Hallo Leute,

Nino u. ich sind ja nun Anfang Oktober in einen anderen Stall umgezogen. Der ist auch ganz schön u. die Leute super nett.

Mit einer, die auch Anfang Oktober in den Stall kam, verstehe ich mich super gut. Außer beim Ausreiten. Meiner Meinung nach u. auch der Meinung einer anderen Miteinstellerin leidet sie beim Ausreiten unter Paranoja, anders kann man das nicht nennen. Jedes Mal wieder erzählt sie mir, dass ihr Pferd so verspannt ist u. Angst hätte usw. Auffallend ist auch, dass sie ihr Pferd im Gelände mit Kandarre reitet u. diese auch immer ansteht - sie schafft es nicht ihrem Pferd die Zügel lang zu lassen.

Auf der einen Seite ist sie übervorsichtig u. auf der anderen dann wieder unbewußt leichtsinnig. Neulich ist sie durch eine Bahnunterführung geritten, obwohl ich sagte, dass eine Bahn kommt - das Ende vom Lied war dann, dass ihr Pferd durchgegangen ist. Dazu kommt noch, dass sie ohne Sattel ritt.

Und jedes Mal dichtet sie uns nach, dass wir hier u. dort Probleme haben könnten usw.

Am Anfang konnte ich da noch drüberstehen - mittlerweile gelingt mir das nicht mehr u. ich merke, dass ich mich jedes Mal verspanne beim Ausreiten. Leider überträgt sich das auf mein Pferd u. er ist mir nun gestern das 2te Mal durchgegangen.

Die letzten Jahre hatten wir keine Probleme, wir sind sogar im Pulk zu 5 oder 6 ausgeritten u. wir konnten vorne, in der Mitte u. auch hinten reiten.

Mittlerweile bin ich so weit, dass ich mit ihr nicht mehr ausreiten möchte, aber sie eigentlich sehr gerne mag, aber ich Angst habe. Zumal wir neulich auch durch den Schnee getrabt sind u. sie mich dann gefragt hat, ob wir galoppieren wollen - ich verneinte, da meiner sowieso schon etwas hibbelig war u. just in dem Moment ist sie angaloppiert. Ich habe meinen dann durchpariert zum Schritt u. bin dann langsam hinterher. Irgendwann wunderte sie sich dann, wo wir denn bleiben würden. Ich sagte ihr, dass ich gesagt habe, dass ich n i c h t galoppieren wollte u. warum sie dann einfach angaloppieren würde. Sie meinte da nur, sie hätte mich nicht verstanden u. ich solle doch bitte lauter sprechen.

Inzwischen ist sie leider der Meinung, dass ihr Pferd unbedingt galoppieren müsse, um locker zu werden. Gestern ist er mir dann durchgegangen. Sie hat es anscheinend trotz meinem rufen nicht gleich gespannt u. als wir sie dann überholten, fragte sie mich dann noch, was denn los sei. Ich sagte dann nur "ja - was denn wohl?"

Mein Pferd u. ich hatten die letzten Jahre, wie schon gesagt, keine Probleme beim Ausreiten. Ich konnte ihn in jeder Gangart vorne, in der Mitte u. hinten reiten.

Bei den letzten Ausritten, wie gesagt, merkte ich, dass es mir selbst nicht gut tut, da sich ihre Gespanntheit auf mich u. das Pferd überträgt.

Weiß aber leider nicht, was ich tun soll, da ich sie so, wenn wir nicht gerade ausreiten, sehr gerne mag. Ich möchte sie nicht verletzen, wenn ich sage, dass ich nicht mehr mit ihr ausreiten möchte.

Habt Ihr irgendwelche Ideen, wie man die Sache "diplomatisch" lösen könnte???

Vielen Dank u. viele Grüße
Sandra

Ich glaube, diplomatisch geht hier nicht. Sie kann ja mit ihrem Pferd gerne machen, was sie will (auch wenn ich anstehende Kandare im Gelände ohne Sattel nicht gut heiße), aber andere nicht da mit reinziehen.

Sag ihr doch einfach ganz lieb und nett, dass die gemeinsamen Ausritte für dich immer ziemlich stressig wären, weil sich deine und ihre Ansicht von "geruhsamen Ausritt" einfach unterscheiden. Erkläre ihr doch auch einfach die Verhaltensänderung von deinem Pferd und sage ihr, dass du vermutest, dass es daher kommt und du erstmal nicht mal mit ihr ausreiten willst, um das zu prüfen.

Wenn sie das nicht versteht, ist das zwar sehr schade, aber nicht zu ändern. Ich verstehe dich ganz gut, da ich schon oft in der selben Situation war, aber ich habe dann immer noch jemand anderen gefunden, der meine Auffassung von Ausreiten teilt.

Hi,
versuche es doch mit einem Brief. Da kannst du dir vorher genau überlegen, was du ihr "sagen" willst und es rutscht dir dabei nichts raus, was sie falsch verstehen könnte.

LG, Silvia