Sekunde war ich hier auf die Lehre von Parelli angewiesen. Damit will ich diese aber keineswegs abwerten genauso wenig ich eine andere abwerten möchte. Über ein halbes Jahr hatte wir eine Ausbilderin am Hof, die nach Parelli arbeitete. Ich bin ein großer Fan von Silke Valentin (ich glaube jetzt habe ich sie falsch geschrieben) Dennoch waren meine Bewunderung und Faszination für diese Arbeit und diese Thesen noch keine Grund dafür unseren Ausbidlungsweg nachhaltig in diese Richtung zu verändern. Der Weg ist das Ziel und sicherlich können unterschiedlich Wege zum Ziel führen dennoch bleibe ich dabei, dass das Pferd nicht hinter mir zu gehen hat. Und wir wollen unsere Pferde an Leute verkaufen, die auch ohne Level I, II oder III und ohne Robe und meterlangen Stricken mit den Pferde umgehen können - aber wunderbar nach Parelli, Ray, Hempfling. LTJ oder sonst jemanden weitermachen können.
Viele Grüße Thomas Mooshof
@Fiona: Leider war die Erfahrung mit einem Tinker Namens Breeda eine andere. Sie wollte nicht angreifen sondern floh vor Schreck nach vorne (der ganz normale Fluchtinstinkt) Wäre die Ausbilderin neben dem Pferd gegangen - wie ich es gerne praktiziere - hätte sie keine schweren Verletzungen gehabt. Wer glaubt gut zu sein - hört auf besser zu werden
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), damit sie auf dich zukommt.
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