Hy! Wollte mal nach Erfahrungsberichten suchen. Ich habe jetzt die beiden Geitner Bücher "Be strict-Denken wie ein Pferd" und "Be strict-im Sattel" gelesen und bin echt begeistert wie er schreibt und versteh auch genau was er meint und was ich zu tun habe....aaaaaaber das in die Praxis umzusetzen find ich echt nicht einfach. Wie lang hat es bei euch bzgl.Rangordnungsklärung gedauert bis es so war wie es sein sollte?? Ich weiss ehrlich gesagt nicht wie ich es schaffen soll und wie vor allem das Pferd es schaffen soll sich zwei bis drei Stunden (so lang ich mich mit ihm halt beschäftige) nur auf MICH zu konzentrieren? Ist das wirklich möglich??? Es gibt noch mehrere Fragen die ich hätte....aber wie Geitner bereits sagt, ist das Pferd der beste Lehrer. ...also frag ich den Dicken mal.... Wie funktioniert das bei euch? Ganz ehrlich?! LG
Kein Pferd kann sich ohne Pause 2-3 Stunden auf dich konzentrieren. Genau wie Menschen haben auch Pferde eine gewisse Spanne von ca. 20-30 Minuten, in der sie sich wirklich konzentrieren können. Natürlich kann es möglich sein bei sehr schwierigen Fällen einfach so lange an einer Übung zu arbeiten, bis sie klappt - und wenns zwei Stunden dauert. Das ist aber nicht gewollt und gewünscht.
Meine Rangordnung war schon geklärt, bevor ich das erste mal von Geitner gehört habe, und vieles, was bei ihm steht halte ich für Grundwissen. Wenn in dem Buch so viele Dinge für dich neu und überraschend waren würde ich empfehlen, dass du einfach weiterliest! Es gibt sehr viele gute Bücher zum Thema Pferdeverhalten, Umgang mit dem Pferd, Körpersprache. Und auch Anatomie ist wichtig - wenn du nicht weißt, wie dein Pferd funktioniert, kannst du ihm auch nicht die richtigen Hilfen geben. Mal ein paar Namen: Pat Parelli, Bea Borelle, Linda Tellington-Jones, Gawani Ponyboy, Feldenkrais, Alexandertechnik - andere wissen bestimmt noch mehr.
Und natürlich ist auch ausprobieren angesagt. Dein Pferd hat sich ja irgendwie mit dir arrangiert und ihr habt eine gemeinsame Art der Kommunikation. Wenn du jetzt neues testest wirst du merken, worauf er reagiert und worauf nicht. Wenn er dich bisher immer schön untergebuttert hat wird er wahrscheinlich nicht einsehen, warum das nun anders sein soll. Du musst sehr darauf achten, was du mit der Stimme aber auch mit dem Körper sagst, am besten vor dem Spiegel üben. Viel Erfolg!
Hallo! Ich habe das erste Buch von Geitner auch mal gelesen (ist schon ein Weilchen her) und wenn ich mich recht erinnere, besteht einer seiner Grundsätze doch darin, dass mein Pferd, egal was ich grad mit ihm anstelle, sich zu 100% auf mich konzentrieren, also wirklich immer absolut bei mir sein soll. Soweit alles klar und völlig nachvollziehbar.
Aber ebenso wie Andrea hab ich dann auch überlegt und auch mir kam die Frage in den Kopf, wie das über zwei bis drei Stunden möglich sein soll. Klar, geht gar nicht. ABER: Wenn ich absolute Konzentration auf mich verlange, solange ich mich mit dem Pferd beschäftige, dann kommt da doch ganz schön was an Zeit zusammen, vom putzen, über satteln, reiten, oder halt longieren oder spazieren gehen... Da komme ich definitiv auf mehr als 20-30 Minuten.
Womöglich habe ich Geitner da ja auch völlig falsch verstanden und er meinte die reine "Arbeitszeit", aber ich hab ihn so verstanden, dass er das Zusammensein mit dem Pferd meint, egal was ich mit ihm mach, also egal ob putzen, spazieren gehen, reiten...
Bist Du so auf die zwei bis drei Stunden gekommen, Andrea?
Mich hat damals etwas abgeschreckt, dass - was ja eigentlich auch völlig klar und nicht neu ist - auch ich mich ja voll und ganz auf mein Pferd konzentrieren muss, um jegliche Unkonzentriertheit sofort zu erkennen und wieder Aufmerksamkeit einzufordern. Aber dass ich mich beim putzen oder reiten oder beim spazieren gehen nicht mehr mit Stallkollegen unterhalten sollte, weil mich das zu sehr von meinem Pferd ablenken würde, hat mich damals doch etwas geschockt. Da ich aber, als ich das Buch gelesen habe, grad abstinent war, hatte ich bisher auch noch nicht so sehr die Möglichkeit, es auszuprobieren...
Hy Gizmo! Ja, das hat mich auch etwas abgeschreckt aber irgendwie kann ich´s schon verstehen, ich mein - wie soll sich das Pferd auf mich konzentrieren wenn ich mit den Gedanken bei Nachbars Sohnemann bin oder so?? Eigentlich logisch....aber echt nicht grad leicht. Ja auf die 2-3 Stunden komm ich wenn ich die gesamte Zeit nehme in der ich mich mit ihm beschäftige (von der Koppel holen,putzen,satteln,ausreiten,absatteln,wieder auf die Koppel tun). Ich versuch jetzt in letzter Zeit auch immer ganz konzentriert die Zeit mit ihm zu verbringen, sobald er nicht aufmerksam ist (ob beim putzen od.beim reiten) mach ich ihn wieder auf mich aufmerksam....aber spätestens beim 15.mal am Halfter nehmen und Kopf gerade richten geht´s mir auf die Nerven.....aber man soll ja Konsequent sein, d.h. also auch wenn das Pferd 283 mal in der Gegend raumschaut WIEDER auf sich aufmerksam machen. Beim reiten selber allerdings merke ich das es wirklich was bringt, bis jetzt wenn er vor irgendwas Angst hatte bin ich stocksteif geworden und hab sonst weiter eigentlich nichts gemacht - eher darauf gewartet was jetzt wohl passiert, ich hab ihm also "nicht geantwortet" - jetzt nehm ich die Zügel ganz leicht an und treib ihn weiter vorwärts und tatsächlich wird er dann recht schnell wieder ruhiger. Ich will demnächst unbedingt das mit der Plane auf dem Reitplatz probieren über die er drüber gehen soll, bin ja mal gespannt.... LG
Ich muss Euch an meiner Begeisterung teilhaben lassen!!!
nachdem er mir ja jetzt problemlos über die Plane gefolgt ist, hab ich jetzt den nächsten Schritt gewagt und versucht ob´s auch klappt wenn er mich im Sattel und nicht vor sich hat. Es hat beim 1.Versuch geklappt!!! Echt irre! Ich hab mich sowas von gefreut! Ist echt ein klasse Gefühl, wenn man merkt, dass es Vertrauen zu mir fasst. Gestern war dann gleich das 2.Erfolgserlebnis! Normal hat er immer furchtbar gewiehert und war sehr nervös wenn ich ihn allein von der Koppel hol und ausreite!Gestern: Kein wiehern, kein gucken, kein unruhig sein...einfach klasse!