Hallo,
ich bin seit Januar stolze Besitzerin von einem Tinker. Da ich ihn aus sehr schlechter Haltung gekauft habe weiß ich nichts bzw. nur sehr divuse Sachen aus seinem Vorleben. Der Tierarzt meint er ist 6 Jahre jung. Er ist sehr lieb wenn auch ab und zu ein kleiner Sturkopf aaaber sehr sensibel. Und jezt das Problem: An der Longe bekomme ich ihn nur für wenige Schritte in den Schritt dann fällt er sofort in den Trab und zwar einen sehr flotten Trab. Beim Reiten geht er zwar im Schritt, aber sobald man ihn antrabt wird er sehr flott. Im Moment reitet ihn noch eine Bereiterin mit, da beherscht er sich sehr, hat aber emensen Streß er ist innerhalb von Sekunden naß geschwitzt es läuft wirklich im Rinnsal von seinem Bauch. Wie kriege ich ihn langsamer und vor allem wie nehme ich ihm den Streß und noch eine Frage wie oft kann ich mit ihm arbeiten ohne ihn zu überfordern?
Freue mich über jede Antwort
Martina

Hallo Amadeus

Das kann natürlich mehrere Ursachen haben. Zunächst solltest Du überprüfen, ob Du bei der Longenarbeit eine zu dominierende Haltung einnimmst und evtl. auch mit Deiner Longierpeitsche zu viel Druck aufbaust. (Longiere mal ohne Peitsche und versuch Dein Pferd nicht anzusehen) Arbeite mit ruhiger Stimme und wenn er am Rad dreht bleibe trotzdem ruhig. Baue kein Druck auf und bleib ruhig. Erinnere Ihn mit sanfter Stimmer immer wieder an das Schrittkommando. Wenn er dann Schritt geht (und wenn es erst nach 15 Minuten ist) lobe Ihn überschwenglich und beende nach drei vier Runden Deine Arbeit. Wiederhole das immer wieder und ich bin sicher er wird das ablegen.

Viele Grüße
Thomas

Hallo Thomas,
danke für deine Antwort. Ich longiere ihn ohne Peitsche, da er mit, noch mehr gestreßt ist. Ich versuche es mal mit immer wieder das Kommando zu wiederholen, denn bisher bin ich einen Schritt auf ihn zugegangen wenn er nicht langsamer geworden ist, dies quitterte er mit Kopf hoch und stehenbleiben. Ich werde mich in Geduld üben!
Viele Grüße
Amadeus

Da hilft nur Ruhe und Geduld. Als ich meinen Wallach gekauft habe war er ungefähr genauso durch den Wind und wollte eigentlich nur fliehen. Ich habe dann wieder ganz von vorne angefangen, also vor dem longieren erstmal führen und dann langsam die Longe länger lassen. Und wenn er schneller wurde, mit Stimme beruhigt und die Longe langsam wieder eingeholt, dann noch eine Runde Schritt und aufhören. Heute habe ich ihn soweit, dass er prima im Schritt geht - aber sobald ich ihn antraben lasse, verfällt er noch oft in Renntrab. Wobei das aber auch mit ein Balance-Problem ist. Unterm Sattel genauso, ich bin die ersten male nur ca. 5 Minuten geritten (lohnte kaum das Satteln), bis ich merkte, jetzt wird er nervös. Das haben wir langsam gesteigert. Und im Gelände ist die ersten male eine Führperson zu Fuß mitgegangen.

Heute ist er ein sehr zuverlässiges Pferd im Gelände, hat auf dem Platz aber immer noch schnell Angst, da muss man seeeer ruhig und geduldig arbeiten. Es ist wirklich eine reine Zeitsache.

Hey Hallo!

"Weglaufen" ist oft ein Zeichen dafür, dass das Pferd überhaupt nicht in der Balance ist. Meist legt sich das Pferd dann auf die Vorhand, was man daran sieht, dass die Hinterhand im Trab nicht unter dem Körper fußt, sondern sich nach hinten wegschiebt und meist auch seitwärts wegdriftet. Korrektes Bewegen an Longe und unterm Reiter muß ein Pferd erstmal lernen, und für Tinker scheint das vom Körperbau her auch nicht das Talent Nummer eins zu sein.
Ein Pferd schnell laufen lassen ist keine Kunst, es korrekt laufen zu lassen dagegen schon. Mit Plattitüden wie "Vorwärts-Abwärts" kommt man leider nicht immer wirklich voran. Viele "normale" Bereiter kennen leider oft nur auf sportlich gezüchtete Sportpferde, die Bewegungen anbieten, auf denen sie gelernt haben.

Vielleicht kann Dir jemand helfen, der Dir zeigt, wie man das Pferd mit Ruhe in Haltung bekommt. Z.B. mit viel Stellung und Biegung am Boden. Das ist Krankengymnastik, und die braucht Zeit! Es müssen sich Muskeln umformen, der Körper muß ganz neue Bewegungen lernen.
Ist kein leichter Weg, aber wenn man will, lernt man ne Menge!

Mirja

Hi!
Da ich ein Longierkurs und das Abzeichen gemacht habe,habe ich sehr viel dazu gelernt(obwohl ich dachte,ich weiß schon fast alles-grins).
Also:wenn er Angst vor der Peitsche hat,streichel ihn am ganzen Körper mit ner Gerte,später mit der Peitsche,dabei immer wieder loben und Leckerli.Ich finde eine Peitsche mit langem Schlag sehr wichtig,wenn Du das Pferd nicht ständig im Schleudergang longieren möchtest.Eine Peitsche dient ja nicht nur zum Vorwärtstreiben!Du sollst ja gucken,das das Pferd die Hinterhand richtig aktiviert und mit der Hinterhand in die Vorhand einspurt.
Ausserdem ist die Peitsche praktisch,wenn das Pferd Dir nach vorn "wegläuft".So kannst Du die Peitsche(sie zeigt auf den Boden)vor die vorhand zeigen.
Sollte das Pferd die ganze Longierarbeit nicht kennen,würde ich jemand um Hilfe beten,der mit dem Pferd im schritt ein paar Runden läuft.dann sofort aufhören.Am nächsten tag wiederholen.Usw.Und NIE das Loben vergessen.
Du,bevor ich hier ein Roman schreibe,frag doch jemand um Rat,der longieren kann.Ich mein richitg longieren,denn das können nicht alle.
Wie gesagt,ich dachte ich kann auch longieren...
Seit meinem Longierabzeichen laufen meine Pferde tausend Mal besser,da ich auf alles achte,was ich gelernt habe!Und ich bin auch nur Freizeit/Wanderreiter.Egal was für ein PFerd,aber richtige Gymnastizierung ist das A und O !!!
Liebs Grüßle,Manu
P.S.:am Anfang nur 15Min.später max.30-40Min.longieren.Nie länger!!!!!!!!