ich wollte mal fragen, wer sich mit baumlosen Sätteln auskennt bzw. damit schon gute oder schlechte Erfahrung gemacht hat.
Ich habe zwei Tinker, einen 5-jährigen Wallach und eine 9-jährige Stute, mit denen ich zum Thema Sattel nur Probleme habe. Der Sattel meines Wallach ist eigentlich eher ein Frauen-Sattel, deshalb für meinen Mann ungeeignet, weil der vorne hoch geht und beim Mann, naja, brauche ich ja nicht zu sagen, oder?
Der Sattel meiner Stute passt wohl nicht richtig, wie mir ein Sattler erklärte, von dem ich seit vier Wochen auf ein Angebot für zwei neue Sättel warte, aber egal. Wenn Sie sich im Rücken wölbt, wie sie es ja auch tun soll, stört der Baum, laut Sattler. Jetzt habe ich mich unserer Dame im Reitsportgeschäft unterhalten und sie erzählte in den höchsten Tönen von einem baumlosen Sattel vom Barefoot im Westernstil.
Nun bin ich überfragt, was ist besser für meine zwei Tinker: baumlos oder mit Baum???
Baumlose Sättel sind so eine Sache - im Grunde sind sie keine schlechte Idee, wenn man ein paar Dinge dabei beachtet.
1. Auch mit der allerbesten Polsterung kann ein baumloser Sattel nicht dieselbe Gewichts- und Druckverteilung leisten wie ein gut passender Sattel mit Baum. Daher ist der Sattel nicht unbedingt für Reiter mit sehr unruhigem Sitz oder sehr schwere Reiter geeignet. Auch für lange Belastung der Steigbügel (z.B. Leichttraben) ist er nicht unbedingt vorgesehen.
2. passt auch ein baumloser Sattel nicht auf jedes Pferd, und nicht jeder Reiter passt auf einen baumlosen Sattel - was einem auch jeder seriöser Händler sagt. Als ich den Torsion ausprobierte, konnte ich mich entscheiden, ob ich lieber die Knie oder die Waden am Pferd hatte - beides war nicht möblich. Also unbedingt probereiten!
3. Würde ich mal behaupten wollen, dass ein baumloser Sattel für absolute Reitanfänger auch nicht unbedingt das Richtige ist, weil man doch nicht ganz so stabil sitzt wie in einem Sattel mit Baum.
Nicht dass jetzt jemand meint, ich wäre Anti-baumlos! Im Gegenteil, ich bin zur Zeit auch sehr glücklich mit einem baumlosen Modell, dem Fellsattel von Christ. Auch der StarTrekk hat mir sehr gut gefallen, war aber leider nicht für mein Pferd geeignet :( Ich finde nur, man sollte nicht in hysterische Euphorie ausbrechen, sondern alle Seiten beachten.
Allerdings muss ich gestehen, dass es zur Zeit keine andere Lösung gab, da auch die breitesten Sättel von der Stange nicht passen, weder Western noch englisch. Trotzdem ich mit meinen gewaltigen 46 kg meine 650 kg schwere Stute wahrscheinlich kaum merklich beschwere (manchmal schaut sie sich um, ob ich noch da bin...), werde ich tapfer weiter eisern sparen, um einen Sattel anfertigen zu lassen - mit Baum. Zum Wohle des Rückens meines Pferdes.
Hi Claudia, schau mal weiter unten in dieser Rubrik unter "Torsion" da ist ein ellenlanger Thread über das Thema Baumlose. Da gibts jede Menge Erfahrungsberichte. Gruß, Susanne & Calli
Hallo Claudia, Den Torsion habe ich jetzt seit ca. 1/2 Jahr. Die Geschichte mit dem Leichtraben kann ich nur bestätigen, meiner hatte immer Fellverwuselungen unter der Stelle, wo die Steigbügel aufgehängt sind. Zumal für die Dressurarbeit der Schwerpunkt nicht optimal ist. Bei uns kommt noch dazu, daß Ben total Schief ist. Wobei die Korrektur durch den Baumlosen Sattel und entsprechend weniger Halt deutlich erschwert ist. Leider kann ich noch keine Empfehlung geben, welcher Sattel von der Stange auf einem Tinker liegen könnte. Habe heute einen gebrauchten Spirig vom Sattler geholt, leider noch keine Zeit gehabt ihn aufzulegen. Der Spirig hat besondere Kissen -wie z. B. der Schumacher auch, kann nur leider nicht drin sitzen- die angeblich optimal bei aufgewölbten Rücken federn und genügend Wirbelsäulenfreihet bieten sollen. Vieleicht bleibt tatsächlich nur der Weg zum Maßsattel.... dann heißt es auch für mich sparen, sparen, sparen...
@Mooshof Liebes Mooshofteam, mich würde mal brennend interessieren mit welchen Sätteln Ihr gut zurechtkommt
eine Frage zu deinem Fellsattel: hast du das Modell mit Bügeln? Dann trabst du damit hoffentlich nicht leicht. Tut mir leid, wenn ich mich einmische, aber wenn du damit leichttrabst, liegt dein ganzes Gewicht auf der kleinen Fläche der Steigbügelaufhängung.
Das ist echt nicht durchdacht dieser Fellsattel mit Bügeln :-(
wußte gar nicht, dass der überhaupt mit Bügeln ausgeliefert wird... Aber nein, keine Bange, ich reite komplett ohne Steigebügel (und halte ehrlich gesagt vom Leichttraben auch mit richtigem Sattel nicht viel). Der Fellsattel ist ja im Prinzip nur eine Satteldecke mit zweimal Lammfell. Wie gesagt, für uns reicht es übergangsweise. Vorher bin ich lange Zeit ganz ohne Sattel geritten, da ist selbst "nur" so ein Lammfell unter meinem knochigen Po für mein Pferd schon eine Erleichterung :) Der Torsion passte leider mir nicht, der Startrekk meinem Pferd nicht, Geld für den Maßsattel muss erst her - wie gesagt, man muss halt beim baumlosen Sattel vor dem Kauf genauso abwägen, ob er zum Reiter, zum Pferd und zur Reitweise passt, wie bei der Entscheidung ob Dressur, Wander oder Westernsattel.
Ich besitze seit einem halben Jahr einen nachgebauten Torsion namens Cesar. Ich bin damit völlig zufrieden, muß aber dazu sagen, daß ich keine großen Dressurambitionen habe. Denn wie Nicole schon angedeutet hat, man bekommt entweder die Waden oder die Knie ans Pferd. Da ich aber in erster Linie ausreite und nur ergänzend auf dem Platz reite, reicht der baumlose Sattel völlig aus. Ich hatte mich damals für dieses Modell entschieden, da meine Stute durch ihr Fohlen sehr stark abgenommen hatte und ich sonst wohl nach einem halben Jahr wieder einen neuen Sattel hätte kaufen können. Der Cesar ist mitgewachsen. Noch ein Vorteil, er war nicht so teuer wie ein Torsion oder Barefoot. Eine weitverbreitete Meinung ist auch, daß baumlose Sättel leicht mal verrutschen - das kann ich nicht bestätigen, meiner sitzt bombenfest. Man sollte aber darauf achten, eine geeignete Unterlage für den Sattel zu benutzen, da sonst die Gesäßknochen punktuellen Druck erzeugen. Ich benutze ein dickes Westernpad. Meine Stute läuft mit dem Cesar deutlich besser als mit ihrem alten VS-Sattel. Wenn sie wieder eine gute Form hat, bekommt sie auch wieder einen Sattel mit Baum, damit wir auch in der Ausbildung voran kommen. Fürs Gelände würde ich den baumlosen aber um keinen Preis der Welt wieder hergeben !
Hi! Ich habe jetzt seit zwei Wochen den Startrekk Comfort und bin totl zufrieden. Zuvor habe ich probiert einen passenden Westernsattel für Momo zu finden aber leider hat keiner richtig gesessen. Nachdem ich bei einer Freundin den Startrekk gesehen habe war ich sowohl vom Aussehen als auch von der Bequemlichkeit begeistert und bin, nachdem ich mich weiter über den Sattel informiert habe, zum Lager verkauf gefahren. Es gibt den Startrekk auch als Western- Endurance und als spanische Variante. Aber der Western und der Endurance sind länger als der Comfort und da mein Tinker sehr kurz st habe ich mich für das Modell mit Westernfendern entschieden. Mein Dicker läuft total schön damit und ich sitze sehr angenehm. Der Sattel lässt sich durch Klettkissen in verschiedenen Dicken und in verschieden Positionen auch noch schön ans Pferd anpassen. Viele Grüße! Mirjam und Momo
Hallo, habe seit August den Barefoot Newada,weil ich für meinen Dicken einfach keinen passenden Sattel gefunden habe.Bin eigentlich ganz zufrieden damit,Preis Leistungsverhältniss ist o.k.,sitzt gut und ist sehr bequem habe auch das Gefühl mit den Beinen besser dran zu kommen als bei dem normalen Barefoot. Werde aber trotzdem weitersparen falls ich vielleicht doch mal das Glück habe für meinen Stinker einen passenden Baumsattel zu finden.
Also ich hab den baumlosen Westernsattel von Barefoot ( Nevada ) und bin sehr zufrieden damit und mein Dicker auch,hab auch einen Torsion mit dem ich auch superzufrieden bin . Allerdings bin ich reiner Freizeitreiter, ich denke für Dressur usw. ist der Torsion nicht so super geeignet weil man wirklich kaum mit den Schenkeln ans Pferd kommt. Bei dem Westernbarefoot ist das schon besser. Hatte zischendurch auch mal einen Sattel mit Baum versucht aber das hat meinem Dicken überhaupt nicht gefallen da liebt er seine baumlosen Sättel viel viel mehr
Hallo! also jeder baumlose sattel, sei er noch so gut gepolstert verteilt nie das Gewicht so optimal wie einer mit Baum.Und Sattelbäume wurden ja auch erfunden um den Pferderücken zu schonen.Sonst hätte man sich ja nicht extra die Mühe gemacht einen Sattelbaum zu fräsen. Ich wollte eigentlich auch nie einen baumlosen Sattel aus diesen Gründen, aber nachdem ich ein halbes Jahr nur Sättel gesucht und wieder umgetauscht habe, habe ich mich letzten Endes doch für einen baumlosen Sattel entschieden,weil ich mir dachte dass das immer noch besser ist als ein Sattel mit starrem Baum der drückt.Es ist ein Freeform- Sattel.Mit einem speziellen Pad ist die Wirbelsäule ganz frei. Der sattel ist aus Schaumstoff gegossen und ist für einen baumlosen Sattel ziemlich fest (umso weicher und beweglicher der Sattel um so mehr punktuelle Belastung).Man erkennt aber nach dem Reiten auch dass er den Rücken etwas punktuell belastet, weil die Sattellage an der Stelle , an der man saß immer etwas trockener ist.Bin aber sonst recht zufrieden damit! LG Franziska
Nur, falls jemand Interesse hat... Ich hätte da noch so einige Varianten übrig. Habe nun für meine sehr sportlich-schlanke Tinkerstute erstmal einen guten Westernsattel gefunden, und mein schwerer Haffi mag scheinbar tatsächlich am liebsten das olle Englisch-Ding. Hätte einen nagelneuen Christ-Lammfellsattel (echt toll verarbeitet), ein normales Reitkissen und einen Diamond C, der so breit ist, daß er fast nach Spagat aussieht, in liebevolle Tinkerhände abzugeben.
vielen lieben Dank für Eure zahlreichen Antworten. Daraufhin habe ich mir auch einen baumlosen Sattel von Barefoot zum Ausprobieren geholt und bin sehr zufrieden damit, so dass ich mir diesen kaufen werde. Er ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, da man ja sehr breit auf dem Pferd sitzt und das Leichttraben nicht so einfach ist, aber sonst sitzt man darauf wie auf einem Sofa.